In der Stille beten, Gottes heilige Gegenwart fühlen, in Seiner unwandelbaren Liebe sich beschützt und geborgen wissen, allen Schmerz und alle Sorgen in Seine Güte und Barmherzigkeit versenken, erleichterten, dankerfüllten Herzens ein Loblied Seiner Herrlichkeit und Macht, Seiner Güte und Liebe singen und in Seinem Bild und Gleichnis erwachen,— könnte es etwas Höheres, Beseligenderes geben?
Alle Sehnsucht der Menschen läßt im Grunde nur das tiefe Verlangen erkennen, in die Ewigkeit der allumfassenden Harmonie einzugehen; denn das ist Glück, Vollkommenheit, wahres Sein. Die Menschen erleben aber diesen unsterblichen Frieden nicht durch Erweitern ihres Zeitbegriffes, ihrer irdischen Zeitbegriffe, sondern dadurch, daß sie sie aufgeben. Denn in wahrer, geistiger Stille bleibt nur das, was göttlich, rein, wahr und dauernd ist. In der Gegenwart der göttlichen Liebe vergeht das sterbliche Denken wie die Finsternis vor dem Licht.
Die Heilige Schrift ist reich an Beispielen von Menschen, die die Einsamkeit suchten und dort die Kraft und Stärke fanden, sich über die stürmischen Wogen des sterblichen Gemüts zu erheben und die Welt zu überwinden. Wir lesen, daß Daniel dreimal am Tage in die Stille ging, um den Schutz und die Weisheit des göttlichen Gemüts zu erflehen und Gott zu danken. Die Bibel enthält auch viele Berichte, wie Jesus die Einsamkeit wahrer Stille aufsuchte, um durch Vergegenwärtigung seiner Einheit mit Gott die Kraft zu gewinnen, seine Sendung zu erfüllen und den Sieg des Geistes zu erringen.
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