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„Ja, ja; nein, nein”

Aus der November 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Man kann sagen, daß „die wissenschaftliche Erklärung des Seins” von Mrs. Eddy auf Seite 468 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” mit dem Geiste des Gebotes Christi Jesu: „Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein” übereinstimmt und Gehorsam gegen diesen Geist zum Ausdruck bringt; denn sie besteht aus klaren Bejahungen der Wahrheit über Gott und den Menschen und aus bestimmten Verneinungen der Irrtümer, die mit der falschen Behauptung, daß der Mensch und das Leben in der Materie und aus Materie seien, verknüpft sind. Die erste Verneinung: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie”, ist notwendig, um das Denken der Menschen zur Aufnahme der Wahrheitserklärungen am Schluß vorzubereiten: „Geist ist Gott, und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig”. Offenbar muß der Glaube an Irrtum verneint werden, damit er durch die Wahrheit verdrängt werden kann.

Wer die Herrschaft des Denkens über den menschlichen Körper einigermaßen verstehen gelernt hat, aber immer noch glaubt, daß das Leben in der Materie sei, könnte vielleicht befürchten, die Anwendung der ersten Verneinung in „der wissenschaftlichen Erklärung des Seins” könne eine unerwünschte Wirkung haben. Menschliche Überlegung und geistige Offenbarung, sowie die Heilungen, die die christlich-wissenschaftlichen Lehren bestätigen, lassen jedoch die Grundlofigkeit solcher Furcht erkennen. Wären Leben, Bewußtsein und Wahrheit wirklich in der Materie und aus Materie, so wäre es sicher wirkungslos, dies zu verneinen, während das Verneinen und Verwerfen einer falschen Annahme über die Materie von dem Standpunkte geistiger Wahrheit aus die Knechtschaft aufhebt, in der man sich befindet, wenn man einen Irrtum als Tatsache hinnimmt.

Die Christlichen Wissenschafter anerkennen dankbar und demütig Christus Jesus auf allen ihren Wegen als ihren Beispielgeber und sind somit bestrebt, das Gemüt zu haben, das in ihm war,— das er in seinen Gedanken und Lehren, in seinem Leben und seinen Werken ausdrückte. Obwohl der Meister Gott so gut kannte, daß er die Wahrheit des geistigen Seins wußte, erklärte und bewies, erkannte er doch die Notwendigkeit, die irrigen menschlichen Annahmen einschließlich Sünde, Krankheit und Tod zu leugnen und bloßzustellen. Zu den berichteten Fällen, wo Christi Jesu Zurechtweisung des Irrtums Heilung bewirkte, gehört die Bedrohung des Fiebers, das die Schwiegermutter des Petrus befallen hatte, und die Bloßstellung des Teufels oder des Übels, das sich als Fallsucht bekundet hatte. Sollte sich ein Schüler der Christlichen Wissenschaft einbilden, er sei der Notwendigkeit entwachsen, bei seiner metaphysischen Arbeit den Irrtum zu verneinen, so sollte er eingedenk sein, daß Christus Jesus sogar nach seiner Auferstehung aus dem Grabe den durch seine Jünger bekundeten Irrtum Unglauben hinsichtlich seiner Auferstehung erkannte und rügte.

Die Verfasserin von Wissenschaft und Gesundheit war sich der Tücke und Hartnäckigkeit materieller Annahmen, tierischer Neigungen und menschlicher Befürchtungen wohl bewußt. Sie bewies und zeigte ihren Nachfolgern, daß geistiger Fortschritt und geistige Erleuchtung sie das Böse und den Irrtum zu dem Zweck klarer erkennen lassen, damit sie sie bloßstellen und vernichten können. Man sieht den durch das Wirken der Wahrheit aufgedeckten Irrtum richtig als Unwahrheit ohne persönlichen Einfluß und ohne persönliche Wesenseigenart. Auf Seite 20 im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch lesen wir: „Jesus trug unsre Schwachheit; er kannte den Irrtum der sterblichen Annahme, und ‚durch seine Wunden [die Abweisung des Irrtums] sind wir geheilt‘”. Hier ist der Weg klar gewiesen. Wir müssen unsere Heilung erlangen — des Menschen Unversehrtheit verwirklichen —, indem wir wie unser Meister die Wahrheit anerkennen und den Irrtum erkennen und zurückweisen.

Um wirksam zu sein, muß der Irrtum natürlich vom Standpunkte der Wahrheit, Gottes, aus verneint werden. Daher sollte jedermann ernstlich und hingebungsvoll bestrebt sein, unsern Vater-Mutter-Gott so erkennen zu lernen, wie unser Meister Ihn kannte. Zu diesem Zwecke sollten wir uns fleißig in unsere Lehrbücher vertiefen und uns dann unablässig bemühen, die darin enthaltenen Anweisungen in unserem Denken und Leben anzuwenden. Wir lernen Gott als die Liebe dadurch erkennen, daß wir Eigenschaften der Liebe wie Dankbarkeit, Selbstlosigkeit, Sorgfalt widerspiegeln. Daß wir Gott als das Gemüt, das Leben und die Wahrheit erkennen, tritt dadurch in Erscheinung, daß wir Intelligenz, Ordnung, Weisheit, Genauigkeit und harmonische Tätigkeit zum Ausdruck bringen. Wenn wir auf diese Art Gott erkennen lernen, wird unser Leben die Wahrheit bestätigen oder bekunden — die Wahrheit, die immer eine unwiderstehliche Widerlegung des Irrtums ist.

„Die wissenschaftliche Erklärung des Seins” ist den Christlichen Wissenschaftern sehr teuer. Vielen hat das folgerichtige Nachdenken über diese Erklärung die geistige Erleuchtung gebracht, wodurch sie ihre ersten Beweise über Krankheit erbrachten; und sie finden, daß ihre Anwendung für ihren weiteren Fortschritt und Beweis unentbehrlich ist. Daß unsere Führerin die Wichtigkeit dieser Erklärung erkannte, geht daraus hervor, daß sie einen wichtigen Teil der Sonntagsgottesdienste in den christlich-wissenschaftlichen Krichen bildet. Lasset uns also die Wahrheit — die Güte und Macht Gottes und die Vollkommenheit und Reinheit des Menschen — dankbar und vertrauensvoll bejahen und alles Gegenteilige folgerichtig verneinen. Dann wird unser Denken und Leben mit Christi Jesu Gebot übereinstimmen, und wir werden zu der Wahrheit „Ja, ja” und zum Irrtum „Nein, nein” sagen.

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