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Wissenschaftliches Wiedergutmachen

Aus der November 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie sollen wir der Menschheit das ihr scheinbar Geraubte, nämlich ein Beispiel edlen Menschentums einschließlich weiser und liebreicher Führung der unserer Fürsorge Anvertrauten, zurückgeben? So haben sich schon viele durch Reue und Selbstverdammung niedergedrückte Sterbliche beim Zurückdenken an versäumte Gelegenheiten gefragt.

Wir dürfen uns durch solche versäumte Gelegenheiten in der Vergangenheit nicht entmutigen lassen; denn das Heute ist voll herrlicher Verheißung. Für den ernsten Schüler der Christlichen Wissenschaft, der den Weg von falschen weltlichen Annahmen zu den freudigen Tatsachen der Seele einschlägt, ist die Gegenwart zu kostbar, um sie mit nutzlosem Bedauern auszufüllen. Sein im Dienste des Guten ausgenütztes Heute sichert ihm immer mehr Schimmer geistigen Lichts. Dieses Licht, das wir durch die in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” und den anderen Werken der Mrs. Eddy dargelegte Offenbarung der Wahrheit erlangen, enthüllt Frieden, Macht und Fortschritt.

Nicht nur den wahrhaft Bußfertigen sondern allen Menschen bietet sich täglich Gelegenheit, vorsätzliches oder unbewußtes Unrecht wiedergutzumachen. Dem sehnenden Herzen, das diese Gelegenheiten demütig ergreift, wird auch Kraft und Mut gegeben, diese große Arbeit durchzuführen; denn Gott ist gerecht und erhört jedes aufrichtige Gebet.

Aber wie sollen wir jene Fehler berichtigen, die immer noch die strauchelnden Schritte erneuter Anstrengungen zu verfolgen beanspruchen? Unsere geliebte Führerin gibt uns in „Miscellaneous Writings” (S. 354) die Antwort, wenn sie schreibt: „Etwas mehr Liebenswürdigkeit, ein geläuterter Beweggrund, einige liebevoll mitgeteilte Wahrheiten, ein erweichtes Herz, ein im Zaum gehaltener Charakter, ein geheiligtes Leben würden die rechte Denktätigkeit wiederherstellen und kund werden lassen, daß Leib und Seele sich in Übereinstimmung mit Gott bewegen”. Eine auf dem Altar selbstloser Liebe aufs neue dargebrachte ruhige und unerschütterliche Hingebung an das Gute verbürgt Wiedergutmachung. Wenn wir nach der Wahrheit trachten und sie anwenden, werden wir auf den Weg geführt, der aus dem Tal hinauf zum Licht und zur Freude geistigen Verständnisses führt. Das geistige Verständnis Gottes und des Menschen gibt, selbst wenn es nur in geringem Maße erlangt ist, die Hoffnung und die Freiheit, die erdrückende Schwere des Leides und der Selbstverdammung zu meistern.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß nur das Gute wirklich ist und überhaupt je wirklich war. Die Heilige Schrift sagt: „Gott fordert, was vergangen ist” (engl. Bibel). Gott fordert, daß wir zugeben, daß Er nicht nur jetzt allerhaben ist, sondern es auch in der sogenannten Vergangenheit war. Gott ist das Gute; folglich war und ist das Gute allein wirklich und wird es immer sein. Der Mensch als Gottes Widerspiegelung machte nie Fehler; er war immer weise und liebevoll, ehrlich und rein. Diese Wahrheit wissen und daran festhalten, ist der Ausgleich, den wir einer auf Erlösung, auf die heilende Berührung der Wahrheit harrenden Welt bieten können. Der verhängnisvolle Einfluß sündigen, sorgenvollen sterblichen Denkens muß beseitigt, die Kranken müssen geheilt und Armut muß abgeschafft werden. Dies kann nur durch geistiges Verständnis vollbracht werden.

Menschliche Eltern, die sich auf ihr eigenes Urteil und ihre eigene Führung verlassen, können fehlen; aber die unendliche Liebe des allweisen Vater-Mutter Gottes behütet die Seinen. Er wird sie nie verlassen. Sie können ebensowenig von Ihm entfremdet werden, wie die Sonnenstrahlen von der Sonne getrennt werden können. Durch den Mund Jesajas erklärte Gott: „Ich habe dich gerüstet, da du mich noch nicht kanntest”. Selbst wenn ein Widerspenstiger die wachsame Fürsorge Gottes nicht kennt oder anscheinend kein Verlangen danach hat, führt und behütet Er ihn doch. Jeder hat seine Nische, „du in deinem Eckchen und ich in meinem”, wie es in dem alten bekannten Kirchenlied heißt. Die Christliche Wissenschaft geht weiter, als der menschliche Glaube weist, und offenbart die geistige Stätte, die von Anbeginn bereitet ist und in Ewigkeit bleibt, und die nur darauf wartet, daß ihr Segen wahrgenommen und angenommen wird.

Anstatt um Angehörige besorgt zu sein, die zwischen sogenannten weltlichen Freuden und falschen Lockungen und Bestrebungen hin und her schwanken, sollten wir wissen, daß Gott, die unendliche Liebe, alle in Seinem Gesetz unvermeidlicher gerechter Entfaltung hält, und daß es keine Macht gibt, die die Bekundung des Guten, das Er für den Menschen bestimmt hat, vereiteln, verhindern oder auch nur verzögern kann. Einmal und auf irgend eine Art muß jeder Mensch sein heiliges Selbst im Ebenbild Gottes sehen.

Wenn die geistigen Tatsachen des Daseins des Menschen im menschlichen Bewußtsein dämmern, werden Tränen getrocknet und Freude und Mut erneuert, vergangene Irrtümer vernichtet und neue Gelegenheiten wahrgenommen — die Gelegenheiten, allgemeiner zu dienen, die ganze Menschheit zu lieben und für sie zu arbeiten und so ein lebendiger, liebevoller Nachfolger Christi Jesu zu werden. Auf diese Art wird das irrige sterbliche Denken verschwinden und die Forderung nach Wiederherstellung erfüllt werden. Unter der Randüberschrift „Erlassung der Strafe” schreibt Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 11): „Das moralische Gesetz, dem das Recht zusteht, freizusprechen oder zu verurteilen, fordert stets ein Wiedergutmachen, ehe die Sterblichen hinaufrücken können”.


Unser Charakter wird hauptsächlich durch das bestimmt, was wir als wesentlich für unser Glück betrachten.—

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