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Kirchenmitgliedschaft

Aus der November 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die christlich-wissenschaftlichen Kirchen haben verschiedenartige Gebäude; aber die Mitgliedschaft in diesen Kirchen ist gleichartig. Die Gebäude wirken in dem Verhältnis, wie sie Schönheit, Schutz und Frieden ausdrücken, erbauend; aber die aus dem bewiesenen Verständnis der Mitgliedschaft in einer Kirche gewonnene Erbauung ist bei weitem größer. Ja, sie ist so erhebend, daß sie den menschlichen Trieb zu unfreundlichem Tadel zerstören kann. Wenn man sich vorstellt, wie verschiedenartig die Anhänger der Christlichen Wissenschaft sind, gewinnt man sofort einen verständnisvolleren Ausblick. Die Anhänger der Christlichen Wissenschaft gehören allen Gesellschaftskreisen an und weisen daher eine große Verschiedenartigkeit auf. Alle Chrislichen Wissenschafter sind in dem einen Punkte einig, daß die Lehren der Mrs. Eddy wahr sind. Abgesehen davon erstreckt sich ihr Ausblick auf das Leben über das denkbar größte Gebiet.

Unter den Mitgliedern einer christlich-wissenschaftlichen Kirche befinden sich solche, die in die Kirche gingen und sich für Kirchenangelegenheiten interessierten, und solche, die keiner Kirche angehörten; solche, die früher an einen körperlichen Gott glaubten, und solche, die keinen Gott hatten; solche, die an Gebet in irgend einer Form glaubten, und solche, die nie beteten; solche, die abergläubisch waren, und solche, die leidenschaftlos intellektuell waren; ferner solche, die zur Christlichen Wissenschaft kamen, weil sie geistig arm waren, und solche, die kamen, weil sie an Gesundheit arm waren; solche, die großes Unglück erlebt hatten, und solche, die keine bitteren Anfechtungen durchgemacht hatten; solche, die verschiedenen sogenannten orthodoxen Glaubensrichtungen angehört hatten; solche, die aus einer Umgebung kamen, wo Überlieferung und Übereinkommen bestimmend waren; solche, die einen vorgeschriebenen Glauben abgelehnt hatten; solche, die fleißig in der Bibel gelesen hatten, und solche, denen sie ein verschlossenes Buch war; solche, denen die gesellschaftliche Seite orthodoxer Kirchen viel bedeutet hatte, und solche, die keinen Wert darauf gelegt hatten. Wir finden unter ihnen auch solche, die materiell reich waren, und solche, die wenig oder nichts hatten; solche, die Vorteile in Bezug auf Bildung hatten, und solche, die sie nicht hatten; solche, die vom schlimmsten Laster geheilt wurden, und solche, die nie eine Knechtschaft unter solcher Sünde kannten. Man könnte fortfahren, Gegensätze aufzuzählen; aber die genannten dürften genügen, die Betrachtung der Mitgliedschaft von dieser Seite anzuregen. Natürlich sind solche Verschiedenartigkeiten in jeder Gesellschaftsgruppe zu finden; aber man wird wohl behaupten dürfen, daß es in keiner andern Kirche so vielseitige Verschiedenartigkeiten gibt wie in der christlich-wissenschaftlichen Kirche, weil ihre Mitglieder teils allen Glaubensrichtungen, teils gar keiner angehörten. Diese Mitgliedschaft bietet also den denkbar verschiedenartigsten Querschnitt durch die gesittete Menschheit dar.

Betrachtet man nun eine solche Gemeinschaft von Menschen, besonders in einer großen Kirche,— Menschen, die in vielen Gesichtspunkten, im Geschmack, in den Ansichten und in den die Leute gewöhnlich trennenden oder gesellschaftlich einander näherbringenden Gewohnheiten voneinander abweichen, aber alle im Hinblick auf Gott „in einem Bunde vereinigt” sind, alle trachten, „die Wahrheit zu erkennen”, welche die Menschen freimacht, alle einer Meinung sind über den Wert der Christlichen Wissenschaft und den Wert, immer mehr davon zu wissen,— betrachtet man eine solche Gemeinschaft, so muß große Inspiration und Nachsicht die unvermeidliche Folge sein. Die gemeinsame Sache ist der gemeinsame Boden aller, und wenn das einzelne Mitglied diese Einmütigkeit des Zwecks, dieses Ideal des bewiesenen Christus, das alle Mitglieder zu einer Kirche zusammengebracht hat, erwägt, erfüllt ein erhebender Friede das Denken. Was hat es zu bedeuten, daß da und dort Meinungsverschiedenheiten über unwichtige Tätigkeiten außerhalb der Kirche herrschen, wenn alle über das Wesen der Christlichen Wissenschaft und über die Notwendigkeit, das Handbuch zu befolgen, übereinstimmen? Und was haben kleine Meinungsverschiedenheiten über die Geschäftsangelegenheiten der Kirche zu bedeuten? Ehrliche Meinungsverschiedenheiten sind kein Anlaß zu Streit, wenn sie in freundlicher Weise und mit gebührender Rücksicht auf das Recht anderer, ihre Ansicht zu äußern, vorgebracht werden. Sie sind belanglos, wenn man sich das Wunder der ganzen Lage vor Augen hält: diese vielen aus so verschiedenartigen Verhältnissen zusammengekommenen Menschen, die den gemeinsamen Zweck verfolgen, die wahre Kirche zu beweisen und diesem Ziel immer einmütiger näherzukommen. Schulter an Schulter bekämpfen sie gemeinsam den Irrtum, wobei sie im Verhältnis zu ihrer Selbstlosigkeit erfolgreich sind. Denn wahre Brüderschaft unter Kirchenmitgliedern kommt dadurch zustande, daß man das Ideal über das Selbst stellt.

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