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Weigere dich nicht, Gutes zu tun!

Aus der November 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir im Verständnis der Christlichen Wissenschaft wachsen, wird es uns immer klarer, daß es keine einen Menschen oder eine Zweigkirche betreffende Probleme gibt, die der Macht der göttlichen Liebe widerstehen können. Überblicken wir die vielleicht in manchen Zweigkirchen sich bekundende Lage des menschlichen Denkens, so beten wir wohl: Gib uns mehr Liebe, die heilt und Eigennutz und Vorurteil tilgt, und bring uns in der Gemeinschaft Christi zusammen! Die Liebe ist in der Tat das Leben aller, einschließlich unserer Kirchen, und es tut dringend not, daß sie einheitlicher ausgedrückt werde. Doch dies kann nur geschehen, wenn jedes Mitglied im eigenen Bewußtsein christliche Liebe walten läßt und sie zu seiner einzigen und alleinigen Gesinnung macht. Unsere Führerin gibt in ihren Schriften eine wirklich herrliche Beschreibung jener allumfassenden Liebe, die unter den Glaubensgenossen herrschen muß, damit das Reich Gottes auf Erden aufgerichtet werde und Seine heilige Kirche in Erfüllung ihrer allumfassenden Sendung alle Menschen zu sich ziehe. Wenn dieses vergeistigte Bewußtsein jedes Gebiet der Kirchentätigkeit durchdringt, werden unermeßliche Segnungen die Folge sein, und unsere Kirchen werden überfüllt sein von den ehemaligen Kranken und Leidtragenden, die die in der Kirche sichtbare und fühlbare heilende und errettende Kraft der Liebe verstehen lernen wollen.

Wie in der Heiligen Schrift der Gehorsam eines einzelnen oft das Mittel zur Unterweisung und Führung vieler war, so kann er es auch in unseren Kirchen sein. Jedes Mitglied, dessen christliche Liebe der Erhabenheit und Größe der göttlichen Liebe nahekommt, wird durch die Kraft der Wahrheit viele aus der Knechtschaft des Irrtums herausführen können. Christus Jesus sagte: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen”. Unsere Aufgabe besteht also einfach darin, daß wir selber völlig rein und hingebungsvoll sind, ungeachtet dessen, was andere sagen oder tun. Wir können ihre Probleme nicht lösen; aber wir können uns dabei beruhigen, daß wir wissen, daß Gott ebenso mit ihnen wirkt, um die nötige Wiedergeburt herbeizuführen, wie Er mit uns wirkt. Wenn jeder einzelne so sein Bewußtsein reinigt, wird sich das eine göttliche Gemüt in unseren Kirchen immer mehr durch viele und wunderbare „mitfolgende Zeichen” bekunden.

Scheinen einige unserer Kirchen mit Schulden belastet zu sein? Was unbezahlt bleibt, ist, was wir an Liebe schulden: Liebe zu Gott für Seine unendliche Güte; Liebe zu Seiner heiligen Idee, der Kirche, und zu der Einrichtung, die sie versinnbildlicht; Liebe und Wertschätzung der wunderbaren Gabe unserer Führerin, der Christlichen Wissenschaft; und Liebe gegen jeden Mitarbeiter in unserer Sache. Bezahlen wir so unsere geistigen Schulden, so werden die materiellen bezahlt werden. Im Reiche des göttlichen Gemüts gibt es kein totes Kapital, wodurch das erhabene Vordringen der Wissenschaft gehindert oder das Wachstum der Bewegung aufgehalten werden könnte.

In unserer Bewegung haben Klassenunterschiede, Vorurteil oder Parteiwesen keinen Raum. Es kann in unseren Kirchen bewiesen werden, daß diejenigen, denen die Amtsverantwortlichkeiten übertragen sind, lediglich durch geistige Entwicklung vorbereitet worden sind, sie anzunehmen, weil sie vorher jeden Schritt aufwärts gewissenhaft gemacht haben. An diesen Vertrauensstellen haben Weltlichkeit, Reichtum und Verstandesmäßigkeit keinen Teil. Hingebungsvolle Kirchenarbeiter, von den Direktoren Der Mutterkirche bis zum bescheidensten Arbeiter in unserer Mitte, verdienen unsere innige und neidlose Unterstützung. Und unsere Freude wird voll sein, wenn wir ihnen, geistig gesprochen, die Hände stützen helfen.

In den Sprüchen haben wir einen Vers, der, wenn weitgehend befolgt, in jedem Kirchentätigkeitszweig Wunder wirken würde. Er lautet: „Weigere dich nicht, dem Dürftigen Gutes zu tun, so deine Hand von Gott hat, solches zu tun”. Wem ist nicht schon ein ganzer Tag dadurch bereichert und erheitert worden, daß er eine liebevolle Anerkennung für geleistete Dienste gab oder empfing? Überall wird viel Gutes bekundet, dessen gerechte Anerkennung Böses ausrotten hilft. Unsere christliche Verantwortung in dieser Hinsicht ist gebieterisch; sie erstreckt sich auf unser Familienleben und unsere Geschäftsbeziehungen. Dehnen wir sie weiter aus, so werden der Rundfunk, die Presse und viele andere gesellschaftliche Kräfte geläutert und im Guten gestärkt, wenn rechtdenkende Menschen kund und zu wissen tun, daß Rechttun durch volle Anerkennung belohnt wird.

Kirchenmitglieder bringen oft große Opfer für die Sache der Christlichen Wissenschaft. Sie arbeiten selbstlos und ohne an weltlichen Beifall zu denken. Sie verdienen also vielleicht mehr als andere gelegentlich ein Dankeswort, das nicht nur die Empfänger sondern auch die Geber segnet. Die Mittwochversammlungen bieten Gelegenheit, der oben erwähnten biblischen Ermahnung zu gehorchen. Viele hungern nach dem Guten, das unser Zeugnis zum Ausdruck bringen könnte. Bleiben wir stumm sitzen, so enthalten wir also denen Gutes vor, denen es in erster Linie gebührt, den Fremden, die wir zu unserem Fest der Liebe geladen haben. Jeder Gedanke und jedes Wort der Dankbarkeit, das die unendliche Liebe, Gott, als die Quelle alles Guten anerkennt und im Menschen das reine Werkzeug Seines Willens sieht, enthält Heilung.

Klatsch, Tadel — sogar viel sogenannter aufbauender Tadel — sind in einer christlich-wissenschaftlichen Kirche nicht am Platze. Diese Irrtümer mögen harmlos scheinen; aber es hat nie etwas Gutes zur Folge, wenn man ihnen auch nur im geringsten frönt. Die Verfasserin erinnert sich zum Beispiel, wie sie einmal eine zufällig gehörte ungünstige Bemerkung über ein anderes Mitglied für wahr hielt. Eine Zeitlang wich sie diesem Mitgliede aus, da ihr dieses Verhalten am bequemsten schien. Schließlich fand sie, daß das fragliche Urteil vollständig unbegründet war, und dieses Mitglied und sie wurden vertraute Freunde und konnten in der Kirche wirksam zusammenarbeiten. Hätte sie sich von Anfang an geweigert, die falsche Darstellung anzuhören, und an der Wahrheit über das Wesen des Menschen festgehalten, so hätte sie sich nicht monatelang um eine glückliche Freundschaft gebracht.

Wer weiß, welch großen beruhigenden Einfluß die christlich-wissenschaftlichen Kirchen während der letzten schwierigen Jahre ausgeübt haben? Eine christlich-wissenschaftliche Kirche ist in einer Gemeinde eine gewaltige Macht zum Guten, und ihre heilende und erneuernde Kraft steht im Verhältnis zu der von den einzelnen Christlichen Wissenschaft verwirklichten und zum Ausdruck gebrachten christlichen Liebe.

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