Als die Verfasserin eines Tages mit der Straßenbahn in die Stadt fuhr, saß ihr eine Mutter mit ihrem kleinen Kinde gegenüber. Es war schon dämmerig, und die Lichter in den Straßen begannen nacheinander aufzuleuchten. Da erstrahlten des Kindes Augen, und bei jedem neuen Lichte jauchzte es und lallte: „Licht”. Es konnte noch kaum sprechen; aber es sah die Anwesenheit von Licht als etwas Wunderbares an, und unermüdlich formten die kleinen Lippen die Worte: „Da‚ Licht‚ Licht”. Liebevoll beugte sich die Mutter zu dem Kinde und sagte: „Ja‚ überall ist Licht”. Diese Worte erfüllten die Verfasserin mit unaussprechlicher Freude; denn ihre durch die Christliche Wissenschaft enthüllte geistige Bedeutung wurde ihr plötzlich klar.
Wie oft scheinen uns mentale Finsternis, Kummer und Schmerz wirklich! Wir glauben an die Abwesenheit des Lichts und schließen die Augen, um nichts von der uns bitter enttäuschenden Umgebung zu sehen, anstatt die Augen zu öffnen und selbst das kleinste in jedem menschlichen Leben erscheinende Licht freudig und dankbar zu begrüßen. Selbst wenn wir es auch nicht immer sofort sehen, sollten wir immer wissen: „Überall ist Licht”; denn „es gibt”, wie Mrs. Eddy auf Seite 504 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” erklärt, „keine Stätte, wo Gottes Licht nicht gesehen wird, denn Wahrheit, Leben und Liebe erfüllen den unendlichen Raum und sind immergegenwärtig”.
Welches Vorrecht doch die Christlichen Wissenschafter haben, daß sie dorthin gehen können, wo Finsternis, Kummer und Schmerz zu sein scheinen, und durch Widerspiegelung das göttliche Licht leuchten lassen und beweisen, daß „überall Licht ist”! Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. Also laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen”. Auch Mrs. Eddy weist klar darauf hin, daß ein Christlicher Wissenschafter diese Stellung einzunehmen hat, wenn sie auf Seite 367 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt: „Laßt uns wachen, arbeiten und beten, daß dieses ... Licht nicht verborgen bleibe, sondern in mittäglicher Herrlichkeit erstrahle und erglänze”.
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