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„Der mich gesandt hat, ist mit mir”

Aus der August 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater läßt mich nicht allein”. Christus Jesus, der diese Worte sprach, erkannte und bewies vollständig, daß nichts ihn von Gott trennen konnte, und daß Gott ihn in allem, was er tat, beständig führte. Wer nach der Wahrheit trachtet und ein neues Vorgehen in irgend einer Richtung erwägt, muß den einen Vater-Mutter-Gott um Weisheit und Führung bitten, damit er keinen Fehler macht; und hat er einmal einen Schritt unternommen, so darf er nicht vergessen, daß das göttliche Gemüt, das ihn dabei geführt hat, ihn auch während des ganzen Unternehmens jeden Tag und jede Stunde weise und liebevoll führt und beschützt.

Diese Forderung mußte eine Schülerin der Christlichen Wissenschaft einsehen, als sie kurz nach Eintritt in ein anderes Geschäft fand, daß ein Vorwärtskommen dort unmöglich schien. Geschulte Fähigkeit fand keine Anerkennung, es wurde ihr auch keine angemessene Gelegenheit geboten, sie zu betätigen und zum Ausdruck zu bringen. Anfangs kam die Schülerin sehr in Versuchung, sich der Entmutigung hinzugeben und sich nach einer andern Stellung umzusehen; aber sie wußte, wie töricht es ist, ein Problem ungelöst aufzugeben. Überdies kam sie immer mehr zu der Überzeugung, daß sie, da sie von Anfang an durch wissenschaftlichen Beweis dahin geführt worden war, dankbarer sein müsse für die in der Christlichen Wissenschaft geoffenbarte Wahrheit, daß alles, was göttlich geleitet ist, auch göttlich feststeht und geschützt ist.

Immer wieder dachte sie an die Erklärung unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 233): „Fortschritt ist das Gesetz Gottes”. Im Lichte geistigen Verständnisses betrachtet erkannte sie, daß Fortschritt eine Forderung ist,— nicht etwas, was sorgenvoll zu erkämpfen ist, sondern ein Gesetz geistigen Daseins, das immer zugunsten der Harmonie wirkt.

Vorenthaltene oder erzeigte persönliche Anerkennung ehrlichen, aufgeklärten Bemühens konnte also wahren Fortschritt und seine Kundwerdung in ihrem täglichen Wandel mit Gott weder nachteilig noch günstig beeinflussen. So wurde das Denken der Schülerin beharrlich von dem unwirklichen Zeugnis von persönlichem Widerstand abgelenkt in dem Vertrauen, daß dasselbe göttliche Gesetz, das Fortschritt fordert, gewiß auch dessen Verwirklichung auf dem ganzen Wege durch sich entfaltende Erfahrung ermöglicht.

Es wurde ihr auch klar, daß sie sich wissenschaftlich als Bürgerin im Reiche Gottes, wo die einzigen Mitarbeiter Seine vom göttlichen Gemüt regierten Ideen sind, erkennen mußte. In dieser regsamen geistigen Gesellschaft sind die vollkommenen Wege für rechtes Handeln stets vorhanden und klar gewiesen, und Weisheit, Entschlossenheit, Begabung und Fähigkeit können sich voll entfalten. Verläßt man sich auf das wissenschaftliche Beweisen dieser Wahrheiten des Seins, so müssen geistige Eigenschaften auf jeder Entwicklungstufe unfehlbar rechte Anerkennung und Belohnung erwirken, da Gott, die Allwissenheit, in jeder Lage allen Beteiligten alles Wissenswerte offenbart, um den göttlichen Fortschrittsplan für jedes geliebte Kind Seiner Obhut zu verwirklichen.

In dieser Weise überlegte sie eine Zeitlang, ohne daß sich äußerlich etwas änderte. Da kam ihr eines Tages in einem besonders schwierigen Augenblick eine jener geistigen Erleuchtungen, die die Christlichen Wissenschafter als göttliche Führung erkennen. Die Botschaft stellte den Irrtum bestimmt als einen Fall von ungenauer und unzulänglicher Einschätzung eines Menschen bloß. Sie sah, daß das wirkliche Selbst, das in Wahrheit die Widerspiegelung des Gemüts ist, keiner unbilligen, ungerechten, ungenauen oder unzulänglichen Wertschätzung oder Beurteilung ausgesetzt sein noch wahren Fortschritt im Verherrlichen Gottes verhindern kann. Sie sah auch, daß das Wirken des Prinzips beständig jene sich erweiternden Fähigkeiten offenbart, die auf ewig des wirklichen Menschen Geburtsrecht sind, und daß es immer für Gelegenheit zu ihrer Bekundung sorgt. Durch diese geistige Erleuchtung verschwand alle Furcht und aller Zweifel hinsichtlich der Lage aus ihrem Bewußtsein.

Ihr von den Fesseln selbstauferlegter Begrenzung und Besorgnis befreites Denken wurde ruhig, zuversichtlich, heiter, des Guten gewärtig. Es war eine Ursache zur Freude und Dankbarkeit, daß vor Ablauf des Tages diese mentale Freiheit durch eine ausdrückliche Besserung in der materiellen Lage belohnt wurde. Es wurde ihr eine bis dahin vorenthaltene Gelegenheit geboten und sie konnte bald ihre Fähigkeit beweisen, die ausdrücklich anerkannt wurde. Mit der Zeit rückte die Schülerin ohne weiteres in ein ausgedehnteres, ansprechenderes Arbeitsfeld vor.

Bei jedem an die Menschheit herantretenden Problem befreit die wissenschaftliche Erkenntnis, daß der Mensch der vom Prinzip harmonisch regierte Sprößling des einen unendlichen Vater-Mutter-Gottes, der Liebe, ist, den Sucher nach der Wahrheit von der irrigen Einflüsterung, daß eine Person oder ein Umstand seinen Fortschritt und seinen Aufstieg in der Gewalt haben oder aufhalten könne. Sieht er den Irrtum als unpersönlich an, und behandelt er die Lage in dieser Weise, so kann er den Plan Gottes in größerem Maße wahrnehmen; und durch diese Wahrnehmung kann er die äußere Kundwerdung der Harmonie erleben.

Dadurch, daß der Christliche Wissenschafter anerkennt, daß die Erklärung unserer Führerin (Wissenschaft und Gesundheit, S. 6): „Die Talente, die Er gibt, müssen wir pflegen” ein zwingendes Gebot, also jetzt ausführbar ist, kann er unter allen Umständen aufblicken und unverzüglich in der Gewißheit vorwärtsgehen, daß der Beweis seines geistigen Verständnisses im Verhältnis zu seiner ehrlichen, folgerichtigen Erkenntnis der Wahrheit Frucht tragen wird. Erkennt man Gott als die Quelle der einzigen dem geistigen Fortschritt zugrunde liegenden Triebkraft, und weigert man sich standhaft, gegenteilige oder entgegengesetzte Annahmen, daß Niedergeschlagenheit, Unterdrückung oder Vorurteil das Vorwärtskommen verzögern können, zu beherbergen, so findet man die Tür zu geistigem, seelischem, körperlichem und wirtschaftlichem Fortschritt offen. Wahrlich, „für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen” (Wissenschaft und Gesundheit, Vorw. S. vii).

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