Wird man zur Christlichen Wissenschaft geführt, so wird die Dunkelheit des sterblichen Daseins durch den hellen Schein des Christus erleuchtet, und das ist ein wunderbares, erlösendes Erlebnis. In voller Würdigung dieser Tatsache möchte ich meinen Dank ausdrücken für die unaussprechlich köstliche Gabe, die Christuswissenschaft, die mich aus einer dunklen, schattenhaften Daseinsauffassung, aus tiefster Verzweiflung zur Erkenntnis des geistigen Ursprungs des Menschen und seiner wahren Beziehung zu Gott, unserem Vater-Mutter, geführt hat.
Von frühester Kindheit an hatte mich der Glaube an Vererbung zu sogenanntem unheilbarem Leiden verurteilt, und mit der Aussicht auf Lähmung lebte ich trostlos dahin. Als ich erwachsen war, wollte ich die Frist, die mir nach Aussage der Ärzte noch gegeben war, benützen, um anderen Leidenden zu dienen. Ich lernte Krankenpflege, konnte aber natürlich den oft sehr schweren Forderungen, die dieser Beruf, besonders in der Kriegszeit, stellt, nicht so gerecht werden, wie ich es wohl gewünscht hätte. Doch wollte ich Liebe geben, so lange ich konnte, und dieser Wunsch beherrschte den Körper. Immer habe ich Gott gesucht, doch blieb mir die Bibel unverständlich und voller Widersprüche. So suchte ich Frieden in verschiedenen philosophischen Weltanschauungen; aber sie waren kalt, leer und unbefriedigend. In meiner Verzweiflung — denn ich litt von Zeit zu Zeit auch körperlich große Schmerzen — nahm ich Betäubungsmittel; aber dies vergrößerte nur mein Leiden und machte mich fast zum Sklaven.
Ich versuchte mir Jesus zum Vorbild zu nehmen und Haß und Bitterkeit über ein so unerwünschtes und unerbetenes Dasein zu überwinden. Dieses Ringen war gesegnet; denn als die gefürchtete Lähmung wie ein Dieb in der Nacht eintrat, wurde ich zur Christlichen Wissenschaft geführt. Mit großer Mühe las ich die ersten Seiten des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy und empfand den wunderbaren Frieden der Wahrheit. Es trat auch sofort eine auffallende Besserung ein, und mein Augenlicht wurde wiederhergestellt. Dann erteilte mir ein christlich-wissenschaftlicher Ausüber in liebevollster und treuester Weise Beistand, und nach 6 Wochen konnte ich wieder arbeiten. Welch große Freude und Dankbarkeit mein Herz erfüllte, als ich erkannte, daß ich nun den richtigen Weg, andern zu helfen, gefunden hatte! Das medizinische Wissen fiel von mir ab wie ein altes Gewand und nur die große Sehnsucht, die Wahrheit zu erkennen, blieb.
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