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[Zeugnis ursprünglich in deutscher Sprache]

Wird man zur Christlichen Wissenschaft geführt, so wird die Dunkelheit des...

Aus der August 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wird man zur Christlichen Wissenschaft geführt, so wird die Dunkelheit des sterblichen Daseins durch den hellen Schein des Christus erleuchtet, und das ist ein wunderbares, erlösendes Erlebnis. In voller Würdigung dieser Tatsache möchte ich meinen Dank ausdrücken für die unaussprechlich köstliche Gabe, die Christuswissenschaft, die mich aus einer dunklen, schattenhaften Daseinsauffassung, aus tiefster Verzweiflung zur Erkenntnis des geistigen Ursprungs des Menschen und seiner wahren Beziehung zu Gott, unserem Vater-Mutter, geführt hat.

Von frühester Kindheit an hatte mich der Glaube an Vererbung zu sogenanntem unheilbarem Leiden verurteilt, und mit der Aussicht auf Lähmung lebte ich trostlos dahin. Als ich erwachsen war, wollte ich die Frist, die mir nach Aussage der Ärzte noch gegeben war, benützen, um anderen Leidenden zu dienen. Ich lernte Krankenpflege, konnte aber natürlich den oft sehr schweren Forderungen, die dieser Beruf, besonders in der Kriegszeit, stellt, nicht so gerecht werden, wie ich es wohl gewünscht hätte. Doch wollte ich Liebe geben, so lange ich konnte, und dieser Wunsch beherrschte den Körper. Immer habe ich Gott gesucht, doch blieb mir die Bibel unverständlich und voller Widersprüche. So suchte ich Frieden in verschiedenen philosophischen Weltanschauungen; aber sie waren kalt, leer und unbefriedigend. In meiner Verzweiflung — denn ich litt von Zeit zu Zeit auch körperlich große Schmerzen — nahm ich Betäubungsmittel; aber dies vergrößerte nur mein Leiden und machte mich fast zum Sklaven.

Ich versuchte mir Jesus zum Vorbild zu nehmen und Haß und Bitterkeit über ein so unerwünschtes und unerbetenes Dasein zu überwinden. Dieses Ringen war gesegnet; denn als die gefürchtete Lähmung wie ein Dieb in der Nacht eintrat, wurde ich zur Christlichen Wissenschaft geführt. Mit großer Mühe las ich die ersten Seiten des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy und empfand den wunderbaren Frieden der Wahrheit. Es trat auch sofort eine auffallende Besserung ein, und mein Augenlicht wurde wiederhergestellt. Dann erteilte mir ein christlich-wissenschaftlicher Ausüber in liebevollster und treuester Weise Beistand, und nach 6 Wochen konnte ich wieder arbeiten. Welch große Freude und Dankbarkeit mein Herz erfüllte, als ich erkannte, daß ich nun den richtigen Weg, andern zu helfen, gefunden hatte! Das medizinische Wissen fiel von mir ab wie ein altes Gewand und nur die große Sehnsucht, die Wahrheit zu erkennen, blieb.

Von den vielen Beweisen der erhaltenden und beschützenden Macht der göttlichen Liebe ist mir eine Heilung besonders lebhaft in Erinnerung, die Heilung von den Folgen eines Unfalls. Im Jahre 1931 wurde ich eines Abends beim Rodeln gegen eine Hauswand geschleudert. In dem Augenblick, als ich das Bewußtsein zu verlieren schien, sah ich mit leuchtender Klarheit den herrlichen Ausspruch unserer Führerin vor mir stehen: „Der Mensch ist das Bild, die Idee oder das Gleichnis der Vollkommenheit — ein Ideal, das von der ihm innewohnenden Einheit mit der göttlichen Liebe, von seiner makellosen Reinheit und ursprünglichen Vollkommenheit, nicht abfallen kann” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 262), und sofort verschwanden die Wolken. Ich hatte eine tiefe Stirnwunde. Ein Arzt legte einen Notverband an und ließ mich in ein Krankenhaus bringen. Ich willigte ein, damit die Wunde ordentlich verbunden werden konnte; aber ich bat meine Freunde, auch Christliche Wissenschafter, sofort eine Ausüberin um Fernbehandlung für mich zu bitten. Im Krankenhause hörte ich die halblaut geführte Unterhaltung der Ärzte, die übereinstimmend Gehirnerschütterung und Schädelbruch feststellten. Ich behauptete jedoch unbeirrt meine unzerstörbare Einheit mit der göttlichen Liebe und ließ keine Verdunkelung meines Bewußtseins durch Betäubungsoder Schlafmittel zu.

Als ich dann endlich allein war, schien mir der Irrtum doch sehr wirklich; aber ich wußte: „Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen”. Als die Schmerzen unerträglich schienen, hörte ich eine sanfte Stimme sagen: „Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen; aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, ... spricht der Herr, dein Erbarmer”. Nie werde ich den Frieden vergessen, der nun mein Denken erfüllte, und das Gefühl des Geborgenseins in der göttlichen Liebe, das über mich kam. Schmerzen und Unruhe verschwanden, und dankbar erkannte ich, daß treue Arbeit für mich getan wurde. Am nächsten Morgen war die Gehirnerschütterung geheilt.

Am dritten Tage erwachte ich mit allen Anzeichen eines Nervenzusammenbruchs, und da mich meine Freunde an diesem Tag nicht besuchen konnten, konnte ich die Ausüberin nicht benachrichtigen. Ich erkannte, daß ich mich selbst an Gott klammern und mein Verständnis der Wahrheit beweisen mußte. Ich las in unserem Lehrbuch, in dem Kapitel „Fußtapfen der Wahrheit”, bis ich an den Abschnitt (S. 253) mit der Randüberschrift „Zeugnis der Seele” kam. Diese wunderbaren Worte brachten mir augenblicklich Stärkung, und in tiefster Demut erkannte ich die Allmacht Gottes. Der Irrtum wich von mir, und ich fühlte, daß die Wunde geheilt war.

Auf meine Bitte entfernte der Arzt am nächsten Tag gern den Verband und fand zu seinem großen Erstaunen, daß die Wunde geheilt war. Wegen des vermuteten Schädelbruchs sollte noch eine Röntgenaufnahme gemacht werden, und ich sollte noch 8 Tage zur Beobachtung im Krankenhause bleiben. Aber ich wußte, daß ich geheilt war und bestand auf meiner Entlassung am 5. Tage nach dem Unfall. Nachdem ich eine ruhige Woche bei meinen Freunden zugebracht hatte, konnte ich meine Tätigkeit wieder aufnehmen. An einem der nächsten Sonntage hatten wir das Thema „Wirklichkeit” in unserer Lektionspredigt. Während des Lesens der Schriftstellen verschwand der letzte Rest der Schmerzen, die sich noch ab und zu fühlbar gemacht hatten. Heute ist auch die Narbe fast völlig verschwunden.

Ich bin der Ausüberin für ihre liebevolle Hilfe innig dankbar. Auch meinen Freunden danke ich für ihre treue Besorgtheit, überhaupt allen, die mir auf dem Wege zum Licht geholfen haben. Aber am dankbarsten bin ich für die Zugehörigkeit zu Der Mutterkirche, die für mich der Ausdruck der himmlischen Heimat geworden ist; für das Vorrecht des Klassenunterrichts und dafür, daß ich zu der Arbeit einer christlich-wissenschaftlichen Pflegerin geführt worden bin.

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