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Schulden bezahlen

Aus der März 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer unter einer Schuldenlast seufzt, kann in den Lehren der Christlichen Wissenschaft, durch die er seine gottverliehene Herrschaft im Überwinden dieser und jeder widrigen Lage betätigen lernt, Ermutigung und tatsächliche Erleichterung finden.

Im ersten Vers des 24. Psalms heißt es: „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnet”. Gott, der einzige Schöpfer, schuf alles und regiert alles. Im 1. Kapitel des 1. Buches Mose heißt es, daß der Mensch zum Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde und daß ihm Herrschaft über die Erde gegeben wurde. Also ist der zum Bild des reichen Vaters aller geschaffene Mensch der Erbe des Wesens und der Fülle Gottes.

Ein falscher materieller Sinn, der sich in sündigen, leidenden und begrenzten Annahmen ausdrückt, kann für drückende Schulden zeugen. Diese verneinende oder niedergeschlagene Gesinnung ermangelt des Vertrauens auf Gott und der Liebe zum Menschen und drückt sich äußerlich in Begrenzung, Niedergeschlagenheit, Schuld, Mangel und Leid aus. Ist durch Anwendung der Christlichen Wissenschaft Vertrauen und Liebe im Bewußtsein eines Menschen wiederhergestellt, so kann er seinen Verpflichtungen gegen Gott und seine Mitmenschen nachkommen. Seine menschlichen Zustände bessern sich, und er kann seine Schulden bezahlen.

Was sind unsere Pflichten gegen Gott und unsere Mitmenschen? Die ersten vier der hebräischen Zehn Gebote (2. Mose 20, 3–11) machen uns unsere Pflicht gegen Gott, die letzten sechs (2. Mose 20, 12–17) unsere Pflicht gegen den Menschen klar. Die Sendung Christi Jesu bestand zum Teil darin, der Menschheit zu zeigen, wie diese Pflichten zu erfüllen sind. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 4): „Wir sind es unserm Meister schuldig, seine Gebote zu halten und seinem Beispiel zu folgen; dies ist der einzig würdige augenscheinliche Beweis unsrer Dankbarkeit für alles, was er getan hat”.

Das Vertrauen auf Gott wird gestärkt, wenn wir in der Christlichen Wissenschaft verstehen lernen, daß in dem wirklichen Weltall einschließlich des Menschen Angebot und Nachfrage immer einander gleich sind, einander entsprechen und zusammenwirken. Ein unendlich weiser Gott könnte nicht eine Idee erschaffen, ohne genügend für sie gesorgt zu haben, noch könnte er Versorgung schaffen, für die es keine Verwendung gibt. Durch richtiges Denken hat der Mathematiker im Reiche der Mathematik Herrschaft über Zahlen. Angebot und Nachfrage entsprechen in diesem Gedankenreich einander. Es gibt darin keine Aufgabe ohne ihre Lösung, und keine überschüssigen Zahlen für den Gebrauch des Mathematikers. Ein Schüler der Mathematik hat Vertrauen, weil er weiß, daß er durch richtige Kenntnis der Zahlengesetze und ihre Befolgung jede Aufgabe lösen kann. So kann man über jede gegebene Lage richtig denken und durch Gehorsam gegen Gottes Gesetz Harmonie verwirklichen. Dieses Wissen verleiht Gottvertrauen und erfüllt unser Denken mit neuer Hoffnung.

Paulus schrieb den Römern: „Seid niemand nichts schuldig, denn daß ihr euch untereinander liebet”. Selbstlos lieben und freudigen Herzens dienen erzeugt eine Gemütsverfassung, die die Schulden bezahlen hilft. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 17) legt unsere Führerin die Zeile im Gebet des Herrn: „Und vergib uns unsre Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern”, so aus: „Und Liebe spiegelt sich in Liebe wider”. Wenn man erkennt, daß ein falscher Sinn durch einen richtigen Sinn berichtigt wird, sieht man ein, wie eine liebevolle Gesinnung, die Undank, Argwohn, Haß, Furcht und Tadel beseitigt, beim Bezahlen der Schulden hilft.

Viele Menschen empfinden es als eine Last, daß sie in dieser Zeit nach ihrer Ansicht vermehrte Lasten auf sich nehmen mußten, um anderen zu helfen. Alles Gute kommt von Gott, fließt unaufhörlich aus der göttlichen Quelle. „Für die Ströme der Liebe Kanäle machen”, heißt unermeßlich gesegnet werden. Ist es nicht eine Wohltat für eine Wiese, wenn ein Bächlein hindurchfließt? Es spendet dem trockenen Gras und den Blumen Feuchtigkeit, tränkt Vieh und Geflügel, verleiht also Schönheit und Versorgung und bereichert die Wiese.

Dienen besteht darin, daß man seinen Anteil an der Weltarbeit gut und freudig leistet. Diese Arbeit ist nicht bloß ein Geschäft, sondern das Widerspiegeln von Vertrauen und Liebe. Eine christlich-wissenschaftliche Kirche wird erst eingeweiht, wenn sie schuldenfrei ist. Wer die in der Christlichen Wissenschaft gelehrte Wahrheit liebt und schätzt, steuert dankbar zu dem Fonds zur Tilgung der Kirchenschuld bei. Unsere Führerin erklärt „Kirche” in Wissenschaft und Gesundheit (S. 583) u. a. als „den Bau der Wahrheit und Liebe”. Wer die beschränkenden, streitsüchtigen und verarmenden Haß-, Undanks-, Groll- und Tadelgedanken dadurch verbannt, daß er aus bereichernden und befriedigenden Eigenschaften „den Bau der Wahrheit und Liebe” in seinem Bewußtsein errichtet, wird geistig und finanziell seine Schulden bezahlen und finden, daß ihm diese Gesinnung „Schmuck für Asche und Freudenöl für Traurigkeit und schöne Kleider für einen betrübten Geist” gibt.

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