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Sofortige Erholung

Aus der März 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Fülle geistiger Erleuchtung entfaltet sich jedem, der aufrichtig in der Bibel forscht, wenn er sich eingehend in das erhabene Leben und die herrlichen Errungenschaften Christi Jesu vertieft. Während der drei Jahre seines öffentlichen Wirkens ehrte er Gott, und er segnete seine Freunde und seine Feinde in einer von sonst niemand je erreichten Weise. Obgleich er „der Allerverachtetste und Unwerteste” war, um die Worte Jesajas zu gebrauchen, war er nie rachsüchtig oder entmutigt. Er wurde mißverstanden und angefeindet; aber er erging sich nie in Selbstverdammung und wich nie einen Schritt zurück. Er war die Zielscheibe für die Schmähung der Heuchler, deren boshafte Annahmen er aufdeckte und bloßstellte. Dennoch vergalt er nie Böses mit Bösem, und er konnte ihnen unverletzt entgehen, als sie ihn steinigen wollten.

Das unmenschliche Ansinnen seiner Feinde, ihn und die Wahrheit, die er lehrte, auszurotten, zeigte sich in unvergleichlichem Haß, Hohn, Spott und in Verfolgung. Dennoch war Jesus nicht beunruhigt, sondern ging weiter umher und tat Gutes. Er heilte Sünde, Leid und alle Arten Krankheit, und zuweilen wurden nicht nur einzelne, sondern ganze Mengen Volks geheilt. Der Sturm auf dem Meer wurde gestillt, die Toten wurden zum Leben erweckt, die Blinden wurden sehend, das Volk wurde gespeist, und dabei brachte Jesus selber wahre Erfrischung und Stärke zum Ausdruck. Er war nie geistig erschöpft, ermangelte nie der Weisheit, der Fähigkeit, der Gesundheit und der Stärke, ein rechtmäßiges Unternehmen zu beginnen und zu vollenden. Es ist nicht berichtet, daß Jesus infolge seiner andauernden Heiltätigkeit je krank oder arbeitsunfähig wurde, oder daß er je das Bedürfnis empfand, sich nach seinem Überwinden des Bösen mit Guten eine längere Erholung zu gönnen. Infolge des geistigen Verständnisses, das der demütige Nazarener von Gott und dem wirklichen Selbst des Menschen hatte, konnte er aus dem Geist schöpfen und sich sofort erholen, und dadurch genoß er unaufhörliche Erquickung und Erfrischung.

Die Arzneiwissenschaft, die scholastische Theologie und die menschliche Philosophie haben die Quelle dieser Erholung, auf die Jesus sich verließ, nie entdeckt; aber Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, hat sie der ganzen Menschheit und für alle Zukunft geoffenbart. In ihrem Buche „Nein und Ja” (S. 36) legt sie sehr klar einen wichtigen Punkt über den Christus dar: „Der wirkliche Christus wußte nichts von Stoff, Sünde, Krankheit und Tod, sondern nur von Gott, dem Guten, dem ewigen Leben und von Harmonie”. Auch zeigt sie, wie Jesus zu seinem höheren Selbst, zu seinem Einssein mit Gott Zuflucht nahm und beständige Ruhe und Erholung fand: „Der menschliche Jesus hatte eine Zuflucht in seinem höheren Selbst und in seiner Verbindung mit dem Vater. Dort konnte er in der bewußten Wirklichkeit und Hoheit seines Wesens vor den unwirklichen Anfechtungen Ruhe finden,— indem er das Sterbliche für unwirklich und das Göttliche für wirklich hielt. Dieses Sichzurückziehen von der körperlichen zur geistigen Selbstheit stärkte ihn zum Sieg über Sünde, Krankheit und Tod”.

Wer sich in die Bibel vertieft, mag wohl fragen: Können die Menschen heutzutage das geistige Selbst finden, in das sie sich zurückziehen können, um sich zu erholen, oder war das nur Jesus möglich? Die Christliche Wissenschaft bejaht die erste Frage und lehrt, daß das echte Selbst des Menschen nie im Bösen, in der Materie oder im sogenannten sterblichen Gemüt ist, sondern nur im göttlichen Gemüt, in Gott, zu finden ist. „Ein von Gott getrenntes Selbst behaupten, heißt des Menschen geistige Sohnschaft leugnen; denn es macht einen andern Vater geltend”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 183 in „Miscellaneous Writings”. Der falsche Glaube an ein von Gott getrenntes materielles, körperliches Selbst muß vernichtet und die Erkenntnis und das Verständnis des vollkommenen und unsterblichen wirklichen Selbst des Menschen, das die Widerspiegelung Gottes ist, erlangt werden. Dieses unschätzbare Verständnis wird schneller erlangt, wenn man sich unvoreingenommen in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” und die anderen Schriften unserer Führerin in Verbindung mit der Bibel vertieft. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß das, was der Meisterchrist vollbrachte, keine nur ihm möglichen übernatürlichen Handlungen waren, sondern bestimmte Beweise der göttlichen Kraft, die alle Menschen früher oder später erbringen lernen müssen.

Die Worte und Werke Christi Jesu, unseres Wegweisers, bieten allen Menschen unschätzbare Lehren. Wenn wir seine Gebote gewissenhaft befolgen, müssen wir denken, wie er dachte, und leben, wie er lebte; und wir müssen, soweit es uns möglich ist, vollbringen, was er vollbrachte. Jesus war in diesem Punkte bestimmt und erklärte ausdrücklich: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere denn diese tun; denn ich gehe zum Vater”.

Oft hört man sagen, daß ein Erholungsbedürftiger durch Luftveränderung oder einen Ortswechsel, durch den Genuß gewisser Speisen, Reizmittel oder Arzneien Erholung finden könne, und leider wird zuweilen der Genuß berauschender Getränke empfohlen. Welch ein Gegensatz zwischen diesen materiellen Annahmen mit ihren unsicheren und falschen Ergebnissen und dem überaus praktischen Verfahren Jesu und den von ihm erlangten unfehlbaren Ergebnissen! Jesus betete, und sein Gebet war das Gebet des Verständnisses, das Gebet der Vergegenwärtigung; er kannte die Wahrheit des Seins, und sie stärkte ihn.

Im 6. Kapitel des Evangeliums des Lukas ist berichtet, „daß er auf einen Berg ging, zu beten; und er blieb über Nacht in dem Gebet zu Gott”. Danach begegnete er in Begleitung seiner Jünger einer großen Menge Menschen, die Heilung suchten, „und alles Volk begehrte ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm, und er heilte sie alle”.

Nach heutigen ärztlichen Annahmen würde es in der Regel beträchtliche Zeit erfordern, einen Menschen von einem Gebrechen, das er 38 Jahre gehabt hatte, zu heilen, oder einem Weib, das 18 Jahre krumm gewesen war, die aufrechte Haltung, Gesundheit, Freiheit und Kraft wiederherzustellen. Dennoch wurde durch das von Christus Jesus angewandte und heute in der Christlichen Wissenschaft klargemachte christlich-wissenschaftliche Verfahren der Mann am Teiche Bethesda und das Weib, das zu Jesus kam, als er in der Schule lehrte, augenblicklich geheilt.

Durch planmäßiges Ergründen und Anwenden ihrer Religion erlangen die Schüler der Christlichen Wissenschaft eine praktische Kenntnis der ewig bestehenden Beziehung zwischen Gott und dem Menschen. Gott, der Schöpfer, ist das unendliche Gemüt; und der Mensch, Seine vollständige, geistige Vertretung, ist die zusammengesetzte Idee, die alle Ideen Gottes in sich schließt. Der Mensch, die geistige Idee Gottes, ist keine Ursache — keine Quelle —, sondern die Widerspiegelung der einen und einzigen Ursache, des göttlichen Gemüts. Das göttliche Gemüt, die Seele, ist unendliches Bewußtsein; es ist sich Seiner eigenen Ideen ewig bewußt. Daraus ersehen wir die ewige Einheit von Ursache und Wirkung, von Prinzip und Idee, von Gott und dem Menschen. Eine Idee kann nie von dem Gemüt, das sie erzeugt, getrennt werden.

In einem seiner Briefe schreibt der Apostel Paulus, daß „der innerliche Mensch von Tage zu Tage erneuert wird”. Unser Verständnis der Schöpfung Gottes wird dadurch beständig erneuert, daß wir Seine Ideen kennen. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft darf von den großen Segnungen dieser in Ruhe, Erholung und Neubelebung sich bekundenden geistigen Erneuerung hier und jetzt Gebrauch machen. Ein Erfordernis, um die gewünschten Ergebnisse zu verbürgen, ist rechtes Denken. Der Schüler sollte danach trachten, sich des unbedingten Einsseins, das zwischen dem göttlichen Prinzip, der Liebe, und Seiner geistigen Idee, dem Menschen, ewig besteht, bewußt zu werden und bewußt zu bleiben. Jeder Mensch sollte Geistigkeit pflegen, sollte sich ehrlich bemühen, anmaßende Sünden und verborgene Fehler aufzugeben, und sollte täglich dem von Christus Jesus aufgestellten göttlichen Maßstab der Vollkommenheit: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist”, näher kommen. In dem Verhältnis, wie dies gedanklich und geistig erreicht wird, kann sich jeder die göttliche Kraft zunutze machen und sofortige Erholung, vollkommene Heilung und Erlösung in Erfahrung bringen.

In „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 160) schreibt Mrs. Eddy: „So leben, daß das menschliche Bewußtsein in beständiger Beziehung zu dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, heißt die unendliche Kraft in sich zum Ausdruck bringen, und das ist Christliche Wissenschaft”.

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