Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Heiligkeit des Heims

Aus der Juni 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es wird allgemein zugegeben, daß das Heim einen der stärksten Einflüsse auf das Leben der Menschen hat. In der Kindheit und in der Jugend ist man ungemein empfänglich, und in dieser Zeit gestalten sich leicht Denk- und Handlungsgewohnheiten. Instinktiv ahmt das Kind seine Eltern nach: ihr Verhalten gegeneinander und gegen das Kind macht auf dieses oft tiefen Eindruck und gestaltet sein Denken und sein Leben, Man muß sich oft fragen, ob Leute, die Kinder zu erziehen haben, sich im Hinblick auf die Wirkung, die ihr Leben auf die ihrer Obhut Anvertrauten hat, der auf ihnen ruhenden Verantwortung bewußt sind!

Die ideale Wohnstätte für das Kind ist diejenige, in der Liebe herrscht; denn in einer Atmosphäre der Liebe kann es sich in jeder guten Richtung frei entwickeln. Man denke nur daran, wie lieblich und weise Liebe führt, wie liebevolles Denken den Irrenden weise und bestimmt und dennoch sanft zurechtweist, eingedenk der Worte des Weisen: „Wie man einen Knaben gewöhnt, so läßt er nicht davon, wenn er alt wird”. Man denke an die Geduld, die Sanftmut, die Überzeugungskraft der Liebe, ferner an ihre Vernünftigkeit und an die Tatsache, daß sie auf dem Verständnis der Macht des Guten beruht! Und welchen Einfluß es auf das Leben junger Leute hat, wenn durch die Christliche Wissenschaft das Denken der Eltern durch das Wissen aufgeklärt wird, daß die Macht des Guten unbegrenzt ist, und daß das Böse falsch und machtlos ist!

Es steht außer Frage, daß ein rechtschaffenes Familienleben das sittliche und geistige Leben des Kindes in außergewöhnlichem Maße fördert. Sind die Eltern selber sittlich, sind sie rein in ihrem Denken und aufrichtig im Verkehr mit anderen, befolgen sie unverbrüchlich die Zehn Gebote, handeln sie ehrlich und gerecht an ihren Mitmenschen, reden sie kein falsch Zeugnis wider ihren Nächsten, sondern zeugen sie im Herzen für die Vollkommenheit des Menschen in Gottes Ebenbild,— welch herrliches Beispiel müssen sie dann für diejenigen im zarten Alter werden! Selbstlosigkeit, die Schwester der Liebe, wie segnet sie doch ihre Umgebung! Und im Heim sollte sie als stetiger Einfluß für das Gute in ihrer ganzen Selbstvergessenheit zu finden sein. „Das Heim”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 58 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift", „ist der liebste Fleck auf Erden, und es sollte der Mittelpunkt, wenn auch nicht die Grenze der Neigungen sein”.

Die Eltern sollten, da der Einfluß ihrer Gedanken und Handlungen so markant ist, deren Wirkung auf sich selber und auf die Kinder erwägen. Und hier denkt man unwillkürlich an Treue, jene Pflichttreue, die ein hervortretendes Kennzeichnen des Ehelebens sein sollte. Denken solche, die einander untreu gewesen sind, je daran, wie weitreichend die Wirkung ihres Betragens auf die Kinder ist, für die sie verantwortlich sind? Bedenken sie je, wie leicht ihr Beispiel den Glauben der Kinder an Liebe und an das Gute trüben und sie veranlassen kann, an Tugend und Ehre zu zweifeln? Wie oft hat törichte, selbstsüchtige Unbesonnenheit Verderben in ein Heim gebracht, das selbstlose Liebe und geduldige Sanftmut als „den liebsten Fleck auf Erden” bewahrt hätten! „Sei getreu in Familienbeziehungen; sie führen zu höheren Freuden: befolge die goldene Regel für das menschliche Leben, so wirst du dir viel Bitterkeit ersparen!” (Miscellaneous Writings, S. 287).

Vor dem menschlichen Willen, der nicht vom Verlangen nach dem Guten getragen ist, muß man auf der Hut sein. Ungeachtet der Folgen sucht er seinen eigenen Plan durchzusetzen. Er ist blind gegen die Schönheit der Blüten der Liebe und vernichtet sie. Um sich zu befriedigen, zerstört er Glück und Freude. Der Christliche Wissenschafter kennt die bösen Neigungen und Wirkungen der Willenskraft; er weiß, wie sie rechte Tätigkeit lähmt, die Gesundheit untergräbt und, wenn ihr nicht Einhalt getan wird, in Unheil endet. So stellt unsere Führerin sie bloß (Wissenschaft und Gesundheit, S. 446). „Die Ausübung des Willens”, schreibt sie, „führt zu einem hypnotischen Zustand, der für die Gesundheit und Lauterkeit des Gedankens schädlich ist. Daher muß man sich davor hüten und schützen”. Der Hypnotismus muß gebrochen werden, damit man frei wird; und das geschieht, indem man den selbstsüchtigen menschlichen Willen gegen das selbstlose Verlangen, Gutes zu tun, aufgibt. So werden „Gesundheit und Lauterkeit des Gedankens” wieder aufgerichtet.

Wissenschaft und Gesundheit enthält ein aufklärendes Kapitel über die Ehe — das dritte Kapitel. Es ist reich an weisestem Rat für alle, die gelobt haben, dem Ehebund treu zu bleiben. Für alle, die zu heiraten gedenken, ist es ein großer sittlicher und geistiger Führer. Für Verheiratete, die vielleicht Probleme haben, ist es eine der freundlichsten und heilkräftigsten Botschaften, die je geschrieben wurden. Und von Anfang bis zu Ende spricht dieses Kapitel zugunsten der Heiligkeit des Heims und zeigt, wie sie bewahrt werden kann.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juni 1935

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.