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Die Gabe des Sehens

Aus der April 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Bibel erklärt unumwunden, daß Gott der Geist ist, und in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 465) gebraucht Mrs. Eddy diesen Ausdruck als einen der sinnverwandten Ausdrücke für Gott. Daß der Geist unzerstörbar ist, dürfte fast jedermann bereitwillig zugeben. Dann muß alles, was der Geist verleiht, an diesem unzerstörbaren Wesen teilhaben.

Eine der köstlichen Gaben, die der Mensch von Gott empfängt, ist die Gabe des Sehens oder geistiges Schauen. Diese Gabe muß unbedingt die Unveränderlichkeit und Vollkommenheit des Geistes widerspiegeln. Jakobus schreibt: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von obenherab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis”. Wie unmöglich es also ist, daß falsche materielle Annahmen wie vorgeschrittenes Alter oder mangelhaftes Augenlicht den wahren Blick trüben! Mit zunehmendem geistigem Verständnis entfaltet sich unsere Fähigkeit, alle Dinge mental oder geistig wahrzunehmen. Hier haben wir eine wirksame Widerlegung des falschen Anspruchs, daß das Verstreichen der Zeit das wirkliche Sehen beeinträchtigen könne.

Viele Schüler der Christlichen Wissenschaft haben gefunden, daß sie durch Lesen des Lehrbuchs die Wirklichkeit des geistigen Seins zuweilen so klar erschaut haben, daß sie bald keine Brille mehr zu tragen brauchten. Wenn wir mehr von der Wahrheit erfassen, daß der Mensch eins mit dem allsehenden Vater-Mutter-Gemüt ist, fallen Furcht, Mißerfolg, Krankheit, Verzagtheit und ähnliche Irrtümer wie Schuppen von unseren Augen, so daß wir wie der Mensch, den Jesus heilte, „alles scharf sehen” können.

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