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„Das ewige, unkörperliche Dasein des Menschen”

Aus der Januar 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der sicherste und schnellste Weg, ja der einzige Weg, Befreiung von der Begrenzung, dem Leiden, der Sünde, der Krankheit und dem Tod, den Folgen einer materiellen oder körperlichen Daseinsauffassung, zu erlangen, ist, sich jenes Verständnis des wahren, geistigen Daseins des Menschen anzueignen, auf das Mary Baker Eddy Bezug nimmt, wenn sie auf Seite 13 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt: „Infolge der menschlichen Unwissenheit über das göttliche Prinzip, Liebe, wird der All-Vater als ein körperlicher Schöpfer dargestellt; daher betrachten sich die Menschen als rein physisch und wissen nichts vom Menschen als Gottes Bild oder Widerspiegelung und nichts vom ewigen, unkörperlichen Dasein des Menschen”.

Es muß allen, die sich mit der Frage ernsthaft beschäftigt haben, einleuchten, daß sowohl die Schmerzen als auch die sogenannten Freunden des sterblichen Daseins die Folge des Glaubens sind, daß der Mensch eher eine körperliche Person als eine unkörperliche Idee sei. Die unharmonischen Erfahrungen des menschlichen Daseins können fast ausnahmslos auf den Glauben zurückgeführt werden, daß der Mensch ein mit einem Gemüt belebter materieller Organismus sei anstatt geistig, das Bild und Gleichnis Gottes, des Geistes, des Gemüts, zu sein.

Aber behaupten, daß Gott oder das göttliche Gemüt unkörperlich ist, heißt oder bedeutet nicht, daß Er ohne Verkörperung oder Ausdruck sei. Sogar eine Wörterbucherklärung von „unkörperlich” lautet: „Keinen materiellen Körper oder keine materielle Form haben” (Webster). Es ist selbstverständlich, daß Gott, der Geist, keinen materiellen Körper, keine endliche Form haben könnte. Es sollte ebenso klar sein, daß Gott, der das Gemüt, das unendliche Bewußtsein ist, unbegrenzte Bekundung oder unbegrenzten Ausdruck als Gedanke haben muß. Die unendliche Bekundung, das unendliche Bild oder die unendliche Widerspiegelung des göttlichen Gemüts ist die Verkörperung des Gemüts, die geistige Ideenwelt des Gemüts. Dieser unendliche Ausdruck des Gemüts, des Geistes, der Seele, dieses geistige Weltall einschließlich alles dessen, was in Form wahrer Gedanken oder geistiger Ideen besteht, kann sehr wohl als der Leib oder die Verkörperung des Gemüts bezeichnet werden. Und dieser unendliche, unsichtbare, allumfassende geistige Ideenkörper — diese Ideenverkörperung — ist der einzige wirkliche Leib, wie auch Paulus an die Epheser schrieb: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf einerlei Hoffnung eurer Berufung”.

Da es nur einen Leib, eine Ideenwelt gibt, die alles durch Schöpfung Bestehende in sich schließt, ist es einleuchtend, daß der Mensch — der individuelle Mensch — in Wirklichkeit keinen andern Sinn von Leib haben oder kennen kann. Daher ist keine Wahrheit in dem Glauben, daß der Mensch als einzelner oder in der Gesamtheit einem endlichen, körperlichen, sterblichen Sinn von Leib preisgegeben oder darauf beschränkt sei. Glauben, man habe einen eigenen, von der einen allumfassenden Verkörperung der Ideen des Gemüts getrennten Körper, ist ebenso irrtümlich, wie wenn man glaubte, man habe ein eigenes, von dem einen unendlichen göttlichen Gemüt getrenntes Gemüt. Das, was oft „der Leib” oder „mein Leib” genannt wird, ist nicht der wirkliche Leib, sondern nur ein menschlicher, endlicher, materieller Begriff von Leib. Der Mensch, der die Idee des Gemüts, das Bild der Liebe, die Widerspiegelung des Geistes ist, besteht als Bewußtsein, nicht als Materie. Er verkörpert — widerspiegelt — geistige Ideen, nicht materielle Organe. Es gibt keine geistigen Organe; denn der Geist ist nicht organisch. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 280 in Wissenschaft und Gesundheit: „Anstatt eine empfindende, materielle Gestalt zu besitzen, hat der Mensch, richtig verstanden, einen gefühllosen Körper, und Gott, die Seele des Menschen und alles Daseins, der für und für in Seiner eigenen Individualität, Harmonie und Unsterblichkeit ist, verleiht diese Eigenschaften und erhält sie für und für im Menschen — und zwar durch Gemüt und nicht durch die Materie”.

Durch Ergründen und Beweisen der Christlichen Wissenschaft, wobei materielle Begriffe durch geistige Ideen ersetzt werden, wird es immer mehr möglich, der Forderung des Paulus zu entsprechen, nämlich „den alten Menschen” mit seinen Taten „abzulegen” und „den neuen Menschen anzuziehen, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit”. Und die Schüler der Christlichen Wissenschaft lernen verstehen, daß sie durch Christus, die geistige Idee, ihren Begriff von Leib ändern können, „daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe”. Dies ist ein freudiger Vorgang; denn „wir wissen, so unser irdisch Haus dieser Hütte zerbrochen wird, daß wir einen Bau haben, von Gott erbauet, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist, im Himmel”.

Wenn die Änderung von einem materiellen zu einem geistigen Begriff von Körper stattfindet, werden die Menschen langsam aber sicher finden, daß sie immer weniger den Begrenzungen und Störungen ausgesetzt sind, die unvermeidlich mit einem körperlichen Sinn des Daseins verknüpft sind. Sie erlangen größere Herrschaft über das, was das menschliche Gemüt Körper nennt, indem sie klarer sehen, daß der materielle, endliche Begriff von Leib nicht der Mensch ist und nie war. Er ist nur die Annahme des sterblichen Gemüts über den Körper und hat in Wirklichkeit mit dem Menschen ebensowenig zu tun wie mit seinem Schöpfer. Mit andern Worten, nichts, was auch das sterbliche Gemüt je über seinen falschen Begriff von Körper behauptet, hat irgend welche wahre Beziehung zu der Wahrheit über Körper. Nichts, was das sterbliche Gemüt über irgend etwas glaubt, ist wahr. Er — der Teufel —„ist ein Lügner und ein Vater derselben”, sagte Jesus.

Daher ist keine Wahrheit in der Behauptung des sterblichen Gemüts, daß sogenannte körperliche Schmerzen und Leiden natürlich, notwendig oder gesetzmäßig seien. Es ist keine Wahrheit in dem Glauben des sterblichen Gemüts, daß organische oder funktionelle, chronische oder akute Krankheiten wirklich seien. Es ist keine Wahrheit in dem Glauben, daß Krankheit unheilbar oder schwer zu heilen sei. Es ist keine Wahrheit in dem Glauben des sterblichen Gemüts, daß Krankheit die Kraft habe, zu entstehen, fortzuschreiten oder in Tod und Auflösung zu enden. Es gibt keinen materiellen Leib, in dem oder an dem sich Krankheit bekunden kann; und es gibt in Wirklichkeit kein sterbliches Gemüt, das an Krankheit glaubt oder den Glauben an Krankheit verbreitet. Es gibt ein unendliches göttliches Gemüt und seine unendliche, ewige, geistige Welt oder Verkörperung rechter Ideen.

Durch den allmählichen Vorgang geistigen Bauens, durch das Überwinden von Sünde, Unwissenheit und Furcht lernen wir die Wahrheit über die Seele und den Leib besser verstehen und völliger beweisen. Über diese Errungenschaft schreibt unsere Führerin auf Seite 428 in Wissenschaft und Gesundheit: „Den Gedanken falscher Stützen und des materiellen Augenscheins zu entkleiden, damit die geistigen Tatsachen des Seins erscheinen können — das ist die große Errungenschaft, durch die wir das Falsche wegfegen und dem Wahren Raum geben werden. Auf die Weise können wir in Wahrheit den Tempel oder Körper aufrichten, dessen ‚Baumeister und Schöpfer Gott ist‘”.

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