Ich hörte zum erstenmal von der Christlichen Wissenschaft, als ich im Jahre 1926 durch Berlin reiste. Da ich schon oft krank gewesen war, und wir mit einigen Ärzten befreundet waren, war ich mit der medizinischen Wissenschaft in gewissem Maße vertraut. Ich werde nie vergessen, welch tiefen Eindruck es auf mich machte, als mir eine Bekannte von ihrer Heilung von Gicht erzählte und von den wunderbaren Heilungen, von denen sie in den Mittwochabendversammlungen gehört hatte. Ich war von dem Gehörten so erfüllt, daß ich meine Umgebung ganz vergaß, obgleich wir mitten im Großstadttrubel spazieren gingen. Kaum 8 Tage später brach ein großes Unglück über uns herein. Mein Mann verlor seine Stellung und sein Vermögen. Wir befanden uns in einer verzweifelten Lage, aus der es scheinbar keinen Ausweg gab. Ich wußte, wenn es überhaupt eine Hilfe gab, daß sie nur von Gott kommen konnte. Daher suchte ich meine Freunde wieder auf und bat sie, mich zu einer Ausüberin zu bringen. Nun begann für uns eine große Wüstenwanderung; aber wir haben wie der Psalmist erfahren: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten”.
Seitdem haben wir zahlreiche Segnungen erlebt. Unser Junge wurde in wenigen Tagen von Masern geheilt. Ein andermal bekam er einen eiterigen Ausschlag, den er sich anscheinend durch Ansteckung in der Schule zugezogen hatte. Es war oft schwer, die Nichtsheit dieses Irrtums zu sehen; denn der Zustand breitete sich nach und nach über den ganzen Körper aus, und das Kind hatte große Schmerzen. Trotzdem gingen wir nicht zum Arzt. Die Ausüberin half uns gewissenhaft, und eines Tages fiel der Verband von selber ab, und die Heilung war vollendet. Durch größeres Gottvertrauen haben wir auch die Furcht vor Erkältungen, unter denen unser Junge zu leiden schien, überwunden. Heute freue ich mich zu sagen, daß er kräftig und gesund ist.
Eines Sonntags stürmte meine Schwester in die Küche gerade als ich im Begriff war, die Türklinke anzufassen. Diese wurde mir so in die rechte Hand gestoßen, daß die Spannhaut zwischen Daumen und Zeigefinger ganz aufgerissen wurde und eine tiefe, klaffende Wunde entstand. Ohne Verband oder Pflaster habe ich meine täglichen Haushaltpflichten versehen. Nach 8 Tagen war nichts mehr von der Wunde zu sehen.
Vor einigen Jahren erlebte ich die wunderbare beschützende Macht der göttlichen Liebe, als wir ein Hotel verwalteten. Als ich eines Abends zu einer größeren Veranstaltung ein Essen anrichtete, blieb ein Schöpflöffel, der in der kochenden Gänsebratentunke auf dem Herd war, am Gürtel meines Küchenmantels hängen, und als ich vom Herde wegtrat, ergoß sich der Inhalt über mein linkes Bein. Ich wußte im ersten Augenblick nicht, wie mir geschah. Aber ich ging nur einen Augenblick beiseite und vergegenwärtigte mir die Wahrheit. Es fielen mir die Worte unserer Führerin aus dem Lehrbuch (Wissenschaft und Gesundheit, S. 385) ein: „Was auch immer deine Pflicht ist, kannst du tun, ohne dir zu schaden”. Ich war versucht, mich von der Arbeit zurückzuziehen, um auf meinem Zimmer mental zu arbeiten. Ich tat es aber nicht, sondern arbeitete im stillen für mich und setzte meine Arbeit in der Küche fort. Nach einer halben Stunde waren auch alle Schmerzen verschwunden, und ich blieb bis 4 Uhr morgens auf und tanzte sogar. Außer einer kleinen Blase war nichts zu sehen, und auch diese verging schneller, als es die Anwesenden für möglich hielten.
Wir sind auch von vielen anderen Schwierigkeiten geheilt worden, z.B. von Ischias, Verrenkungen, Erkältungen, Leid und Mangel.
Für alle diese Segnungen bin ich der göttlichen Liebe von ganzem Herzen dankbar, und es ist mein Wunsch, immer mehr das Gemüt zum Ausdruck zu bringen, das auch in Christus Jesus war. Tief dankbar bin ich auch unserer verehrten Führerin für alles, was sie durch die Christliche Wissenschaft für die Menschheit getan hat. Und zuletzt möchte ich der Ausüberin danken für die geduldige und treue Hilfe, die sie uns bei der Ausarbeitung so mancher Probleme hat zuteil werden lassen.
Dessau, Deutschland.
Dankbaren Herzens bestätige ich vorstehendes Zeugnis meiner Frau. Unser Vater-Mutter-Gott hat uns, seitdem wir ein richtiges Verständnis von Ihm und Seiner unwandelbaren Liebe haben, sichtbar geholfen. Heute bin ich glücklich, daß ich zur Christlichen Wissenschaft geführt wurde; ich weiß, daß ich immer unter Gottes Schutz bin, wenn ich recht wandle. Und gewiß befähigt mich dies, den vermeintlichen Krankheits- und Irrtumsansprüchen jeder Art immer leichter zu widerstehen. Ich habe auch erfahren, daß die Christliche Wissenschaft auf die Lösung aller Probleme im Beruf anwendbar ist.
Die Anstellung, die ich erhielt, führte mich auf Gebiete, die mir vorher ganz unbekannt waren. Aber ich habe immer gewußt, daß mir alles nötige Wissen zur rechten Zeit zur Verfügung steht, und daß ich keine Fehler machen konnte, da ich als Gottes Bild und Gleichnis Allwissenheit und alles nötige Können widerspiegele. Dieses Wissen ist mir eine unschätzbare Hilfe bei jeder Arbeit.
Ich danke dem Allmächtigen für diese Erkenntnis der Wahrheit, für unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy, für die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft und für die Ausüberin, die uns so selbstlos geholfen hat. Auch bin ich dankbar für die Mitgliedschaft in Der Mutterkirche.
