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Der vollkommene Mensch

Aus der Januar 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Der Mensch ist geistig und vollkommen, und weil er geistig und vollkommen ist, muß er in der Christlichen Wissenschaft auch so verstanden werden”, schreibt Mary Baker Eddy auf Seite 475 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Aber was erklären die sterblichen Sinne? Sie präsentieren unter anderen Irrtümern des sterblichen Gemüts störende Veranlagungen und gedanken- und sinnlose Handlungen, die von Familienangehörigen, Mitarbeitern im Geschäft oder anderen auszugehen und sie zu beherrschen scheinen. Diese unvernünftige, grundlose, störende Haltung des sterblichen Gemüts mag sogar jemand, der die Christliche Wissenschaft ausübt und mit einer natürlichen Liebe zu Gott, dem Guten, im Herzen das Verlangen hat, dieses Gute auszudrücken, versuchen, sich aufzuregen und vielleicht etwas bestürzt zu werden. Diese Behauptungen des sterblichen Gemüts sind so lächerlich, unnötig und unharmonisch, daß er nicht verstehen kann, warum sie überhaupt scheinen sollten, berechtigt zu sein Gerade hier bietet ihm die Christliche Wissenschaft die heilende Wahrheit; denn sie lehrt ihn, die Unwirklichkeit jedes Irrtumsanspruchs zu erkennen und sich über den Glauben zu erheben, daß der Mensch je materiell oder irgendwie den trügerischen und falschen Ansprüchen der Materie unterworfen sei.

Trotzdem sollte verstanden werden, daß der als störende Veranlagung bekundete Irrtum nur ein dreister Versuch des Bösen ist, wirklich zu scheinen. Er trat an den Meisterchristen Christus Jesus auf verschiedene Arten heran, besonders im Denken und Handeln des Judas. Aber Jesus gab uns das vollkommene Beispiel, wie dieser und jeder andere Versuch des Irrtums, den Schein der Wirklichkeit zu erwecken, zu behandeln ist; er hielt entschlossen an seinem Zweck fest, Gott auszudrücken und Gottes Willen zu tun, und dies erhob ihn über die Annahmen des sterblichen Gemüts. Er erniedrigte sich mental nie, diese Ansprüche auf ihrer eigenen Ebene zu bekämpfen, sondern erkannte ihre Unwirklichkeit, indem er sich die Allheit Gottes, des Guten, vergegenwärtigte. „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 476, 477). Wenn ein Sucher demütigen Herzens für die Wahrheit bereit war, fand immer Heilung statt.

Auch wir können uns so sehr damit beschäftigen, den vollkommenen Menschen zu sehen und den Willen Gottes in Freundlichkeit, Liebe, Verständnis, Weisheit, Erbarmen, Liebreichtum, Stärke, Standhaftigkeit, Vertrauen, Zuversicht und guten Werken auszudrücken, daß wir nicht verleitet werden können zu glauben, daß der Mensch aufgeregt, ungerecht, gehässig, rachsüchtig oder zerstörerisch sei oder es je sein konnte. Wie Nehemia den heimtückischen Nachstellungen Saneballats und seiner Verbündeten, die sein Werk, den Wiederaufbau der Mauer Jerusalems, aufhalten wollten, weise auswich, so können auch wir weise sein und die feindseligen Erscheinungsformen menschlicher Beziehungen als unwirklich zurückweisen und dem Beispiel Christi Jesu folgen, der erklärte: „Wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mein Bruder, Schwester und Mutter”.

Scheinbar gegen uns selber gerichtete Ansprüche des Bösen mögen wir verhältnismäßig leicht als unwirklich sehen und überwinden. Glauben wir aber, daß wir jemand anders ungerecht behandelt sehen, so kann uns der falsche Anspruch als schwierigeres Problem erscheinen. Jedoch das Verständnis, daß Gott für alle Seine Kinder sorgt, sie beschützt und führt, und daß es kein uns schadendes Übel irgendwelcher Herkunft gibt, bringt Freiheit. Man sollte erkennen, daß man jeden Menschen seine Seligkeit selber ausarbeiten lassen muß, und daß man, nachdem man liebevoll bestrebt war, einem andern in dieser Hinsicht, soweit es weise ist, zu helfen, die Lage ruhig und zuversichtlich in Gottes Hände legen kann.

Wir sollten uns durch unsere menschlichen Beziehungen nie vom uneingeschränkten Streben nach geistiger Errungenschaft abhalten lassen, weder durch den Anspruch menschlicher Zuneigung noch dadurch, daß wir die rätselhaften Mittel und Wege des sterblichen Gemüts für wirklich halten und dann mit ihnen ringen. Wir haben nur eine zweifache Pflicht, nämlich, Gott zu lieben und Seine Gebote zu halten, und unsern Nächsten wie uns selber zu lieben, den Menschen als geistig und vollkommen zu sehen und von dieser Grundlage aus zu handeln. Dadurch bringen wir Harmonie und Frieden und Heilung, wohin wir gehen. Wir bekämpfen dadurch auch Ungerechtigkeit und sehen sie durch das Verständnis der Wahrheit besiegt, was allen Beteiligten Segen bringt. Als Schüler der Christlichen Wissenschaft haben wir die Pflicht, stets auf „den vollkommenen Menschen zu achten und den Aufrichtigen zu sehen” (engl. Bibel).

Wenn wir den vollkommenen Menschen sehen, lieben wir ihn gewiß auch; und dadurch verlieren wir jedes Gefühl von Störung, Furcht oder Besorgnis für uns selber oder für jemand anders. Dann erheben wir uns hier und jetzt in dem Maße unseres Verständnisses über jede materielle Lage, Annahme oder Bedingung in das Reich des allgegenwärtigen Himmels, der allgegenwärtigen Harmonie. Wer hat dies nicht schon bei seiner Anwendung der Christlichen Wissenschaft wenigstens einigermaßen bewiesen? Gibt es etwas Lieblicheres als die Betrachtung und die Vergegenwärtigung der Tatsache, daß Gott und der Mensch tatsächlich vollkommen und ewig sind? Mehr Liebe ist die unausbleibliche Folge; und das Verständnis Gottes, der Liebe, heilt vollkommen. So verschwindet der Anspruch angreifender Gedankenbeeinflussung, die durch Personen zu kommen scheint und uns vom Trachten nach geistigem Vollbringen abzulenken sucht, als unwirklich, grundlos und unbegründet. Alle Beteiligten kommen durch dieses Verständnis einander näher; es herrscht Friede, und Gott wird verherrlicht. „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist”, sagte Christus Jesus.

In „Nein und Ja” (S. 23, 24) schreibt Mrs. Eddy, die die Feindseligkeit des unvernünftigen, machtlosen sterblichen Gemüts durch die Liebe besiegte: „Gott ist das All in allem; aber Er ist bestimmt und individuell, das allgegenwärtige und allwissende Gemüt; und des Menschen Individualität ist Gottes Bild und Gleichnis,— ja, die unermeßliche Idee des göttlichen Gemüts. In der Wissenschaft des Guten verliert das Böse allen Raum, alle Persönlichkeit und alle Kraft”.

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