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„Die Liebe allein ist das Leben”

Aus der November 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die letzte Strophe des Gedichts „Liebe” von Mary Baker Eddy enthält folgende Zeilen (Gedichte, S. 7):

„Von Deiner göttlichen Liebe gespeist, leben wir;
Denn die Liebe allein ist das Leben”.

Es empfiehlt sich, daß die Christlichen Wissenschafter über die tiefe Bedeutung dieser Zeilen nachdenken, wenn sie einzeln oder insgesamt bestrebt sind, das Reich Gottes, die Regierung des göttlichen Prinzips, unter den Menschen aufzurichten.

Wenn in der Erfahrung eines Schülers der Christlichen Wissenschaft eine Zeit kommt, wo es seinem Denken an Lebendigkeit zu mangeln scheint; wenn der mentale Ausblick düster scheint; wenn seine Vision der göttlichen Wirklichkeit unklar erscheint; wenn Armut an Inspiration und Freude zu herrschen scheint; wenn sich das Argument geistiger Dürftigkeit und des daraus folgenden Mangels an Beweis behauptet, dann sollte er aus den inspirierenden Worten: „die Liebe allein ist das Leben” Inspiration und Mut schöpfen; denn die göttliche Liebe ist die Quelle aller wahren Begeisterung, Inspiration und freudigen Tätigkeit.

Indem sich der Schüler fest an die in diesen Worten enthüllte Wahrheit hält und erklärt, daß die lebenspendende Liebe durch Widerspiegelung jetzt und immer bei ihm gegenwärtig und ihm zugänglich ist, wird er sich bald von dem Mesmerismus der Gleichgültigkeit, der Lässigkeit, der Trägheit, der Vereitlung und der Nutzlosigkeit befreit finden. Er wird finden, daß durch Erkenntnis der Allgegenwart wart der Liebe als des allmächtigen Lebens die Fesseln der Materialität und der Sterblichkeit gesprengt werden, und er wird in seiner menschlichen Erfahrung den rechten Sinn der Lebenskraft, der Freiheit, der Brauchbarkeit und des Vollbringens wieder zum Ausdruck bringen.

Da das Leben die Liebe ist, und da „sich die Liebe in Liebe widerspiegelt”, wie Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 17) erklärt, so muß dort, wo es an dieser göttlichen Eigenschaft — geistiger Liebe — zu mangeln scheint, auch Mangel an Stärke und Kraft des Gelingens zu herrschen scheinen. Man kann sagen, daß selbstlos, allgemein reichlich und ununterbrochen lieben wahrhaft leben heißt. Und umgekehrt kann gesagt werden, daß nicht lieben nicht leben, d.h. einen toten oder leblosen Annahmezustand bekunden heißt.

Was auf den einzelnen Christlichen Wissenschafter zutrifft, muß selbstverständlich auch auf die Christlichen Wissenschafter in ihrer Gesamtheit zutreffen. Mit andern Worten, die Art, wie jeder einzelne denkt, wird in dem Zustand ihres Familienlebens, ihrer Geschäfte und ihrer Kirchen zum Ausdruck kommen. Wenn daher eine Kirche der Annahme nach einen Sinn des Stillstandes und der Erschöpfung bekundet, wenn der Kirchenbesuch spärlich ist und Geldmangel herrscht, ist der Grund dafür wohl nicht weit zu suchen. Mangel an Tätigkeit, Interesselosigkeit, Mangel an Fortschritt und Ausbreitung wird sich oft als Folge von Lieblosigkeit erweisen.

Um solche unerwünschten Zustände zu heilen, falls sie zu herrschen scheinen, wird es daher gut sein, das Denken auf die göttliche Liebe als die unendliche, unteilbare, unerschöpfliche Substanz —Geist, Gemüt, Seele — zu richten. Dieses göttliche Prinzip, Gemüt, Leben ist die einzige Quelle der Spontaneität, der Energie, der Stärke, der Gesundheit, der Freudigkeit, der Fülle und wahren Erfolgs. Und weil die Liebe — das Leben — als immer gegenwärtig erkannt wird, werden Begrenzung, Erschöpfung, Mangel an Wachstum, an Fortschritt und an Entwicklung als völlig grundlos oder unwirklich erkannt.

Der Apostel Jakobus schrieb: „So ihr das königliche Gesetz erfüllet nach der Schrift: ‚Liebe deinen Nächsten als dich selbst‘, so tut ihr wohl”; und wiederum schrieb er: „Wo Neid und Zank ist, da ist Unordnung und eitel böses Ding”. Möchten wir also die Unordnung, die Zwietracht, die Trostlosigkeit vermeiden, die aus lieblosen Zügen wie Neid und Zank hervorgehen, so sollten wir ernstlicher und beharrlicher danach trachten, uns jederzeit und unter allen Umständen „dem göttlichen Gesetz” der Liebe unterzuordnen. Laßt uns versuchen zu wissen und darzutun, daß in Wirklichkeit jederzeit und überall nichts anderes regiert. Dann werden wir nutzbringend tätig sein, reichlich belohnt werden und werden uns gerechten Wohlergehens erfreuen, was das wahre Erbteil derer ist, die das Gesetz der Liebe anerkennen und befolgen. Ferner werden wir die Heilkraft der göttlichen Liebe für uns und andere nutzbar machen. Und es sollte nie vergessen werden, daß unsere Bewegung auf das geistige Heilen gegründet ist, wofür es keinen gleichwertigen Ersatz gibt.

Das göttliche Gesetz der Liebe — des Lebens — drückt sich menschlich im freundlichen Blick, im herzlichen Gruß, im Geist des Willkomms und der Gastfreundschaft aus, woran es unseren Kirchen nie mangeln sollte. Unsere liebevolle Führerin schreibt (Miscellaneous Wrtings, S. 155): „Vergesset das Selbst in der Arbeit für die Menschheit; dann werdet ihr den müden Wanderer bei euch willkommen heißen, den Pilger und Fremdling für eure Kirche gewinnen und Zugang zum Herzen der Menschheit finden”.

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