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Gottes Vergebung

Aus der November 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im 130 Psalm finden wir einige der ermutigendsten Worte, die je geschrieben wurden. Laßt uns besonders über die im 3., 4. und 8. Vers enthaltenen nachdenken: „So du willst, Herr, Sünden zurechnen, Herr, wer wird bestehen? Denn bei dir ist die Vergebung ... und er wird Israel erlösen aus seinen Sünden”. Sie übermitteln dem Leser die Versicherung der vollendeten Barmherzigkeit Gottes und Seiner Macht, aus der tiefsten Versinkung in Sünde zu befreien. Ist es nicht diese Versicherung, was den irrenden Menschenkindern not tut, und wonach viele von ihnen mit großer Sehnsucht nach Reinheit verlangen?

Die Sünde ist der Menschheit schrecklichste Geißel. Böses denken und Böses tun sind Sünde. Haß, Zorn, Bosheit, Neid, Eifersucht, Rache und Wollust sind Sünde. Ja, alles ungeistige Denken ist Sünde; dagegen geistiges Denken aller Art ist genau das Gegenteil von Sünde. Es schließt alles in sich, was von der Art des Guten, von der Art der Liebe ist. Die Menschenkinder scheinen sich sowohl des Guten als auch des Bösen bewußt zu sein; und so hat es den Anschein, daß sie nicht nur gut sein und Gutes tun können, sondern auch fähig sind, Böses zu denken und böse zu handeln — zu sündigen. So erscheint dem materiellen Sinn die Lage.

Sünde bringt nun dem, der ihr frönt, unvermeidlich Strafe, gerade wie geistiges Denken dem, der es übt, immer Segen bringt. Beispiele hiervon bieten sich uns fortwährend. Wie oft hören wir von solchen, die als Sklaven der Trunksucht oder eines andern Lasters auf der gesellschaftlichen Stufenleiter tief gesunken sind! Was für einen betrübenden Anblick sie bieten! Und wenn sie erwachen und erkennen, was ihr falsches Denken über sie gebracht hat, wie tief dann ihre Reue und wie groß ihr Verlangen ist, daß ihnen „vergeben” werden möge, damit sie wieder auf dem züchtigen und rechtschaffenen Wege wandeln können! Wie oft hören wir auch von solchen, die geistig gedacht und den geraden und aufrichtigen Pfad verfolgt haben! Ihnen wird Freudigkeit, auch Wohlergehen und Gesundheit in großem Maße zuteil.

Was ist das Heilmittel für die Sünde, und wie ist die Strafe, die die Sünde nach sich zieht, zu beseitigen? Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 40): „Die Wissenschaft hebt die Strafe nur dadurch auf, daß sie zuerst die Sünde beseitigt, welche die Strafe hervorruft”. Die Sünde muß daher überwunden werden. Das ungeistige Denken muß gerechtem Denken weichen, dann wird die Bestrafung aufhören. Um dies zu gewährleisten, muß der Missetäter die Torheit seiner Wege sehen — von ihrer Unwürdigkeit überzeugt werden —überzeugt werden, daß keine wirkliche Freude oder Befriedigung in ihnen ist. Wenn er diesen Punkt erreicht hat, wird die Reue beginnen. Dann wird er finden, daß er dem Gesetz der Liebe —Gottes Befreiungsgesetz — untertan ist.

Es sollte klar sein, wie die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott absolut nichts mit Bösem oder mit der Strafe, die Bösestun nach sich zieht, zu tun hat. Gott ist das unendlich Gute. Daher ist das Böse nicht von Gott, d.h. daß es kein wirkliches Dasein hat. Wenn die Menschen dann sündigen, d.h. wenn sie böse Gedanken denken und böse Taten tun, frönen sie etwas, was jeglicher Wirklichkeit bar ist. Dies zeigt, wie töricht es ist, sündhaft zu denken und zu handeln. Ebenso zeigt es, wie trügerisch es ist, dem Bösen zu frönen, und daß auch die Strafe trügerisch ist, die dieses Frönen nach sich zieht, und es deutet die Art der göttlichen Vergebung an. Der von Mary Baker Eddy aufgestellte dritte Glaubenssatz Der Mutterkirche stellt genau fest, was die Christliche Wissenschaft über diese Frage lehrt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 497; Handbuch, S. 15). Er lautet: „Wir bekennen Gottes Vergebung der Sünde in der Zerstörung der Sünde und dem geistigen Verständnis, welches das Böse als unwirklich austreibt. Aber die Annahme von Sünde wird so lange bestraft, wie die Annahme währt”.

Es ist wohl bekannt, daß Siechtum oder Krankheit oft die Folge von Sünde ist. Neid oder Eifersucht macht die Leute krank, Zorn tut dasselbe. Und Sinnlichkeit hat wahrscheinlich mehr getan als jede andere Form des Bösen, Krankheit und Leiden über die Menschheit zu bringen. Wie sollen wir diese klägliche Lage ansehen? Wird eine gewisse Sünde für die Krankheitsursache gehalten, so muß die Sünde bereut und überwunden werden, um die Annahme der Strafe auszulöschen. Wenn die Sünde aufhört, sollte auch die Strafe aufhören, mit andern Worten die Krankheit sollte verschwinden. „Jesus sagte zu dem Kranken: ‚Dir sind deine Sünden vergeben; stehe auf und wandle‘. Gottes Verzeihung ist die Zerstörung aller Übel, ‚die unseres Fleisches Erbteil sind‘” (Nein und Ja, S. 42).

Was die sündigen, leidenden Sterblichen vor allem erkennen lernen müssen, ist die Wahrheit über die Liebe Gottes. Gott ist die unendliche Liebe. Dies wissen, zerstört alle törichte Furcht vor Ihm und gibt dafür ein Vertrauen auf Ihn, das nicht erschüttert werden kann, einen Glauben, daß Seine Macht bis zum äußersten befreien kann. Im Propheten Jesaja (K. 45, 22) lesen wir: „Wendet euch zu mir, so werdet ihr selig, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und keiner mehr”.

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