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Gewinnen

[Besonders für die Jugend geschrieben]

Aus der März 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Erfahrung hat gelehrt, daß sich die Jugend mehr für den Unterricht begeistert, wenn es dabei etwas zu gewinnen gibt. Der Wunsch zu gewinnen, richtig geleitet, ist normal und sehr gut und sollte unterstützt werden. Was kann nun die Christliche Wissenschaft die Jugend über das Gewinnen lehren?

Ein etwa 12jähriger Junge, der eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besuchte, sagte einmal in der Klasse zum Lehrer: „Ich versuchte gestern beim Tennisspiel die Christliche Wissenschaft anzuwenden; aber es half nichts”. Viele in der Klasse lachten darüber; aber es bot Veranlassung, den Gedanken zu prüfen, der der Erklärung zugrunde lag. Die Klasse widmete dieser Erörterung einen großen Teil der Unterrichtsstunde jenes Tages. Als erster Schritt wurde der Junge gefragt, wie er versucht habe, die Christliche Wissenschaft beim Tennisspiel anzuwenden. Er erwiderte, daß er fortwährend gesagt habe, er werde gewinnen; aber trotzdem verlor er. Es wurde dann beschlossen, die Lehren der Christlichen Wissenschaft zu prüfen und zu sehen, was sie über das Gewinnen lehrt.

Auf Seite 340 in „Miscellaneous Writings” schreibt die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy: „Nur durch beharrliches, unablässiges, aufrichtiges Bemühen, nur wenn du dich weder zur Rechten noch zur Linken wendest und kein anderes Streben oder Vergnügen suchst als das, welches von Gott kommt, kannst du die Krone der Getreuen gewinnen und tragen”.

Die Christliche Wissenschaft lehrt daher, daß wir den Regeln gemäß spielen müssen und „uns weder zur Rechten noch zur Linken wenden”, d.h. nicht im geringsten von den feststehenden Regeln abweichen dürfen. Dann werden wir, ungeachtet des unmittelbaren Ergebnisses des jeweiligen Spiels oder der vorliegenden Arbeit gewinnen. Gesetzt den Fall, jemand versuchte uns gerade vor Beginn eines Spiels klar zu machen, daß wir durch geringes Abweichen von den Regeln sicher gewinnen könnten. Würden wir auch dann noch nur ans Gewinnen denken? Würden wir dies nicht als böse Einflüsterung erkennen und uns vollständig von ihr abwenden?

Die nächste Frage der Sonntagsschulklasse war, ob der Knabe nur zu dem Zweck gespielt habe, um zu gewinnen, oder aus Freude an einem guten Spiel mit einem Freunde. Er gab gerne zu, daß ein gutes Spiel mit seinem Freund der vorherrschende Gedanke war, als er an jenem Tage zu spielen begann. Es wurde ihm gezeigt, daß es hauptsächlich darauf ankomme, „beharrlich, unablässig, aufrichtig” zu spielen; dann habe er, wie auch das Spiel enden möge, einen Sieg über gewisse Neigungen des sterblichen Gemüts gewonnen.

In den Schriften unserer Führerin finden wir, daß sie, wenn sie von Gewinnen spricht, etwas über genaues Einhalten der Regeln hinzufügt, wie auf Seite 462 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, wo sie schreibt: „Wer das Heilen der Christlichen Wissenschaft demonstrieren will, muß streng bei ihren Regeln bleiben, jede Erklärung beachten und von den festgelegten Grundregeln ausgehen. Wenn der Weg gewiesen ist, liegt in dieser Aufgabe nichts Schwieriges oder Mühsames; doch Selbstverleugnung, Aufrichtigkeit, Christlichkeit und Ausdauer allein gewinnen den Preis, wie es gewöhnlich auf jedem Gebiet des Lebens der Fall ist”.

Beim Tennisspiel und bei jeder andern Art Sport und Streben müssen wir uns an die Regeln halten. Beim Tennisspiel gewinnt man nicht bloß durch Geschwindigkeit. Man muß die verschiedenen Schläge üben und meistern. Bloßes Lesen befähigt uns nicht, die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft zu beweisen. Wir müssen von dem, was wir lesen, Gebrauch machen, es anwenden,— es bei der Arbeit und beim Spiel anwenden und zwar richtig anwenden. Wir dürfen die Wahrheit nicht bloß glauben, sondern müssen sie verstehen und anwenden.

Nehmen wir nun an, daß wir Tennis spielen wollen und beschlossen haben, die Christliche Wissenschaft anzuwenden, was ein normaler und lobenswerter Beschluß ist. Wir können sehen, daß Lebendigkeit und Flinkheit, Genauigkeit und alle anderen bei diesem Spiel notwendigen Eigenschaften Bekundungen Gottes sind. Es sind gute Eigenschaften, die einem andern nicht zum Schaden gereichen können, selbst wenn wir sie noch so sehr bekunden. Wenn rechte Beweggründe in unserem Denken vorherrschen, finden wir an unseren Spielen und an unserer Arbeit Vergnügen und Freude; und das ist es, was wir alle uns wünschen. Dann können wir, ungeachtet des Spielergebnisses, nur gewinnen.

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