Vor etwa 5 Jahren hörte ich zum erstenmal von der Christlichen Wissenschaft; da ich aber glaubte, sie sei nur ein Zeitvertreib für die höheren Kreise und für Leute, die nichts zu tun haben, hatte ich kein Verlangen, mehr darüber zu erfahren, obgleich ich damals sehr unglücklich und auch nicht gesund war. Aber einer Freundin zuliebe ging ich schließlich mit ihr in eine der hiesigen Zweigkirchen. Von dem Augenblick an, wo ich über die Schwelle dieser Kirche schritt, hatte mein Leben einen neuen Ausblick. Die freundlichen und frohen Gesichter, die liebevollen Wahrheitsgedanken, die Stimmung freudiger Gelassenheit, die erhebenden, hilfreichen Worte vom Leserpult, das Singen der herrlichen Lieder, in das ich mit einstimmte, und worüber ich vergaß, daß ich seit dem Verlust meiner ältesten Tochter nicht mehr gesungen hatte,— das alles ließ mich erkennen, daß ich zu guter Letzt eine Zuflucht gefunden hatte. Mit Freudentränen in den Augen und glücklicher als seit Jahren verließ ich die Versammlung. Und in den nachfolgenden Jahren habe ich selbst in schweren Anfechtungen dieses Gefühl dankbarer Freudigkeit nie verloren; denn ich habe immer gewußt, daß die Christliche Wissenschaft die eine große Wahrheit lehrt und uns Gelegenheit gibt, sie uns zunutze zu machen.
Wir haben in unserer Familie viele und mancherlei Heilungen erlebt. Die erste, die meine Kinder veranlaßte, an die Christliche Wissenschaft zu glauben, war die Heilung eines eiternden Knochens in einem Finger, der im vorhergehenden Jahre siebenmal operiert worden war und viel Schmerzen und Sorge verursacht hatte. Er wurde durch zwei Behandlungen vollständig geheilt. Viele Jahre lang hatte ich an Herzschwäche und Schlaflosigkeit gelitten und lange Zeit viel Arznei, besonders Schlafmittel, eingenommen. Da ich fand, daß Arzneien mir nicht im geringsten halfen, sondern eher mich krank machten, warf ich sie weg und gebrauchte nur noch meine Schlafmittel. Während der ersten paar Monate meines Eindringens in die Christliche Wissenschaft behielt ich diese Mittel bei; als ich aber den liebenden, allmächtigen Gott und Seine Idee, den vollkommenen Menschen, besser verstehen lernte, erkannte ich, daß diese Schwäche nicht damit übereinstimmte, daß ich das vollkommene Ebenbild Gottes bin, und ich ging daher zu einer Ausüberin. Diese arbeitete liebevoll und geduldig für mich, und obwohl ich damals nicht viel von dieser Wissenschaft verstand, war ich in ganz kurzer Zeit geheilt.
Unser Töchterchen wurde von großer Furcht, die ihr ganzes Dasein verdüsterte, geheilt — von Furcht vor Mitschülerinnen und vor dem Leben außerhalb der Familie. Sie war auch nicht gesund und ich hatte immer gefürchtet, daß wir sie wie ihre Schwester verlieren würden. Als ich mich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen begann, bekam sie Fieber und große Schmerzen in der Leistengegend. Mein Mann ließ einen Arzt kommen, der den Fall für gefährlich erklärte und uns das Schlimmste befürchten ließ. In dieser großen Not wandte ich mich an die Christliche Wissenschaft und bat eine Ausüberin um Hilfe, die sie liebevoll gewährte. Die Kleine wurde in das Heim einer Wissenschafterin gebracht, da ich selber viel zu ängstlich war, um eine gute Pflegerin zu sein. Dort begann für das Kind ein neues Leben, und nach kurzer Zeit war es vollständig gesund, wofür ich tief dankbar bin. Heute ist sie ein gesundes, fröhliches junges Mädchen. Ihr Besuch der Sonntagsschule hat ihr viele Segnungen gebracht, und sie verläßt sich im täglichen Leben und bei ihren Schulaufgaben ganz auf die Christliche Wissenschaft.
Unser ältester Sohn wurde auf wahrhaft wunderbare Weise geheilt. Er litt an einem sehr schweren Grippeanfall mit hohem Fieber und hatte so heftige Schmerzen im Hals, daß weder er noch ich Tag und Nacht schlafen oder ausruhen konnte. Schließlich ließ mein Mann, der kein Wissenschafter ist, einen Arzt kommen, der uns sagte, daß der Junge an Blutarmut leide, daß eine Blutzufuhr nötig werden könne, und daß es das beste wäre, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Ich fragte meinen Mann und meinen Sohn, ob ich in der Christlichen Wissenschaft um Hilfe bitten dürfe, und fand, daß sie es wünschten. Die Ausüberin begann sofort zu arbeiten, und am nächsten Morgen ging es dem Jungen besser. Dann besuchte ihn die Ausüberin, und ihre freundlichen Worte und klaren Gedanken machten tiefen und bleibenden Eindruck auf ihn, so daß er liebevoller und einsichtiger wurde. Nach einigen Tagen beteiligte er sich, so kräftig wie je, an einem Schneeschuhwettlauf, ohne schlimme Folgen zu haben.
Wir haben auch bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten, als uns völliger Zusammenbruch drohte, Heilung gefunden. In diesem Falle mußten wir verstehen lernen, daß wir unseren Mitmenschen als Gottes vollkommenes Kind sehen müssen. Unsere geheimsten Gedanken mußten geläutert werden, und dann trat die ganz wunderbare Heilung ein.
Es ist unmöglich, alle Segnungen aufzuzählen, die uns durch die Christliche Wissenschaft zuteil wurden. Ich bin besonders für die Erneuerung dankbar, die unvermeidlich stattfindet, wenn man sich aufrichtig in die Christliche Wissenschaft vertieft. Ich möchte auch meine tiefe und aufrichtige Dankbarkeit für Mrs. Eddys wunderbare Weisheit und Liebe ausdrücken, für den Weitblick, der in ihren für die Sache getroffenen Anordnungen zutage tritt, für die Schriften und für die Ausüber, die uns anleiten und uns mit nie versagender Geduld und Liebe beistehen. Sehr dankbar bin ich auch dafür, daß ich als Mitglied in unsere Zweigkirche aufgenommen wurde, wo mir mehr Gelegenheit geboten ist, zu zeigen, daß auch ich zu dienen bereit bin. Ich hatte immer gewünscht, meinen Mitmenschen irgendwie helfen zu können. Die Christliche Wissenschaft hat mir die wahre Grundlage gegeben, von der man ausgehen muß.
Stockholm, Schweden.
