Unsere Führerin Mary Baker Eddy schreibt auf Seite 293 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Es gibt keine sinnlose Raserei des sterblichen Gemüts, die sich in Erdbeben, Wind, Wellen, Blitz, Feuer und bestialischer Grausamkeit ausdrückt; dieses sogenannte Gemüt zerstört sich selbst”.
Die wirkliche Bedeutung dieser Worte wurde mir ganz besonders klar bei dem vor kurzem erlebten schweren Erdbeben von Quetta. In seinen Folgen, der Verheerung und dem damit verbundenen Leiden, konnte man sehen, wie die sinnlose Raserei des sterblichen Gemüts die Macht Gottes nachzuahmen sucht. Diese Erkenntnis meinerseits nahm ihm seine Verkleidung ab, nahm ihm seinen Schrecken, so daß ich inmitten der scheinbaren Störung ruhig und friedlich bleiben und ungehindert meine Arbeit verrichten konnte.
Für dieses Freisein von Furcht schulde ich unserer Führerin unaussprechliche Dankbarkeit. Die Gewalt einer zerstörenden, tötenden Kraft war durch die Enthüllung ihrer Nichtsheit als wachtlos bloßgestellt, so daß ich einigermaßen die Fortdauer der Wirklichkeit sehen konnte. Mein schönes Heim, das als materieller Trümmerhaufen dalag, bestand immer noch als Eigenschaft im Gemüt und ist in dem Maße, wie diese Wahrheit immer mehr erkannt wird, wirklicher als zuvor.
Ich bin überaus dankbar für die stützende und erhaltende Wahrheit, die wir in der Christlichen Wissenschaft kennen lernen; für die Lektionspredigten im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft, die mir in großer Not geistige Hilfe und Stütze boten; für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche, die „das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen erweckt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583), und für Klassenunterricht.
Ich bestätige auch das nachstehende Zeugnis meiner Frau über ihre Beschützung während des Erdbebens, das wir gemeinsam erlebten.
, Quetta, Balutschistan, Indien.
In aufrichtiger Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft möchte ich das Zeugnis meines Mannes bestätigen und einige meiner Erlebnisse der Macht dieser großen Wahrheit hinzufügen.
Ich wandte mich der Christlichen Wissenschaft zu, nicht um selber körperlich geheilt zu werden, sondern einem hilfsbedürftigen Angehörigen zuliebe. Obgleich ich verschiedene kleinere Heilungen miterlebte und selber empfing, erkannte ich erst beim Hinscheiden dieses lieben Angehörigen ganz klar die Anwendbarkeit dieser auf die Liebe gegründeten Wissenschaft; denn durch die Hilfe einer Ausüberin wurde nicht nur der Kummer überwunden, sondern auch der Glaube, daß der Tod die Lösung aller Krankheit und alles Leidens sei.
Seitdem vertiefte ich mich in die Wissenschaft des Gemüts von einem neuen Gesichtspunkte aus, und ich konnte sie beweisen beim Überwinden von Charakterfehlern, von Unzulänglichkeit des Orts oder der Arbeit, von Mangel an Geld und an Freunden; von Nervosität, von der Gewohnheit, an den Nägeln zu nagen, und anderen kleinen Leiden wie Erkältungen, Herzschwäche, die mich hinderte, mich an irgend einer anstrengenden Tätigkeit zu beteiligen, ferner von Furcht vor Krebs, von Ruhr während einer Wagenfahrt, obgleich ich hunderte von Meilen von einem Ausüber entfernt war — ohne daß jemand von den Mitfahrenden merkte, daß ich krank war — und schließlich von einer Fußverstauchung und einem schmerzhaften Augenleiden. Ich habe gewiß jene umfassendere Liebe bewiesen, von der Mrs. Eddy auf Seite 265 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt. Ich habe gelernt, von ihr Gebrauch zu machen; und ein neuer und höherer Sinn von Dienst befähigte mich, als es nötig wurde, in ein 6000 Meilen entferntes Land zu reisen und zwar friedlich und freudig ohne die üblichen Mittel, meine Reise zu bezahlen.
Es ist mir unmöglich, meinen Dank für Schutz während eines Erdbebens auszudrücken, das die Stadt in Trümmer legte. Ich bin froh, sagen zu können, daß mein erster Gedanke beim Aufwachen in dem dunkeln, schwankenden Hause war: Gott ist gegenwärtig. Ich hielt an dieser Wahrheit fest, als die Wand einstürzte und das Bett, das ich soeben verlassen hatte, zertrümmerte. Das Erdbeben und die einstürzenden Gebäude verursachten ein furchtbares Getöse; aber ich machte mir fortwährend die Gegenwart Gottes klar und fühlte, daß Seine Macht viel gewaltiger ist als das Toben des Irrtums. Als die Decke herabglitt, bedeckte sie mich und schützte mich gegen einstürzende Wände und herabfallendes Gemäuer. Es war eine große Freude zu erfahren, daß alle zum Haushalt Gehörigen, indische Diener und Haustiere eingeschlossen, damals verschont blieben. Ich bin froh, daß ich die Wahrheit so fest erfaßt hatte, daß sie augenblicklich mein Denken erfüllte. In den darauffolgenden Tagen, als große Furcht zu herrschen schien, war es ein Segen zu wissen, daß Gott gut ist und nie Böses zuläßt und es nicht einmal kennt.
Ich bin dankbar, daß es mir vergönnt war, mit dem, was ih zuerst gelernt hatte, diejenigen trösten zu können, die Verwandte und Freunde verloren hatten. Durch die Erkenntnis der Nichtsheit von Mangel konnte ich auch denen, die ihren Besitz verloren hatte, helfen, diesen Besitz in einem neuen Lichte zu sehen. Durch das Verständnis, daß der Himmel — Harmonie — das Heim der Kinder Gottes ist, und daß Schönheit und Behaglichkeit Eigenschaften desGemüts sind, überwand ich ein Gefühl der Enttäuschung wegen der Zerstörung eines materiellen Heims.
Eine der größten Lehren, die ich aus dieser Erfahrung zog, war die, daß wir wachsam sein und als Verheerung in irgend einem Teil der Welt sich bekundenden Irrtum verneinen sollten, sobald wir durch den Rundfunk oder die Zeitung davon hören.
Ich bin dankbar, daß ich Mitglied Der Mutterkirche bin; dankbar für die Freude und das Vorrecht, mit einer ständig wachsenden Gruppe von Wissenschaftern zu arbeiten; ferner dafür, daß ich Mitglied einer Zweigkirche bin; für die Schriften, die Vorträge und alle anderen von unserer lieben Führerin verordneten Einrichtungen; für die Kraft und die Fortdauer Der Mutterkirche, die nicht auf den materiellen Bau beschränkt ist, sondern von allen empfunden wird, die weit davon entfernt wohnen; und für die Direktoren, die stets bereit sind, mit Rat und Tat beizustehen.— Quetta, Balutschistan, Indien.
