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„Das Brot, das vom Himmel kommt”

Aus der September 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In einem bildlichen Ausdruck sprach Christus Jesus von „dem Brot, das vom Himmel kommt”. Dieser Ausdruck ist mit unbedeutenden Abweichungen im 6. Kapitel des Evangeliums des Johannes mehrmals gebraucht. Da es des Meisters Lebenszweck war, den Menschen durch Lehre und Praxis zu zeigen, wie sie geistiger leben können, sollten seine bildlichen Ausdrücke das menschliche Denken zu größerer Geistigkeit erwecken. So sollten wir sie ansehen. Hält man das Sinnbild für Substanz, so übersieht man leicht des Meisters Absicht. Bei solchem mentalen Verhalten verliert man fast unvermeidlich die geistige Bedeutung der Bibel aus den Augen. Der Wunsch, die Bedeutung des Sinnbildes zu verstehen, ist berechtigt. Das wahre Verfahren besteht darin, daß man geistiger gesinnt wird, wozu einen die Christliche Wissenschaft befähigt, nicht darin, daß man sich an das Sinnbild klammert und erwartet, dadurch geistiger zu werden.

Es könnten viele Fälle angeführt werden, wo ungenügend erleuchtetes Denken diese letztgenannte Art vorzog. Ein solcher Fall ist die Art und Weise, wie „Brot” ausgelegt wurde. Als sich in die Auslegung der Lehren des Nazareners ein materieller Sinn mit dem unausbleiblichen Mißverständnis seiner Worte und Taten einschlich, wurde das menschliche Denken an der Bedeutung des Brotes irre, namentlich daran, wie es beim letzten Mahl Jesu mit seinen Jüngern gebraucht wurde. Der materielle Sinn hat durch den Versuch, des Meisters Worte: „Nehmet, esset; das ist mein Leib” auszulegen, solch geisterhafte und verworrene Vorstellungen hervorgerufen, wie wir sie z.B. in der Umwandlungslehre finden. Nach einem maßgebenden Wörterbuche vertritt diese Lehre die Ansicht, daß sich der ganze Stoff des Abendmahlsbrots mutmaßlich in den Leib Jesu umwandle, während nur die äußere Erscheinung des Brots bleibe. Das ist nur eine von mehreren Theorien betreffend die angeblichen Umwandlungen des Brots bei der Abendmahlsfeier.

Wie erfrischend es doch ist, nachdem man diese trübseligen Einfälle menschlicher Annahmen betrachtet hat, in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy das Kapitel „Versöhnung und Abendmahl” zu lesen! Mit einer jeden Irrtum ausschließenden Einfachheit, die der Echtheitsstempel der Geistigkeit ist, erklärt die Verfasserin dort (S. 36): „Unser Abendmahl ist geistige Gemeinschaft mit dem einen Gott. Unser Brot, ‚das vom Himmel kommt‘, ist die Wahrheit”. Nach dieser Erklärung sind keine geheimnisvollen Veränderungen des materiellen Brots nötig. Die einzige Notwendigkeit ist das Verständnis der Wahrheit oder Gottes, um fähig zu sein, in geistigem Einssein wirklich mit Ihm Gemeinschaft zu haben. Mit andern Worten, sie besteht darin, daß wir geistiger gesinnt werden, indem wir die Wahrheit sich frei entfalten lassen, so daß das Sinnbild nicht nötig ist.

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