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Gott lenkt

[Besonders für die Jugend geschrieben]

Aus der September 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eines Sommerabends nahm eine Schülerin der Christlichen Wissenschaft dankbar die Einladung einiger Freunde an, mit ihnen in dem hinteren Notsitz ihres kleinen Kraftwagens aus einer Vorstadt nach Hause zu fahren. Unterwegs vertrieb sie sich die Zeit damit, daß sie das Gewirr von Widerspiegelungen im hinteren Wagenfenster beobachtete. Die Lichter und die schattenhaften Formen sowohl der nachfolgenden als auch der von vorn und aus den Seitenstraßen kommenden Wagen schienen in beunruhigender Verwirrung ineinanderzurennen. Fortwährend schien es, als ob sofort oder im nächsten Augenblick ein Unglück geschehen müsse, und gelegentlich erschrak die Schülerin über die scheinbare Unmöglichkeit, einen Wagen durch ein solches Gewirr sicher hindurchzusteuern.

Dann sagte sie sich lachend, daß das, was sie sah, nicht die Wahrheit über die Lage war, und daß der durchaus fähige Fahrer im Vordersitz die Straße richtig vor sich sah und von dem trügerischen Gewirr, das sich ihr in dem Hintersitz bot, nichts wußte. Als sie zu Hause ankamen, fiel die Bemerkung, daß trotz des starken Verkehrs nie Gefahr gedroht oder Unordnung geherrscht habe.

Aus dieser unbedeutenden Begebenheit zog die Schülerin eine auf ihre eigenen und vielleicht auf die Angelegenheiten anderer ebenso gut anwendbare Lehre. Wenn wir die trügerischen Bilder, die uns der Augenschein der körperlichen Sinne beständig vorhält, für wirklich halten und uns durch die falschen Befürchtungen des sterblichen Gemüts beeinflussen lassen, mögen wir manchmal scheinbar hoffnungslose Unordnung, unlösbare Probleme oder drohendes Unheil sehen.

In der Schule mögen wir in unserer Klasse oder über den Stundenplan beunruhigt sein. Wir mögen über den einzuschlagenden rechten Weg im Unklaren sein oder unsere Aufgaben nicht verstehen. Stehen wir vor Prüfungen, so können wir versucht sein zu denken, daß unser Wissen in dem Fach nur ein wirres Durcheinander sei, so daß wir keine vernünftige, klare Antwort auf gestellte Fragen geben können. Stehen wir am Ende unserer Schulzeit, so kann uns die Einflüsterung beunruhigen, daß wir, wenn wir in die Welt hinaustreten, in einen hoffnungslosen Strudel geraten, und daß vielleicht kein Platz für uns vorhanden sei, eine erfreuliche und erfolgreiche Laufbahn auszuarbeiten.

Laßt uns nun von diesem Bild der Verwirrung, welche Form es auch annehmen mag, wegsehen und uns durch die ewigen Tatsachen des Seins beruhigen! Laßt uns die Grundlehren der Christlichen Wissenschaft, nämlich daß Gott das unendliche Gemüt ist, das Seine Schöpfung liebevoll regiert, restlos annehmen! Dann laßt uns demütig vertrauen, daß die göttliche Liebe unsern Weg und unsere Arbeit harmonisch lenken wird! Im Reiche der Wahrheit sind Schwierigkeiten, Befürchtungen und drohendes Unheil, die in menschlichen Lagen auftreten, unbekannt und daher so unwirklich, wie es die wirren Widerspiegelungen in dem Wagenfenster waren.

Paulus muß diesen Anspruch Verwirrung erkannt haben, als er schrieb: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht”. Das göttliche Gemüt weiß nie etwas von den Problemen, die uns so schwer zu bedrängen scheinen, und durch Widerspiegeln dieses Gemüts werden wir liebevoll, geduldig und weise auf dem besten und kürzesten Wege zu dem vollen Beweis der Harmonie in jeder Lage geführt.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir auch wie der Fahrgast in dem Notsitz verstehen, daß uns der falsche Augenschein des materiellen Sinnes nicht einmal vorübergehend zu verwirren braucht. Denn wenn wir erkennen, daß „wir nun Gottes Kinder sind” und die göttliche Intelligenz widerspiegeln, werden wir beim Ausarbeiten unserer menschlichen Pläne weise Voraussicht walten lassen. Wir werden den geistigen Blick erlangen, auf den Mrs. Eddy hinweist, wenn sie das Wort „Prophet” u.a. auslegt als „das Verschwinden des materiellen Sinnes vor den bewußten Tatsachen der geistigen Wahrheit” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 593). Wenn wir an der Wahrheit der Allgegenwart und der Allmacht Gottes, des einen Gemüts, festhalten, werden sich unsere Programme regeln, und wir werden alles, was bei unserer täglichen Arbeit und bei unseren Prüfungen nötig ist, klar und ordentlich verstehen. In jeder neuen Lage werden wir finden, daß wir an dem Platze sind, wo wir Gott und unseren Mitmenschen am besten dienlich sein können.

Dennoch wollen wir, während wir uns Gottes unwandelbare Harmonie immer klarer vergegenwärtigen und überzeugender beweisen, nicht erschrecken, wenn uns die Trugvorstellungen eines falschen Sinnes des Daseins versuchen. Laßt uns allezeit mit den Worten unserer Führerin inbrünstiger beten: „Hirte mein, zeige mir, wie ich soll gehn” (Miscellaneous Writings, S. 397)! Laßt uns ernstlich auf Seine Stimme hören, daß sie uns aus dem Scheinmorast falscher materieller Annahmen herausführe! Mrs. Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. 113): „Wir haben nichts zu fürchten, wenn die Liebe am Steuer des Denkens ist, sondern dürfen uns über alles auf Erden und im Himmel freuen”.

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