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„Nicht mehr Gäste und Fremdlinge”

Aus der September 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir sehen, wie das Denken der Welt inmitten von Unruhe, Haß und Furcht ernstlich nach Frieden trachtet, geziemt es dann nicht jedem einzelnen, sein Verhalten gegen seinen Bruder zu prüfen und zu sehen, worin er mithelfen kann, Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen zu verwirklichen? Sind wir gewissenhaft bestrebt, die Bedeutung der Worte des Apostels Paulus in seinem Briefe an die Epheser zu verstehen: „Ein Gott und Vater unser aller, der da ist über euch allen und durch euch alle und in euch allen”? Ober sehen wir den aus einem andern Lande Eingewanderten als Fremdling an, schließen wir ihn gleichgültig und voreingenommen aus unserem Denken aus und hegen vielleicht sogar Gedanken der Furcht oder der Geringschätzung?

Auf Seite 467 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gibt uns Mrs. Eddy die Lösung aller nationalen und internationalen Probleme in der Erklärung: „Man sollte es von Grund aus verstehen, daß alle Menschen ein Gemüt, einen Gott und Vater, ein Leben, eine Wahrheit und eine Liebe haben. Die Menschheit wird in dem Maße vollkommen werden, wie diese Tatsache sichtbar wird, der Krieg wird aufhören, und die wahre Brüderschaft der Menschen wird begründet werden”. Hieraus ersehen wir, daß es mit Gott als dem einen Vater niemand geben kann, der nicht zu der Familie der göttlichen Liebe gehört. Das Leben und die Tätigkeit aller sind in dem einen allerhabenen und unendlichen Gemüt, Gott, zusammengeschweißt. Demnach werden unsere wirklichen Interessen durch Ort, Sprache oder Rasse nicht getrennt oder geändert. Wenn jeder einzelne daran festhält, daß das göttliche Gemüt unser Vater ist, und erkennt, daß das Gemüt der Ursprung unseres Lebens und unserer Tätigkeit ist, so folgt daraus unumgänglich, daß wir unseres Bruders Leben, Bestrebungen und Tätigkeit wahrhaft schätzen. Wenn wir sehen, daß alle in einer einigen Brüderschaft zum Ganzen des Reiches Gottes gehören, erkennen wir, daß die Worte des Apostels Paulus: „So sein ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen”, den lebendigen Geist praktischen Christentums zeigen.

Eine Christliche Wissenschafterin, die von Amerika auswanderte, um sich im Auslande niederzulassen, fand bei der Ausfahrt aus dem letzten amerikanischen Hafen, daß sie so ziemlich die einzige Amerikanerin auf dem Schiff war, und daß man sie Ausländerin nannte. Sie erschrak, als es ihr klar wurde, daß sie in dem Lande, in das sie reiste, als Ausländerin angesehen werden würde, und die Bezeichnung gefiel ihr gar nicht. Sie begann über ihren eigenen Gebrauch des Wortes und ihr Denken über Leute, die sie selber als Ausländer ansah, nachzudenken. Sie sah, daß die Einwohner der Vereinigten Staaten von Amerika aus Leuten aus vielen Ländern bestehen, und daß diese verschiedenen Völkerschaften zum Aufbau des Landes und zur Förderung der Ideale, die es hochhält, beigetragen haben. Tief dankbar erkannte sie, was sie allen Völkern für ihre großzügigen Beiträge an Talent, Arbeit und Mut schuldete. Überströmende Liebe und Anerkennung verdrängte alle Mißbilligung, daß sie Ausländerin genannt wurde, und an Stelle von verletztem Stolz und Überlegenheitsgefühl trat ein neues und tieferes Verständnis brüderlicher Liebe und echtes Wohlwollen gegen die ganze Menschheit. Als sie die Erklärung für „fremd” nachschlug, fand sie die Worte: „nicht gehörig zu”. Sie sah, daß es in Gottes Weltall keine Fremdlinge geben kann. Denn wie kann irgend eine Idee Gottes je in der Lage sein, nicht zu dem Schöpfer, dem vollkommenen Prinzip, zu gehören?

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