Vor 34 Jahren wurde mir gesagt, nachdem ich eine Zeitlang ärztlich behandelt worden war, daß ich Darmschwindsucht habe und daß ich nur von Luftveränderung eine günstige Wirkung erhoffen könne. Die Luftveränderung half mir ebenso wenig wie mir die Ärzte geholfen hatten, und ich verlor schnell alle Hoffnung und allen Mut.
Um diese Zeit wurde mir die Christliche Wissenschaft empfohlen. Ich wußte nichts darüber; aber ich hatte über sie als Gebetsheilmethode spotten hören. Ich las das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch; aber es schien mir unverständlich. Es belebte jedoch meine Hoffnung auf Heilung, und so las ich es weiter. Schließlich kam mir der Gedanke, daß ich mit der Christlichen Wissenschaft einen ebenso aufrichtigen und ehrlichen Versuch machen sollte, wie ich ihn mit den Ärzten gemacht hatte. Ich wohnte auf einer Großviehweide, viele Meilen von einem Arzt oder einer Stadt entfernt; aber ich vernichtete jeden Tropfen Arznei in meinem Besitz und verließ mich unbedingt auf diese Wissenschaft. Meine Heilung erfolgte schnell und erschien denen, die sie miterlebten, fast wunderbar.
Seither habe ich viele und mancherlei Beweise der Heilwirkung der Wahrheit an mir selber erfahren oder miterlebt. Oft habe ich mich, obwohl nicht selten mit viel Furcht und Zittern, vollständig auf die Heilkraft der Wahrheit verlassen, und sie hat nie versagt.
Ein solcher Fall war die Heilung meines damals siebenjährigen Sohnes von einer schweren Blutvergiftung. Der Zustand dauerte etwa 6 Wochen. Schon von Anfang der Schwierigkeit an arbeitete eine Ausüberin an dem Fall; aber der Zustand verschlimmerte sich schnell, es entstanden bedenkliche Verwicklungen und der körperliche Augenschein war erschreckend. Mein Glaube wurde auf eine sehr harte Probe gestellt. Als meine Befürchtungen mich eines Nachts fast zu ersticken drohten, wurde ich auf den Vers im Propheten Jesaja aufmerksam: „Wenn der Feind wie eine Flut kommen wird, wird ihm der Geist des Herrn ein Banner entgegenstellen” (engl. Bibel). Ich klammerte mich an diesen Vers und wiederholte ihn, sooft meine Befürchtungen mich zu überwältigen suchten. Noch drei Tage schien sich der Zustand zu verschlimmern, und dann kam der Umschwung, und die Wiederherstellung vollzog sich sehr schnell. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 150) sagt uns Mrs. Eddy, daß die Bestimmung der Christlichen Wissenschaft „nicht in erster Linie eine Mission physischen Heilens ist”, sondern „die Wirklichkeit der höheren Mission der Christuskraft, die Sünde der Welt wegzunehmen, bekunden” soll. Und damit ist das Herzeleid, die Sorge und der Kummer der Welt gemeint.
Während ich für die körperlichen Heilungen, die mir und den Meinen zuteil geworden sind, tief dankbar bin, erscheint es mir unmöglich, dankbar genug zu sein für den in den letzten paar Jahren erlebten Beweis, daß der Christus, die Wahrheit, uns helfen kann, wenn wir plötzlich in Leid, Kummer und Trübsal geraten, die für das Menschenherz fast unerträglich sind. Schritt für Schritt hat die Christliche Wissenschaft uns aus dieser Schwierigkeit herausgeführt. Es erforderte viel ernste Arbeit, Geduld, Glauben und Gebet. Für die Lehren, die ich beim Lösen dieses Problems lernte, danke ich Gott. Sie festigten meinen Glauben an Gott, entfalteten in mir eine größere Liebe zu meinen Mitmenschen und ein aufrichtigeres und ernsteres Verlangen, in Übereinstimmung mit der Lehre der Christlichen Wissenschaft zu leben.
Ich möchte auch dankbar Zeugnis für die Hilfe ablegen, die mir in den letzten paar Jahren zuteil geworden ist, als unsere materielle Versorgung von allen Seiten bedroht schien. Die sogenannte Geschäftsstockung, Erdbeben und Dürre vernichteten einen großen Teil unserer weltlichen Güter. Aber ich kann ehrlich bestätigen, daß ich mich dadurch nie anfechten oder niederdrücken ließ; denn ich hatte erst so kurz vorher bewiesen, daß der Christus, die Wahrheit, jeder Notlage gewachsen ist, und daß „diejenigen, die ihr Vertrauen auf Gott setzen, finden, daß ‚Gott ... unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten‘ ist” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 444).
Ich bin dankbar, daß ich Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche bin und bei einem treuen und ernsten Lehrer Klassenunterricht hatte.
Dos Cabezos, Arizona, V.S.A.
