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Die Lektionspredigt

[Besonders für die Jugend geschrieben]

Aus der Oktober 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jungen Christlichen Wissenschaftern fällt es manchmal schwer, sich mit der Lektionspredigt im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft so gewissenhaft zu befassen, wie sie sollten. In einem mit Schul- und Hausaufgaben, gesellschaftlichen Verbindlichkeiten oder geschäftlichen Verpflichtungen ausgefüllten Stundenplan scheint wenig oder keine Zeit für solche Andacht übriggelassen zu sein. Oder man mag wohl die Zeit, aber keine Lust dazu haben. Junge Angestellte denken vielleicht, daß sie ihre freien Stunden ganz der Ruhe und der Erholung widmen sollten. Andere mögen denken, die Lektionen seien nicht interessant oder schwer zu verstehen.

Alle diese und noch viele andere Einwendungen macht das sterbliche Gemüt beharrlich und überzeugend, um die Schüler der Christlichen Wissenschaft vom täglichen, planmäßigen Studium der Lektionspredigt abzuhalten. Und warum sollte dies so sein? Weil diese Lektion „eine Lektion ist, von welcher die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft in hohem Grade abhängt”, wie Mrs. Eddy in Artikel III, Abschnitt 1 des Kirchenhandbuchs zeigt.

„Die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft” bedeutet die Wohlfahrt jedes Christlichen Wissenschafters, die Zunahme seiner Geistigkeit, das Erweitern seines Blicks und das Wachstum seiner Fähigkeit, recht zu denken und zu handeln — und das alles bedeutet den allmählich abnehmenden Einfluß und die schließliche Vernichtung des sterblichen Gemüts mit allen seinen Widerwärtigkeiten. Kein Wunder also, daß das Böse gegen diese rechte Tätigkeit kämpft, wie es sich überhaupt anmaßt, gegen alles Gute zu kämpfen!

Wir dürfen aber nicht vergessen, daß wir unsere Entscheidungen selber treffen. Das Böse kann uns wohl einflüstern, daß wir das Studium dieser wichtigen Lektion vernachlässigen sollen; aber es kann uns nicht zwingen, es zu tun. Die Entscheidung steht nur bei uns. Doch selbst, wenn wir uns entschließen, dem Studium der Lektionspredigt jeden Tag eine angemessene Zeit zu widmen, kann noch ein weiterer Vorwand unsern Fortschritt aufzuhalten suchen. Diesmal mag das Böse vorbringen, daß es uns während des Studiums an Inspiration fehle.

Enthält die Lektionspredigt Stellen, die du schon oft gelesen hast? Ist die Bedeutung mancher Stellen dunkel? Was willst du in solchem Falle tun? Dein Nachdenken über die Lektion vernachlässigen? Wirst du sie vielleicht hastig durchlesen oder deine Gedanken müßig abschweifen lassen auf das, was du den Tag über zu vollbringen gedenkst, während dein Auge mechanisch den Druckzeilen folgt? Dazu möchte das sterbliche Gemüt dich verleiten!

Aber du bist nicht der Knecht des sterblichen Gemüts. Du bist ein Christlicher Wissenschafter, der Diener des Höchsten, und du hast dich, wie Mrs. Eddy auf Seite 450 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt, „in den Dienst der Verminderung des Bösen, der Krankheit und des Todes gestellt”. Du bist zu der Erleuchtung berechtigt, die die Lektionspredigt dir bietet. Die stets neuen Verse der Bibel und die heiligen Seiten in Wissenschaft und Gesundheit enthalten Ermutigung und Heilung für dich. Nimm sie! Sie gehören dir. Nichts kann sie dir nehmen. Aber du mußt Willens sein, sie zu nehmen. So wenig wird von dir gefordert als Entgelt für alles, was dieses Studium dir zu bieten hat!

Eine Schülerin fand, daß andächtiges Beten um Erleuchtung vor Beginn ihres täglichen Studiums ihr Verständnis unermeßlich erhöhte. Auch fand sie, daß sie mit Hilfe der Konkordanzen und eines Bibelwörterbuchs schwierige Stellen besser verstehen lernte. Dieses weitere Studium warf oft ein ganz neues Licht auf einen Vers, den sie schon oft gelesen hatte, und dieses neue Licht verfehlte nie, einen Segen und ein praktisches Ergebnis zu bringen.

Planmäßiges Sichvertiefen in die Lektionspredigten erhöht unsere Fähigkeit, anderen zu helfen. Sind wir Schüler einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule, so finden wir, daß wir zu der allgemeinen Erörterung jeden Sonntag sehr viel beitragen können; denn wenn wir unsere Lektion gewissenhaft und gut vorbereiten, werden wir von Gott gelehrt. Das göttliche Gemüt klärt unser Denken, und je mehr wir das eine Gemüt um Führung und Unterweisung bitten, desto schneller erfolgt unser geistiger Fortschritt. Jeder muß seine Erlösung selber ausarbeiten und die in der Christlichen Wissenschaft gelernten Wahrheiten für sich beweisen, Unser wirklicher Lehrer ist Gott, die Wahrheit; und Gott lehrt durch alle, die auf Seine Stimme hören.

Sieh also, welch heilige Verpflichtung jedem Schüler der Sonntagsschule auferlegt ist! Er darf nicht bloß hingehen zu empfangen, sondern muß auch geben; und die Gründlichkeit seines Lernens bestimmt, wieviel er zu geben hat, während das, was er gibt, wiederum bestimmt, wieviel Gutes er empfangen kann.

Wenn wir nicht mehr in die Sonntagsschule gehen, bedürfen wir unserer Lektionspredigten zur Leitung, Beratung und Belehrung mehr denn je. Wir finden darin die Erleuchtung, die wir haben müssen, wenn wir unsern rechtmäßigen Platz in den Kirchentätigkeiten, zu Hause, im Geschäft und in Gesellschaft einnehmen wollen. Alle wichtigen Punkte der Christlichen Wissenschaft sind in diesen Lektionen behandelt. Wir können darin die rechte Antwort auf alle unsere Fragen finden; denn Gott, das eine Gemüt, ist die Quelle aller Wahrheit, die sie enthalten.

Ein herrliches Bild ist in der Tat ein Christlicher Wissenschafter, der sich in heiliger Einsamkeit mit Gott vereint und die Tätigkeiten jedes Tages mit dem hingebungsvollen Studium der Lektionspredigt einleitet. Sicher muß das Opfer eines so dargebrachten Gebets die Atmosphäre des menschlichen Bewußtseins mit Segen und Heilung durchdringen!

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