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Verpflichtungen der Kirchenmitgliedschaft

Aus der Oktober 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine herrliche Gelegenheit zu persönlichem geistigem Wachstum bietet sich jedem Mitglied einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, wenn es sich täglich die Vorrechte zunutze macht, die es als Mitglied einer christlich-wissenschaftlichen Organisation genießt. Nichts im Leben eines Mitglieds einer christlich-wissenschaftlichen Kirche bietet größere Möglichkeiten zu persönlichem geistigem Vollbringen als die Erfahrung derer, die die ihnen als Kirchenmitgliedern obliegenden Verpflichtungen gewissenhaft, treu und furchtlos auf sich nehmen und erfüllen. Die willige und freudige Erfüllung so übernommener Verpflichtungen fällt mit den geistigen Segnungen zusammen, die diese Erfüllung mit sich bringt. Rechtschaffenes Bemühen und gerechter Lohn gehen miteinander Hand in Hand und sind unzertrennlich. Sie begleiten einander, und sie veranschaulichen die Worte des Johannes in der Offenbarung: „Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden”.

Ein Mitglied einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, kümmert sich jedoch weniger um die Belohnungen gerechten Bemühens als um das vorausgehende individuelle rechte Denken und Handeln, das der Vater der Belohnungen ist. Das Prinzip sorgt für den Lohn ohne individuelles Planen und Lenken. Ein Mitglied einer christlich-wissenschaftlichen Kirche sieht eine Stellung oder ein Amt in der Kirchenorganisation nicht als seine rechtmäßige und notwendige Belohnung für treuen Dienst an. Ihm ist besonders weniger daran gelegen, ein Amt oder eine Stellung für sich zu bekommen, als ehrlich, gewissenhaft und geschickt die Pflichten zu erfüllen, die mit Stellungen verbunden sind, zu denen er berufen, ernannt oder gewählt werden mag. Rang, Stellung, Macht oder Ansehen in seiner Kirche sind für das gewissenhafte Mitglied einer christlich-wissenschaftlichen Kirche Dinge, nach denen er weder trachtet oder verlangt noch sich gelüsten läßt. Er frohlockt in der Überzeugung, daß das Prinzip alle seine Angelegenheiten und alle Angelegenheiten seiner Kirche regiert, und er ist täglich bestrebt, den weisen Rat und die Ermahnung der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, in der „Richtschnur für Beweggründe und Handlungen” in Artikel VIII, Abschnitt 1 des Handbuchs Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, in die Tat umzusetzen.

Die unsichtbaren geistigen Verpflichtungen eines Kirchenmitglieds sind viel, viel heiliger und wichtiger als die des bloßen Bekleidens von Ämtern in der Kirchenorganisation. Die tieferen und wichtigeren Verantwortungen liegen im Heranbilden des wahren Verständnisses von Kirche im Bewußtsein; in persönlichem geistigem Vollbringen; in Gottergebenheit und in Liebe zur ganzen Menschheit, Sie liegen in hilfreichem Zusammenarbeiten, in Vergebung, Demut, freundlicher Rücksicht auf andere, in Geduld, Langmut, Sanftmut und im Denken an nichts anderes als an die Verchristlichung und Erlösung des Menschengeschlechts. Neid, Eifersucht, Groll und selbstsüchtiges Streben nach Rang oder Stellung in der Kirchenorganisation sollten im Bewußtsein des nützlichen Mitglieds einer christlich-wissenschaftlichen Kirche keinen Platz finden; und Stellungen in der Kirche sieht ein Mitglied nie als Mittel zu persönlicher Verherrlichung oder als Gelegenheit zum Wetteifern an.

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