Als eine Christliche Wissenschafterin eines Tages am Strande saß, dachte sie darüber nach, wie man am besten mithelfen könnte, die heute in der Welt so unverkennbare Furcht- und Sorgenlast zu erleichtern. Wie so oft hatte sich ein persönliches Verantwortungsgefühl eingeschlichen. Als sie aus ihrem stillen Nachdenken aufblickte, sah sie die Wellen nacheinander heranrollen und nahe der Küste in silbrigen Schaum sich brechen. Eine große Gruppe Badender stand kühn im Wasser und bot den Wellen Trotz. Es war klar, daß sie sich nicht gegen die Flut stemmen konnten, ob es nur ein Badender oder die vereinigte Anstrengung eines Regiments war. Wie gewiß es doch ist, daß der göttliche Antrieb des geistigen Gesetzes unwiderstehlich ist, und daß die Kraft und Macht des unaufhaltsam umstürzenden Gesetzes Gottes nicht aufgehalten werden kann, selbst wenn sich Millionen sterblicher Annahmen gegen ihr Herannahen stemmen!
Wir mögen zuweilen bestürzt sein über die sterblichen Neigungen, der Gerechtigkeit zu trotzen und Mitmenschen einer ungerechten Sache zu opfern. Wir mögen empört sein über menschliche Anstrengungen, sinnlosen Ehrgeiz zu befriedigen und durch irregeführtes Urteil nach zeitlicher Macht und Stellung zu trachten. Wie wahrhaft doch die Zeichen aller Zeiten dargetan haben, daß die Macht des Gerechtigkeitsgesetzes Gottes unwiderstehlich ist! Mrs. Eddy bewies durch ihre eigenen Erfahrungen, daß „keine Macht der göttlichen Liebe widerstehen kann”, wie sie in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 224) schreibt. Durch die Christliche Wissenschaft öffnet heute das Verständnis und der Beweis der göttlichen Liebe in der Welt den der Sünde überdrüssigen, des Krankseins müden, verarmten, eigensinnigen Sterblichen die Tore zur Freiheit. Durch das vor sich gehende geistige Erwachen werden die bösen Einflüsse einzelner Personen und ganzer Völker gehemmt und aufgehalten. Unsere Führerin erklärt ferner (Wissenschaft und Gesundheit, S. 96, 97): „Während dieses letzten Kampfes werden sich arge Gemüter bemühen, Mittel und Wege zu finden, um mehr Böses auszuführen; aber diejenigen, welche die Christliche Wissenschaft erkennen, werden das Verbrechen im Zaum halten. Sie werden bei der Austreibung des Irrtums mithelfen. Sie werden Gesetz und Ordnung aufrechterhalten und freudig die Gewißheit der endlichen Vollkommenheit erwarten”. Wie wichtig es doch ist, daß wir diese „endliche Vollkommenheit freudig erwarten”! Eine traurige Miene und ein schweres Herz verraten kein Vertrauen in diese „Gewißheit der endlichen Vollkommenheit”. Fordert unser Gehorsam gegen die Christliche Wissenschaft nicht, daß unser Vorwärtsgehen und unsere Mitarbeit bei der Aufrichtung des Reiches Gottes freudig geschehen soll?
Wenn wir das Leben unseres großen Meisters, wie es in den vier Evangelien berichtet ist, näher betrachten, fällt uns auf, daß er sich ausschließlich mit der Aufrichtung wahrer Regierung, der Regierung des göttlichen Prinzips, beschäftigte, und daß er unermüdlich sein Verständnis der unwiderstehlichen Wahrheit zur Aufrichtung des Himmelreiches auf Erden anwandte, da er wußte, daß Friede und Wohlwollen schließlich dauernd und allgemein bewiesen werden würden. Aus diesem Grunde konnte er zuversichtlich sagen: „Sehet zu und erschrecket nicht”. Seine Bemühungen widmete er dem Erwecken des schlummernden Gedankens zu der Erkenntnis, daß die gegenwärtige und ewig fortdauernde Regierung des göttlichen Prinzips die einzige wirkliche Regierung ist. Und die Christlichen Wissenschafter haben die herrliche Gelegenheit und das große Vorrecht, diese wahre Regierung in Übereinstimmung mit Christi Jesu Worten und Werken aufrichten zu helfen. Wir lesen nicht, daß Jesus umherging und die Übelstände des römischen Reichs erörterte und über die Ungerechtigkeiten der menschlichen Vollstreckung des Gesetzes klagte. Seine Arbeit bestand darin, daß er Gehorsam gegen das Gesetz Gottes einschärfte und der Menschheit bewies, daß durch das Verständnis und den Beweis des Gesetzes Gottes das falsche Gesetz und falsche Propheten ebenso verstummen, wie durch wahre Harmonie in der Musik der entgegengesetzte Mißklang verstummt.
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