Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Trost und Mut

Aus der Februar 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Sehr oft in der heutigen Zeit scheinen die Menschen vor den Einflüsterungen des Bösen in der Welt zu verzagen, in Niedergeschlagenheit zu versinken, trostlos zu sein, den Mut zu verlieren. Dies ist nicht schwer zu erklären; denn überall herrscht Kriegsgrauen und in vielen Gegenden Furcht vor innerem Umsturz infolge widerstreitender Regierungstheorien. Manchmal scheint es fast, als ob die Menschen glaubten, daß demnächst auf der ganzen Erde Verworrenheit herrschen werde; ihr Denken ist ganz erfüllt von dem Glauben an die Wirklichkeit und die Macht des Bösen.

Nun drängen sich einem jeden mehr oder weniger häufig böse Einflüsterungen auf, obwohl sich nicht alle in demselben Grade von ihnen beeinflussen lassen. Manche verwenden viel Zeit darauf, über das Böse und seine möglichen Folgen auf sich und andere nachzudenken, und fürchten es. Andere suchen sich durch die Ansprüche des Bösen nicht ungebührlich beeinflussen zu lassen; sie wirken diesen Ansprüchen durch unablässiges Nachdenken über das Gute entgegen, das, wie sie wissen, im Herzen vieler ist. Sie sind jedoch wie die erstgenannten der Furcht vor dem Bösen ausgesetzt, da sie dessen Einflüsterungen nicht wissenschaftlich entgegenzutreten wissen. Wieder andere — und diese nehmen beständig an Zahl zu — lernen das Böse ganz anders als früher ansehen, nämlich, wie die Christliche Wissenschaft lehrt, als unwirklich. Dies gibt ihnen inmitten der widerstreitenden Theorien und Tätigkeiten der Menschen großen Trost und flößt ihnen angesichts des Bösen Mut ein, selbst wenn die bösen Einflüsterungen überaus feindselig scheinen.

Es mag denen, die von der Christlichen Wissenschaft nichts wissen, scheinen, daß die Behauptung, das Böse sei unwirklich, und somit die Verneinung dessen, wofür der materielle Sinn so nachdrücklich zeugt, eine Außerachtlassung der Tatsachen sei. Aber wie folgert die Christliche Wissenschaft in diesem Punkte? Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß Gott das unendlich Gute ist, und daß das Gegenteil des Guten — das Böse — kein wirkliches Dasein hat, weil das Gute unendlich ist. So wird das Böse in der Christlichen Wissenschaft angesehen, und hier haben wir den Grund, warum es so angesehen wird. Gewiß widerspricht diese Lehre der geistig unaufgeklärten menschlichen Vernunft und verneint vollständig den Augenschein der materiellen Sinne; aber indem sie so verfährt, ist sie Gott treu und gehorcht dem Ersten Gebot: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben”.

Welche Wirkung hat das Verständnis der Allheit des Guten und der Unwirklichkeit des Bösen auf diejenigen, die es haben? Es beeinflußt sie auf alle möglichen Arten. Es veranlaßt sie, das Gute zu lieben und das Gute in gerechtem Leben zu betätigen. Es befähigt sie, sich mit unerschütterlichem Vertrauen auf Gott, die Quelle alles Guten, zu verlassen. Es gibt ihnen die Kraft, sich über die Furcht vor dem Bösen zu erheben. Die Christliche Wissenschaft erneuert heute durch ihre erhebende Lehre von der Allheit Gottes, des Guten, und der Unwirklichkeit des Bösen das menschliche Denken in einem noch nie übertroffenen Maße. Ferner gibt sie den Menschen eine unbedingt sichere Grundlage für Mut, indem sie ihnen die Machtlosigkeit des Bösen zeigt, und sie prägt ihnen einen tiefen und bleibenden Sinn des Trostes ein. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 183 in „Miscellaneous Writings”: „Der ist unerschrocken tapfer, der heute den Augenschein des materiellen Sinnes mit den Tatsachen der Wissenschaft zu widerlegen wagt, und er wird dadurch den wahren Zustand des Menschen erreichen”.

Ein riesiges Problem, das die Welt heute bedrängt, ist die Kriegsrüstung, welche die Völker unter dem Namen Selbstverteidigung vornehmen. Wie sollen die Christlichen Wissenschafter die Lage ansehen? Sie müssen ihr genau so entgegentreten, wie sie jeder andern Erscheinungsform des Bösen entgegentreten müssen. Und sie können ihr entgegentreten mit der in ihnen unerschütterlich feststehenden Wahrheit, daß das Gute allein wirklich ist und Macht hat, und daß das Böse, welcher Art auch sein materielles Auftreten sei, nur ein unwirklicher, mesmerischer Zustand des sterblichen Bewußtseins ist. Das Böse ist nie wirklich; das Böse tut nie etwas Wirkliches. Im wahren Sein ist nur das Gute wirklich, ist nur das Gute der Bekundung fähig. So nimmt der Christliche Wissenschafter mutig seinen Standpunkt für das Gute ein und spricht dem Bösen Gegenwart und Macht ab.

Denkt jemand, daß der Christliche Wissenschafter durch Bestätigen der Allheit Gottes, des Guten, und durch Verneinen des Bösen für die notleidende Welt der Menschen wenig oder nichts tue? Man täusche sich nicht; denn zweifellos gibt es heute unter uns keine größere Macht als das unbedingt richtige geistige Denken, das zu pflegen die Christliche Wissenschaft ihre Schüler befähigt. Jede Bestätigung der Allheit des Guten, jedes Verneinen der Wirklichkeit des Bösen hilft die Welt von ihrem Glauben an Materie und Böses heilen, hilft in nicht geringem Grade jene verheerenden Umwälzungen verhindern, vor deren Kommen es den Sterblichen graut.

Der Christliche Wissenschafter weiß, daß sich die Menschheit im tiefstem Innern nach etwas Besserem als materieller Eroberung durch die Vorgänge des Bösen sehnt, er weiß, daß sie erst dann befriedigt sein wird, wenn sie im Verständnis geistiger Wahrheit weilt. Ist dies nicht eine Weissagung des Kommens des Lichts? Unsere verehrte Führerin schreibt (Miscellaneous Writings, S. 287): „Die Seele ist die unendliche Quelle der Seligkeit: nur erhabene und heilige Freude kann unsterbliches Sehnen befriedigen”. Und dieses unsterbliche Sehnen der Menschheit wird durch die Wahrheit, die die Christliche Wissenschaft enthüllt, befriedigt werden.

Jesus sagte (Matth. 6, 33): „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen”. Und Jesus konnte durch sein geistiges Verständnis Krankheit und Sünde aller Art heilen und die Toten auferwecken. Niemand kann sich daher über des Meisters Worte leicht hinwegsetzen. „Unsterbliches Sehnen” wird nur dann befriedigt werden, wenn die Menschen die Erkenntnis des Reiches Gottes erlangt haben. Aber was für eine Hoffnung dies bietet, was für eine Grundlage der Hoffnung auf Trost und Mut!

Anstatt damit Zeit zu vergeuden, daß wir die Torheit der Sterblichen beklagen, anstatt ihr eitles Trachten — ihre Anbetung der Materie, ihren Glauben an die Wirklichkeit des Bösen, ihre Unkenntnis Gottes — zu bejammern, laßt uns, wenn wir an sie denken, lieber die Wahrheit wissen, daß Gott das unendlich Gute und der Mensch Seine vollkommene Widerspiegelung ist; denn auf diese Art helfen wir sie befreien. Gott ist die Liebe, und die „Liebe ist unparteiisch und allumfassend in ihrer Anwendbarkeit und in ihren Gaben” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 13). Laßt uns diese große Wahrheit immer bei uns tragen und uns bewußt sein, was sie in sich schließt, nämlich die endgültige Befreiung der Menschheit von allem Übel!

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Februar 1938

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.