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Der Krieg ist nicht unvermeidlich

Aus der März 1939-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Da die Christlichen Wissenschafter verstehen, daß die Sterblichen der Annahme nach eher in einer Atmosphäre sterblichen Denkens als in einer materiellen Umgebung leben, ist es ihnen klar, daß sie ihr Denken gegen die herrschenden allgemeinen Annahmen schützen müssen. Gegenwärtig finden die Christlichen Wissenschafter es ratsam, der anmaßenden Einflüsterung, daß der Krieg unabwendbar sei, mental entgegenzutreten. Sie müssen wissen, daß sie durch die Kriegsfurcht, die sich ins Denken vieler Menschen eingewurzelt zu haben scheint, nicht mesmerisiert werden können.

Der Krieg ist nicht unvermeidlich, und er kann nicht vom Zaun gebrochen werden, wenn sich die Einwohner der verschiedenen Länder an die von Jesus in der Bergpredigt gegebene Richtschnur für christliches Betragen halten. Schlecht beratene Herrscher können die Völker durch selbstische Beweggründe oder durch böse Einflüsse, die sie nicht völlig verstehen, an den Rand des Krieges bringen; aber sie können sie nicht in den Krieg stürzen, wenn die Völker selber ihre Zustimmung und ihre Billigung vorenthalten. Eine beträchtliche Anzahl Nationen hat schon viele Jahre lang leinen Krieg geführt, und wenn dies ihnen möglich ist, ist es den anderen Völkern auch möglich. Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, daß trotz beständig zunehmender Rüstungen etwas die Völker im gegenwärtigen Augenblick vor einem allgemeinen Konflikt bewahrt hat. Ist es zuviel, diese Tatsache der göttlichen Kraft und dem zügelnden Einfluß geistiger Erleuchtung zuzuschreiben?

Mary Baker Eddy schrieb im Jahre 1908 (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 286): „Seit vielen Jahren bete ich täglich, daß es keinen Krieg, kein unmenschliches Morden unserer Mitmenschen mehr geben möge; daß alle Völker auf Erden und auf den Inseln des Meeres an einen Gott, ein Gemüt, glauben, Gott über alles und ihren Nächsten wie sich selber lieben mögen”. Obgleich es Tatsache ist, daß der größte Krieg in der Geschichte geführt wurde, seitdem diese Worte geschrieben wurden, so beweist dies doch nicht, daß ihre Gebete umsonst waren. Vielmehr läßt es die Notwendigkeit ähnlicher Gebete und wachsenden Vertrauens auf Mrs. Eddys Behauptung erkennen, die sie im gleichen Zusammenhang machte: „Nationale Uneinigkeiten können und sollten weise und gerecht schiedsrichterlich geschlichtet und vollständig beigelegt werden”.

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