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Ich erlebte eine Heilung durch die Christliche Wissenschaft, die ich berichten...

Aus der März 1939-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich erlebte eine Heilung durch die Christliche Wissenschaft, die ich berichten möchte, da es einem Anfänger vielleicht helfen könnte. Ich hatte damals erst begonnen, mich mit der Wissenschaft zu befassen, und konnte „die wissenschaftliche Erklärung des Seins” (Wissenschaft und Gesundheit von Mrs. Eddy, S. 468) noch nicht anwenden; aber ich wußte, daß man sich an sie halten konnte. Ich sehnte mich danach, die Bedeutung des Ausdrucks „unendliche Offenbarwerdung” zu wissen. Eines Abends hörte ich in einer Zeugnisversammlung einen Mann erzählen, daß er augenblicklich geheilt worden sei, als er in einer Stunde großer Not seine Zuflucht zu dieser wunderbaren Erklärung genommen habe. Ich beschloß dasselbe zu tun, wenn mir etwas passieren sollte.

Einmal wollte ich schnell an meine Schreibmaschine gelangen, um abzuschreiben, was mir mehrere Stunden lang diktiert worden war. Ich eilte durch mehrere Buroräume, und als ich eine schwere Drehtür öffnete, stieß ich mit einer von der andern Seite kommenden Stenographin zusammen. Die scharfe Kante dieser Tür schnitt meine Oberlippe bis auf das Zahnfleisch durch. Sofort dachte ich: Dies ist meine Gelegenheit, „die wissenschaftliche Erklärung des Seins” anzuwenden. Ich wiederholte sie schnell, und die Wirkung blieb nicht aus; denn der Schmerz ließ sofort nach. Ich wusch mein Gesicht und setzte mich an meine Schreibmaschine. Zwar war ich von dem Zusammenstoß noch ganz benommen; aber es war mir klar, daß mir eine augenblickliche Heilung widerfahren war. Jetzt wußte ich, daß ich ein Teil der „unendlichen Offenbarwerdung” war. Ich hätte es nicht erklären können, aber ich wußte es. Als ich zum Mittagessen ging, fand ich, daß meine Lippen so steif waren, daß ich nur ein wenig Suppe essen konnte; daher begab ich mich nach oben in ein Ruhezimmer. Ich schloß die Augen und ging „die wissenschaftliche Erklärung des Seins” ganz langsam durch. So wurde die Wahrheit meine Speise. Jemand bot mir einen Sentinel an; aber ich wollte nur über diese Erklärung nachdenken.

Am Nachmittag war ich sehr beschäftigt und hatte keinen Augenblick, mich selber zu behandeln; aber meine Arbeit war getan. Ich wußte, daß alles in Ordnung war. Vorgesetzte kamen immer wieder und sagten, daß ich nach Hause gehen könne, wenn ich mich nicht wohl fühle. Ich versicherte ihnen, daß dies nicht nötig sei, und nahm ihre Bemerkungen als freundlichen Gedanken der Beschützung an.

Als ich um 6 Uhr die Untergrundbahn verließ, war ich sehr müde. Ich war den Leuten im Zug aufgefallen, und ich hatte das große Bedürfnis, allein zu sein. Als ich nach Hause kam, beschloß ich, sogleich zu Bett zu gehen, da ich dachte, ich müßte mich ausruhen. Es hatte sich Fieber eingestellt, und das sterbliche Gemüt sagte, es komme daher, daß ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Wieder erinnerte ich mich, wie die Wahrheit meine Speise gewesen war. Nach einiger Zeit fiel mir ein, daß es Mittwochabend war, und daß ich in der Kirche hätte sein sollen, dem einzigen Ort, wo niemand eine Wirklichkeit aus dem scheinbaren Zustand gemacht haben würde. Voller Enttäuschung und Selbstbedauern weinte ich, bis ich einschlief. Mitten in der Nacht wachte ich an heftigen Schmerzen auf. Da ich mich fürchtete, wollte ich aufstehen und eine Ausüberin um Hilfe bitten, als mir einfiel, daß die Ausüberin, die ich anrufen wollte, verreist war. Nun weinte ich wieder. Dann kam mir der Gedanke: Jemand anders bedarf ihrer mehr als du. „Die wissenschaftliche Erklärung des Seins” ist den ganzen Tag über dein Ausüber gewesen. Was willst du mehr? Getröstet schlief ich ein.

Am Morgen beunruhigte mich keine Erinnerung an den Tag vorher. Als ich mich vor dem Spiegel kämmte, fielen mir plötzlich die Ereignisse vom Tage vorher wieder ein. Dann sah ich, daß in meinem Gesicht keine Spur zu sehen war. Ich beugte mich vor und sah genauer hin; aber es war nichts von einer Verletzung zu sehen. Ich dachte, ich müsse einen bösen Traum gehabt haben; aber als ich ins Geschäft kam, fragte mich ein Mädchen nach dem andern, was für ein Mittel ich für mein Gesicht gebraucht hätte. Ich sagte: „Keines”. Sie waren alle erstaunt, und jemand sagte: „Ich weiß nicht, was die Christliche Wissenschaft ist, aber sie wirkt”. Ich erwiderte: „Ja, sie wirkt”.

Ich war für diese erste Erfahrung in der Christlichen Wissenschaft sehr dankbar. Ich hatte nur zugehört, wenn „die wissenschaftliche Erklärung des Seins” in der Kirche gelesen wurde; aber nun hatte ich sie bewiesen und konnte die Bedeutung der „unendlichen Offenbarwerdung” erkennen. Ich war ja ein Teil davon! Es ist mein aufrichtiger Wunsch, in jedem Gedanken, jedem Wort und jeder Handlung unserer Führerin nachzufolgen, wie sie Christus nachfolgte.

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