Ich erlebte eine Heilung durch die Christliche Wissenschaft, die ich berichten möchte, da es einem Anfänger vielleicht helfen könnte. Ich hatte damals erst begonnen, mich mit der Wissenschaft zu befassen, und konnte „die wissenschaftliche Erklärung des Seins” (Wissenschaft und Gesundheit von Mrs. Eddy, S. 468) noch nicht anwenden; aber ich wußte, daß man sich an sie halten konnte. Ich sehnte mich danach, die Bedeutung des Ausdrucks „unendliche Offenbarwerdung” zu wissen. Eines Abends hörte ich in einer Zeugnisversammlung einen Mann erzählen, daß er augenblicklich geheilt worden sei, als er in einer Stunde großer Not seine Zuflucht zu dieser wunderbaren Erklärung genommen habe. Ich beschloß dasselbe zu tun, wenn mir etwas passieren sollte.
Einmal wollte ich schnell an meine Schreibmaschine gelangen, um abzuschreiben, was mir mehrere Stunden lang diktiert worden war. Ich eilte durch mehrere Buroräume, und als ich eine schwere Drehtür öffnete, stieß ich mit einer von der andern Seite kommenden Stenographin zusammen. Die scharfe Kante dieser Tür schnitt meine Oberlippe bis auf das Zahnfleisch durch. Sofort dachte ich: Dies ist meine Gelegenheit, „die wissenschaftliche Erklärung des Seins” anzuwenden. Ich wiederholte sie schnell, und die Wirkung blieb nicht aus; denn der Schmerz ließ sofort nach. Ich wusch mein Gesicht und setzte mich an meine Schreibmaschine. Zwar war ich von dem Zusammenstoß noch ganz benommen; aber es war mir klar, daß mir eine augenblickliche Heilung widerfahren war. Jetzt wußte ich, daß ich ein Teil der „unendlichen Offenbarwerdung” war. Ich hätte es nicht erklären können, aber ich wußte es. Als ich zum Mittagessen ging, fand ich, daß meine Lippen so steif waren, daß ich nur ein wenig Suppe essen konnte; daher begab ich mich nach oben in ein Ruhezimmer. Ich schloß die Augen und ging „die wissenschaftliche Erklärung des Seins” ganz langsam durch. So wurde die Wahrheit meine Speise. Jemand bot mir einen Sentinel an; aber ich wollte nur über diese Erklärung nachdenken.
Am Nachmittag war ich sehr beschäftigt und hatte keinen Augenblick, mich selber zu behandeln; aber meine Arbeit war getan. Ich wußte, daß alles in Ordnung war. Vorgesetzte kamen immer wieder und sagten, daß ich nach Hause gehen könne, wenn ich mich nicht wohl fühle. Ich versicherte ihnen, daß dies nicht nötig sei, und nahm ihre Bemerkungen als freundlichen Gedanken der Beschützung an.
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