Mit den tief bedeutsamen Worten: „Es steht gut” (engl. Bibel) anerkannte die sunamitische Mutter demütig die Allgegenwart und Macht Gottes. Elisa, der Mann Gottes, erkannte Gottes Macht so klar, daß er den Sohn der Sunamitin ins Leben zurückrief, als dieses standhafte Weib zu ihm kam und ihn um Hilfe bat. Dieser natürliche und schöne Beweis veranschaulichte die Macht der Wahrheit, wie sie in der Christlichen Wissenschaft enthüllt ist und angewandt wird. In dieser Wissenschaft beweist das Verständnis Gottes und der ewigen Vollkommenheit des Menschen als des Bildes und Gleichnisses seines vollkommenen Vaters, daß der Mensch auf ewig im Geist weilt, wo das Zeugnis der materiellen Sinne unbekannt und daher unwirksam ist.
Durch seine wunderbaren Werke bekundete Jesus, der liebevolle Beweiser des ewigen, allgegenwärtigen Guten, vertrauensvolle Gewißheit der Obergewalt der Gesundheit über Krankheit, des Lebens über den Tod, der Harmonie über Disharmonie und der Liebe über Haß, Groll, Mißverständnis und Furcht. Durch diese Werke bewies er, daß jede Anmaßung oder Einflüsterung des Bösen der Unterstützung des Prinzips oder der göttlichen Intelligenz ermangelt und durch das Verständnis der Allheit Gottes hier und jetzt der Vernichtung preisgegeben ist. Mary Baker Eddy, die wegen ihrer Demut und ihrer klaren geistigen Erkenntnis die Wahrheit der immergegenwärtigen, beweisbaren Vollkommenheit wahrnehmen konnte, schreibt von unserem Meister (Wissenschaft und Gesundheit, S. 476, 477): „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken. So lehrte Jesus, daß das Reich Gottes unversehrt und allumfassend ist, und daß der Mensch rein und heilig ist”.
Das Böse scheint sein Hydrahaupt überall in Form von Streit, Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit, Mangel, Haß und Tod zu erheben. Wie sollen wir beweisen, daß es mit jedem von uns „gut steht”— daß der Mensch von diesen Disharmonien frei ist? Zuerst müssen wir bestrebt sein, die Wahrheit in folgender Erklärung zu verwirklichen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 151): „Alles wirklich Bestehende ist das göttliche Gemüt und seine Idee, und in diesem Gemüt wird das ganze Sein als harmonisch und ewig erfunden”. Dann müssen wir in unserem täglichen Leben beständig die Eigenschaften ausdrücken, die Gott widerspiegeln, damit wir beweisen, daß Er hier und jetzt bei uns gegenwärtig ist. Wir müssen Sanftmut, Reinheit, Gütigkeit, Treue, Einsicht, Erbarmen, Redlichkeit, sittlichen Mut pflegen. Was für eine Veränderung in einem Menschen vor sich geht, der die Eigenschaften unseres Vater-Mutter-Gottes, der göttlichen Liebe, im Herzen hat und in seinen Taten ausdrückt! Durch die tätige Widerspiegelung geistiger Kennzeichen verwirklichen wir, daß „es gut steht”. Dies beweisen hingebungsvolle Christliche Wissenschafter in der ganzen Welt täglich in ihrem Leben.
Jemand mag fragen: „Wie verhält es sich aber mit den vielen Anfechtungen, die mich bedrängen”? Bemühen wir uns zu sehen, daß diese Erfahrungen uns Gelegenheit bieten, überall, wo wir sein mögen, Gottes Allheit zu beweisen? Drücken wir Dankbarkeit dafür aus, daß das Verneinen und Meistern dieser Schwierigkeiten uns hilft, im Verständnis und in Geistigkeit zu wachsen? Anfechtungen geben uns Gelegenheit, im Beweisen zu wachsen. Daher ist das nötige Überwinden ein Segen, wofür wir demütig dankbar sein sollten. Frohlockten Elisa und die Sunamitin nicht über den Beweis der Allheit Gottes? Jesus dankte seinem himmlischen Vater immer, und er besiegte jede ihm begegnende Anmaßung des Bösen vollständig und bewies so Gottes Gegenwart und Macht. Wir können unsere Erfahrungen mit Recht als goldene Gelegenheiten betrachten, Gottes Kraft und unsere gottgegebene Macht über Irrtum jeder Art besser zu beweisen. Wenn wir die Lehren der Christlichen Wissenschaft völlig verstünden, entschlossen anwendeten und darauf vertrauten, könnten wir jeden bösen Zustand, was er auch sei oder wie er heißen möge, überwinden.
Die Allheit Gottes muß jeder selber beweisen. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 261): „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt”. Durch Befolgen dieses weisen Rats in unserem täglichen Denken und Leben können wir alle selber beweisen, daß „es gut” mit uns „steht”, weil das Wirken des göttlichen Prinzips den falschen Sinn des Bösen und des Leidens vernichtet und die vollkommenen und harmonischen Tatsachen des Seins ans Licht bringt.
Lassen wir uns auch von den Worten des Apostels Paulus leiten und regieren: „Seid fest, unbeweglich”, wenn uns der materielle Sinn in Versuchung führt, an die Wirklichkeit von Krieg, Kummer, Sünde, Unehrlichkeit, Verzagtheit, Mangel, Haß, Tod oder Übel in irgend einer Verkleidung zu glauben. Wie die Sunamitin erkennen, daß „es gut steht”, ungeachtet der Lage, in der wir uns nach dem materiellen Sinn befinden mögen — und daß diese große Tatsache jetzt, gerade, wo wir sind, bewiesen werden kann — läßt uns ein Danklied singen, das jeden Gedanken und jede Tat durchdringt und die Früchte des Geistes, die Fülle des Guten, hervorbringt.
