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Christlich-wissenschaftliche Tatsachen aufrechterhalten

Aus der September 1939-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bezugnehmend auf das Heilen der Kranken, schärft Mary Baker Eddy im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” nachdrücklich ein (S. 417): „Halte die Tatsachen der Christlichen Wissenschaft aufrecht — daß Geist Gott ist und deshalb nicht krank sein kann; daß das, was Materie genannt wird, nicht krank sein kann; daß alle Ursächlichkeit Gemüt ist, das durch geistiges Gesetz wirkt. Dann behaupte deinen Standpunkt mit dem unerschütterlichen Verständnis von Wahrheit und Liebe, und du wirst den Sieg gewinnen”. Das sterbliche Gemüt will von diesem Gebot nichts wissen; denn es hält beharrlich falsche Annahmen aufrecht, indem es an den Fabeln des materiellen Sinnes festhält. Diese Unkenntnis der Wirklichkeit erklärt, warum die Sterblichen Verlierer sind. Wenn die Menschen materielle Annahmen aufgeben und die Tatsachen der Wissenschaft aufrechterhalten, gewinnen sie.

Ein Wörterbuch erklärt den Begriff „Tatsache” als „etwas, was als tatsächlich bestehend angesehen wird”, und als „etwas, was unbedingt wahr ist”. Eine geistige Tatsache ist eine Idee des göttlichen Gemüts, ein Ausdruck der Wahrheit, eine Kundwerdung des unendlichen Prinzips. Daß Gott die unsterbliche Seele ist, ist eine Tatsache. Der eine unendliche Geist, Gott, und Seine Idee, der Mensch und das Weltall, sind ewige Wahrheiten ohne Anfang und Ende. Das geistige Bewußtsein, das Himmelreich, besteht aus göttlichen Wirklichkeiten, den Kundwerdungen der Wahrheit. Der Tod scheint die unmittelbare Folge irriger Annahmen zu sein, während geistige Tatsachen Gesundheit und ewiges Leben erzeugen.

Und wie verhält es sich mit Annahmen? Falsche Annahmen ertöten; geistige Tatsachen beleben. Die Materie ist das Gegenteil des Geistes; sie ist das Ungleichnis des Lebens. Jesus kannte die Wirklichkeiten des Seins. Er verwarf die Fabeln des materiellen Sinnes, die Erdichtungen des sterblichen Gemüts, und konnte daher den Tod und das Grab überwinden. Die Priester und Rabbiner seiner Zeit haßten ihn, lehnten ihn ab, kreuzigten ihn, weil er das Reich der Fabel durch das Reich der Wahrheit zu ersetzen suchte. Die Erdichtungen des sterblichen Gemüts hielten die Welt in Finsternis, schmiedeten die Ketten der Knechtschaft und hielten die Herrschaft der Sünde, der Krankheit und des Todes aufrecht. Seine Offenbarung geistiger Tatsachen führte das Licht der Wahrheit ein, heilte Maria Magdalena von Sünde, gab Lazarus seinen trauernden Schwestern zurück. Wenn wir wie Jesus „die Tatsachen der Wissenschaft aufrechterhalten”, werden wir gewinnen.

Einer der Irrtümer, die den Sieg verzögern, ist Unkenntnis der Vollkommenheit des Seins. Das materielle Dasein ist nicht wahr, es besteht aus den falschen Annahmen, die Sünde, Krankheit und Tod in sich schließen. Es ist klar, daß wir die unharmonischen Vorstellungen des sterblichen Gemüts durch die Wahrheiten des göttlichen Gemüts ersetzen müssen, um die unwirkliche, traurige Dreiheit loszuwerden. Die Sterblichen halten an dem Irrtum fest, daß die Sinne wirklich seien, und leiden die traurigen Folgen. Sie sehen Unvollkommenheiten als einen notwendigen Teil des Seins an und versuchen diese menschlichen Fälschungen mit geistigen Ideen zu vermischen. Das ist aber nicht möglich. Diejenigen, die „die Tatsachen der Christlichen Wissenschaft aufrechterhalten”, erkennen, daß alle Unvollkommenheiten falsche Annahmen ohne Wirklichkeit, Gegenwart oder Macht sind. Sie wissen, daß alles wirkliche Sein vollkommen ist, wie der Vater, die Quelle aller geistigen Tatsachen, vollkommen ist. Was nicht vollkommen ist, ist nichts, ist keine Tatsache, sondern sterbliche Einbildung. Auf dieser Grundlage der Wahrheit wird alles Heilen ausgearbeitet. Verdränge jede falsche Krankheits- oder Sündenannahme durch die entgegengesetzten Tatsachen der Gesundheit und der Güte, und die Widerwärtigkeiten vergehen, und es herrscht Harmonie. „Wir sind nun Gottes Kinder”, sagte Johannes. In Wirklichkeit sind wir jetzt die Ideen Gottes, des Guten, die das Gute und nur das Gute bekunden. Das Festhalten an der Tatsache geistiger Vollkommenheit heilt.

Die falsche Annahme des Rückgangs des Guten beunruhigt heute zahllose Menschen. Völker und einzelne, die sich der Fülle des Guten erfreuen sollten, leiden unter Geschäftsflauheit und Mangel. In manchen Fällen, wo sich unbegrenzte Versorgung zeigen sollte, ist Armut und Not zu sehen. Manche sehen Abnahme statt Zunahme als ein Gesetz Gottes an. Diese Lügenannahme des Rückgangs würde Christliche Wissenschafter betrüben, wenn sie nicht als das erkannt würde, was sie ist — nichts. Sie würde fälschlich von Abnahme der Mitgliedschaft, der Heilarbeit, des Kirchenbesuchs, der Lesezimmerunterstützung und der Teilnahme an Kirchenarbeiten reden. Das alles ist Irrtum; denn das Gesetz Gottes, das Gesetz der Christlichen Wissenschaft, ist das Gesetz der Zunahme: Zunahme an Mitgliedern, Zunahme an Teilnahme, Zunahme an Substanz.

Gott, das unendlich Gute, weiß nichts von Mangel, Begrenzung oder Geschäftsstockung. Gott schließt alles in sich, was wahrhaft besteht; für den Unendlichen gibt es daher nur Fülle. Abnahme des Guten ist also weder für Völker noch für einzelne ein Gesetz Gottes. Das unendlich Gute ist die Tatsache des Seins. Warum sollten wir dann denken und handeln, als ob Mangel und Geschäftsflauheit des Menschen Erbe wären? Gott liebt alles, sorgt für alles und stützt und erhält alles, was wirklich besteht. Dies ist eine Tatsache der Wissenschaft. Warum nicht Mrs. Eddys Rat befolgen und aufrechterhalten? Furcht, Unwissenheit und Sünde gehen mit Begrenzung Hand in Hand. Warum solche Gesellschaft nicht aufgeben und sich mit der Liebe, mit Intelligenz und Rechtlichkeit vereinigen, wo nur das Gute weilt? Falsche Annahmen rufen Armut hervor. Die Tatsachen des Seins, verstanden und bewiesen, zeigen, daß die grenzenlose Liebe die einzige Macht, und die Fülle des Guten des Menschen immerwährendes Erbe ist. Laßt uns dann unsern Standpunkt der unendlichen, unbegrenzten Versorgung des Guten behaupten!

Geistige Tatsachen verstanden, nähren, erhalten und erleuchten das Denken. Wer an den Tatsachen des Seins festhält, nimmt an Weisheit zu, wird stark in der Liebe, erlangt die grenzenlose Freiheit der Wahrheit und gewinnt die Unbegrenzbarkeit des ewigen Lebens. Wer sich mit den Trebern des körperlichen Sinnes zu erhalten sucht, darbt. Der darbende Sterbliche wird blind für die Wirklichkeit, taub gegen das „stille sanfte Sausen” und stumm, weil er die göttliche Liebe nicht zum Ausdruck bringt. Der verlorene Sohn aß Treber, solange er vom materiellen Sinn Vergnügen und Ernährung erwartete. Die ausgestreckten Arme des Vaters hießen ihn daheim willkommen, nachdem er sich aufgemacht und die Tatsache des Guten erkannt und aufrechterhalten hatte.

Falsche Annahmen vergiften, lähmen und fesseln das Denken. Geistige Tatsachen erwecken, beleben, befreien, erheben das Denken. Daher erkannte der Prophet Jesaja Gott als den Erhalter aller, die Ihn suchen. „Denn du bist der Geringen Stärke, der Armen Stärke in der Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze, wenn die Tyrannen wüten wie ein Ungewitter wider eine Wand. ... Er wird den Tod verschlingen ewiglich; und der Herr Herr wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen und wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen; denn der Herr hat’s gesagt”.

Göttliche Tatsachen strahlen Allmacht aus; denn sie sind die Widerspiegelung des Allmächtigen, während Annahmen menschlichen Ursprungs sind. Christus Jesus sagte: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden”. Warum? Weil er sein Einssein mit dem göttlichen Gemüt aufrechterhielt und sich so von den verderblichen Wirkungen menschlicher Meinungen befreien konnte. Er verwarf alle unfruchtbaren Lehren der Schulweisheit, die Arzneimittellehre und die nichtssagenden Fabeln falschen Wissens. Jesus ließ nur das als wirklich gelten, was seinen Ursprung im göttlichen Gemüt hat. Er kannte geistige Ideen, wandte sie an und lebte in Übereinstimmung mit ihnen. Für ihn war Krankheit unwirklich und Gesundheit die ewige, immergegenwärtige Tatsache des Seins. Für den Meister war Sünde trügerisch, Vollkommenheit allein echt. Für ihn war Gott, das Gute, der einzige Gesetzgeber. An der Wahrheit festhaltend, ergriff Christus Jesus das Wirkliche, das Echte und das Gesetzmäßige. Wer für geistige Ideen eintritt, tritt für den Felsen Christi, die Wahrheit, ein.

Die Literatur der Menschheit ist hauptsächlich eine Aufzeichnung der Annahmen des sterblichen Gemüts gewesen. Die Israeliten jedoch, die ihr Denken Gott und Seinem Handeln an den Menschen widmeten, schilderten in ihren Schriften, wie Gott ihnen die Tatsachen des Seins offenbarte. Die Bibel ist ein Bericht der Erfahrungen des auserwählten Volkes, das aus der Knechtschaft materieller Annahmen zur Freiheit geistiger Tatsachen zu gelangen suchte. Sie berichtet die ihnen zuteil gewordenen Offenbarungen des göttlichen Gemüts, verdrängt menschliche Meinung durch geistige Ideen und ersetzt falsche Annahmen durch ewige Wahrheiten. Die Bibel ist also hauptsächlich ein Buch geistiger Tatsachen, die, wenn verstanden, die Menschheit heilen und segnen. Das 1. Kapitel des 1. Buchs Mose ist, wie Mrs. Eddy zeigt, der Schöpfungsbericht, die Offenbarung des wirklichen Seins. Die biblische Geschichte zeigt ein Volk, das eifrig bestrebt ist, sich über den materiellen Sinn zu erheben. Die Psalmen singen von dem Trachten nach den Dingen des Geistes. Die Propheten zeigen den Weg heraus aus materiellen Annahmen zu den Tatsachen der Seele. Im Neuen Testament ist der Erlöser der Menschheit geschildert — der Christus, die Wahrheit — der Erlöser von irrigen Annahmen mit ihrer Sünde, ihrer Krankheit und ihrem Tod; der Erlöser, der alle falschen Annahmen verwirft und an ihrer Stelle nur die echten, die geistigen Ideen darbietet, die allem Glauben an die Materie mit ihrer Sünde und ihrem Tode ein Ende machen sollen. Der Apostel Johannes sah die Stadt, die viereckig liegt, die Stadt des geistigen Bewußtseins, des ewigen Friedens und des ewigen Lebens. Freude und ewiges Leben sind dem beschert, der die Tatsachen aufrechterhält, die in der Bibel und in der Christlichen Wissenschaft geoffenbart sind, nämlich die Nichtsheit materieller Annahmen und die Wirklichkeit und lebenspendende Kraft der Ideen Gottes.

Es blieb jedoch Mrs. Eddy vorbehalten, die endgültige Offenbarung der Wahrheit zu empfangen, die sie in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” erläutert hat, worin sie die geistigen Tatsachen des Seins darlegt. Mary Baker Eddy liebte die Heilige Schrift. Sie sah unter der Oberfläche des Buchstabens die Wissenschaft des Seins, und die Wolken des Sinnes begannen aus ihrem Bewußtsein zu verschwinden. Sie berichtete ihre Offenbarung der Wissenschaft des Seins, die lebendigen Tatsachen Gottes und Seiner Ideen. Die beiden Bücher, die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, sind als Pastor Der Mutterkirche und ihrer Zweige eingesetzt. Dieser Pastor tritt in der Kraft des Geistes den Goliathen des Materialismus mit den Tatsachen der göttlichen Wissenschaft entgegen und vernichtet sie. Um ihre Offenbarung zu verteidigen, um Furcht zu überwinden, um alle auf dem geraden und schmalen Wege des Geistes zu halten, um die Scharen der Wissenschaft zu führen und zu behüten, gründete sie Die Mutterkirche mit allen ihren Zweigen und Tätigkeiten. Diese göttlich eingesetzte Einrichtung hält durch Heilen der Kranken und der Sünder „die Tatsachen der Christlichen Wissenschaft” unbeirrt aufrecht — und gewinnt.

Was für eine Freude es ist, unserer Führerin, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, im Aufrechterhalten der uns von Gott in der Christlichen Wissenschaft gegebenen Tatsachen des Seins nachzufolgen! Es ist unser Vorrecht, von den Ideen Gottes beim Heilen Gebrauch zu machen. Es ist auch eine Freude, sich an allen Kirchentätigkeiten zu beteiligen. Auf welche Art wir auch immer Die Mutterkirche und ihre Zweige unterstützen oder das Handbuch befolgen, indem wir die Zeitschriften bestellen und lesen, den Artikel VIII, Abschnitt 15 des Handbuchs Der Mutterkirche halten, wonach „Gott unser ganzes Herz verlangt”, behaupten wir, wie bereits angeführt, unsern Standpunkt „mit dem unerschütterlichen Verständnis von Wahrheit und Liebe”. Welch herrliche Kundwerdung wir mit Bewunderung betrachten, wenn wir diese weltumspannende Bewegung „die Tatsachen der Christlichen Wissenschaft”, die gewinnen, aufrechterhalten sehen!

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