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Wahre Verwandtschaft

Aus der September 1939-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer wegen unharmonischer menschlicher Beziehungen verwirrt oder unglücklich zu sein scheint, findet in der Christlichen Wissenschaft eine glückliche Lösung und Berichtigung. Ist Leid, Vereitelung oder Enttäuschung die Folge davon, daß man glückliche menschliche Beziehungen vermißt, so kann man in seinem Bewußtsein die Wahrheit über des Menschen Beziehung zu Gott behaupten. Es ist nie zu früh oder zu spät, sich die geistigen Tatsachen des Seins zu vergegenwärtigen.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 332) schreibt die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy: „Vater-Mutter ist der Name für die Gottheit, der ihr zärtliches Verhältnis zu ihrer geistigen Schöpfung andeutet”. Und wiederum in „Miscellaneous Writings” schreibt sie (S. 151): „Gott ist unser Vater und unsere Mutter, unser Geistlicher und der große Arzt: Er ist der einzige wirkliche Verwandte des Menschen auf Erden und im Himmel”.

Wer ernstlich bestrebt ist, sich des Menschen ewiges Einssein mit Gott, dem Guten, und die Unzerstörbarkeit dieser Beziehung zu vergegenwärtigen, findet bald seine menschlichen Beziehungen geklärt und gestärkt. Er findet, daß er sich wahrer Freundschaft erfreut, indem er selber ein besserer Freund wird. In rechtmäßiger menschlicher Gesellschaft werden gleichartige Neigungen und Bestrebungen zum gemeinsamen Vorteil gehoben und geklärt. Selbstsucht und persönlicher Alleinbesitz können nicht in Betracht kommen, weil sie nicht Gott, das göttliche Prinzip, auf dem alle wahre und befriedigende Beziehung beruht, widerspiegeln.

Wenn man sein Denken vor allem auf das Prinzip anstatt auf die Person richtet, findet man seinen Sinn der geistigen Liebe stärker, umfassender und unpersönlicher werden. Man beginnt zu sehen, daß Gott alle Seine Ideen zu Seinem Ruhm und ihrem Wohl regiert und leitet, weil Er die immer gegenwärtige Liebe ist, deren Art es ist, zu segnen.

Gleich und gleich gesellt sich gern, ist eine Selbstverständlichkeit, und nur in Geistigkeit ist Einigkeit zu finden. Wahre Einigkeit ist nicht in der Materie oder auf einer materiellen Grundlage möglich. Wenn sich einem ein besonderes Problem in menschlicher Verwandtschaft darbietet, ist es immer weise und notwendig, persönliche Gefühle zurückzuweisen und das Feld Gott zu überlassen, indem man bei dem einen Gemüt Führung und Leitung sucht und Selbstsucht, menschlichen Willen, Neid, Eifersucht, Haß, Eigenliebe, Furcht, Selbstbedauern und Selbstverdammung aus seinem Bewußtsein ausrottet. Die rechte Lösung ist dann klar zu sehen, wenn sich die Wahrheit dem empfänglichen Denken entfaltet und allen Beteiligten Frieden und Gutes bringt.

Selbstlose Liebe befreit von Engherzigkeit und Anmaßung. Der menschliche Wille kann weder binden noch trennen, weil Gott das All ist — alles, was wirklich besteht, ist im Gemüt, in Gott, inbegriffen. Daher können wir durch Vergegenwärtigung unseres Einsseins mit Gott geistige Einigkeit mit allen Seinen Kindern und die Unmöglichkeit einer Trennung von etwas Gutem verwirklichen. Das Gefühl, daß man vom Guten getrennt sei, ist irrig, unwirklich.

Wir tun gut daran, uns manchmal daran zu erinnern, daß wir in anderen nur die Güte lieben, die jeder widerspiegelt, und daß diese Einheit mit dem Guten zu Pflegen ist. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 356): „Zwischen Irrtum und Wahrheit, zwischen Fleisch und Geist besteht weder eine gegenwärtige noch eine ewige Genossenschaft”.

Wir können sehr geduldig und erbarmungsvoll gegen diejenigen sein, die noch nicht willens oder bereit scheinen, sich der Christlichen Wissenschaft zuzuwenden. Jeder hat freie Wahl, und wir können unsern Bruder der Fürsorge der Liebe überlassen und wissen, daß er seine Lehren zu lernen hat, wie wir die unseren lernen müssen, und daß wir sie auf die Art lernen werden, die für jedermann am besten ist. Nur durch tatsächliche Verwirklichung der Wahrheit lernen wir verstehen, was uns zu wissen not tut.

Ein höherer Sinn der Verwandtschaft beginnt sich zu entfalten, wenn wir erkennen lernen, daß Gott und der Mensch unzertrennlich sind, und daß der Mensch Gottes Merkmale oder Eigenschaften wie Liebe, Güte, Reinheit, Frieden, Freude usw. widerspiegelt. Wer erkennt, daß er in seinem wahren Selbst alle diese Eigenschaften durch Widerspiegelung hat, wird immer weniger von Personen, aber immer mehr von der göttlichen Quelle alles Guten abhängig. Er verläßt sich nicht mehr aus einen persönlichen Sinn der Freundschaft, da er weiß, daß sich alles, was zu erleben und zu genießen für ihn recht ist, als Ergebnis geistigen Verständnisses in natürlicher Weise entfalten wird.

Wir sollten jeden einzelnen Ausdruck des Guten lieben und achten. Gerade jetzt können wir wissen, daß wir in Wirklichkeit frei sind von falschen Beziehungen, frei von falschen Anziehungen, Verwicklungen und Befürchtungen. Unser wirkliches Selbst ist als Widerspiegelung der Liebe sicher und geborgen, für das Gute empfänglich und erkenntlich, dem Prinzip treu, der Wahrheit gehorsam. Unser geistiges Selbst ist vollkommen. Rechtes Verlangen und seine Erfüllung geben uns die einzige wahre und bleibende Befriedigung.

Wahre Verwandtschaft nimmt unvermeidlich an der Fortdauer und Beständigkeit des Gemüts teil, weil sie von dem Gemüt regiert wird; und der Einfluß des Guten ist der einzige Einfluß, den es gibt. Wenn wir bei dem Verwandtschaftsproblem das Selbst ganz aus dem Spiel lassen, sehen wir, wenn auch zuerst vielleicht schwach, was Paulus meinte, als er im 8. Kapitel seines Briefs an die Römer schrieb: „Weder Tod noch Leben, ... weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes”.

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