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Ein Zeugnis ablegen

Aus der Juni 1940-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der erfreulichsten Eigentümlichkeiten in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung ist die jeden Mittwochabend in den Zweigkirchen in der ganzen Welt abgehaltene Zeugnisversammlung. Diese Versammlungen werden von jedem Christlichen Wissenschafter und von vielen, die sich der Organisation noch nicht angeschlossen haben, sehr hochgeschätzt. Der Zweck dieser Zeugnisversammlungen ist, denen, die durch das liebevolle Wirken der Christlichen Wissenschaft geheilt worden sind, Gelegenheit zu geben, ihre Dankbarkeit auszudrücken.

Die verehrte Führerin der christlich-wissenschaftlichen Bewegung, Mary Baker Eddy, drückte diesen Gedanken in Artikel VIII, Abschnitt 24 des Kirchenhandbuchs aus: „Zeugnis in bezug auf das Heilen der Kranken ist äußerst wichtig. Es ist mehr als ein bloßes Aufzählen von Segnungen, es ersteigt den Gipfel des Lobes und veranschaulicht die Demonstration des Christus, der da ‚heilet alle deine Gebrechen‘ (Ps. 103, 3)”. Es ist also zu beachten, daß ein Zeugnis kein „bloßes Aufzählen von Segnungen” ist; denn es kommt aus einem Herzen, das von der Freude überströmt, daß es „seines Kleides Saum” berührt hat.

In einer Zeugnisversammlung herrscht eine Atmosphäre der Liebe, der Freude und der Dankbarkeit; es ist daher nicht zu verwundern, daß zahllose Leidende, die diese Gottesdienste besucht haben, ihre Lasten zurückgelassen und ein Lied davongetragen haben. Wenn wir den ernsten Worten demütiger Christlicher Wissenschafter zuhören, die erzählen, wie Versuchungen überwunden, sogenannte unheilbare Krankheiten geheilt, Harmonie wiederhergestellt, Geschäftsprobleme gelöst wurden, lernen wir verstehen, daß Gottes Gesetz uns wie einst Jesus immer zu Gebote steht. Denn sagte der Meister nicht: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue”?

Wenn die Versammelten schon durch Anhören der Erfahrungen der Redner Inspiration finden, was müssen dann diejenigen gewinnen, die sich erhoben und für die Allgegenwart und die Allmacht Gottes gezeugt haben? Unsagbare Freude findet, wer über geistige Dinge spricht und seinen Dank dafür ausdrückt, daß er einen weiteren Beweis des immer wirkenden göttlichen Gesetzes der Liebe empfangen hat. Außerdem gibt es tiefe Befriedigung, für Gott zu zeugen. „Ihr aber seid meine Zeugen, spricht der Herr, und mein Knecht, den ich erwählt habe, auf daß ihr wisset, ... daß ich’s bin. Vor mir ist kein Gott gemacht, so wird auch nach mir keiner sein”.

Die ersten Christen zeugten für die Lehren Christi Jesu, selbst wenn es zur Verfolgung führte. Wie leicht es für uns ist, uns in einer Zeugnisversammlung zu erheben und mit einigen einfachen Worten dankbar anzuerkennen, was wir unserem Meister und seiner treuen Nachfolgerin Mary Baker Eddy schulden! „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über”, und die wahrhaft und demütig Dankbaren finden, daß dasselbe Gemüt, das ihr Problem löste, auch die rechten Worte gibt, Gott zu preisen.

Der Mensch ist die Widerspiegelung Gottes, und das Bewußtsein dessen, der diese Tatsache versteht, ist frei von Furcht, Schüchternheit oder Aufregung. Er ist sich nur der Gegenwart und der Macht Gottes bewußt. Und diese Wahrheit bleibt unberührt, ob tausend Personen oder nur zehn in der Versammlung anwesend sind; und während wir warten, bis unsere Gelegenheit kommt zu reden, können wir frohlocken, daß wir Gottes Gegenwart und Macht kennen.

Es kommt dabei keine Frage der Gelehrsamkeit in Betracht; denn nur einfache Dankesworte sind erforderlich; und ehrlich erzählte, ungeschmückte Tatsachen fallen mehr ins Gewicht als schwungvolle Beredsamkeit. Sollten wir versucht sein, alle Einzelheiten eines gelösten Problems aufzuzählen, so sollten wir dieser Neigung widerstehen; denn ein Übermaß von Einzelheiten könnte zur Folge haben, daß der Hauptpunkt des Zeugnisses verloren geht.

Da der Mensch die Widerspiegelung der unendlichen Intelligenz ist, steht ihm eine unendliche Mannigfaltigkeit von Ideen zu Gebote. Wer ein Zeugnis ablegt, braucht sich nicht derselben Ausdrucksweise zu bedienen wie andere. Als Christliche Wissenschafter haben wir die Fähigkeit, unsere Eigenart und bei allem, was wir sagen oder tun, Ungezwungenheit auszudrücken. Es gibt keine stehende Formel für ein Zeugnis; denn eine Fülle von Ideen wartet, auf so verschiedenerlei Art wie die Kundwerdungen in der Natur ausgedrückt zu werden.

Es ist die freudigste Pflicht—dieses Zeugnisablegen. Die Zeugnisse kommen aus dankbaren Herzen. Sie sind der Ausdruck des Wissens, daß Gott die einzige Macht und Gegenwart ist. Sie sollten so frisch sein und glänzen wie der Morgentau auf den Blumen. Sie segnen den Geber und den Hörer unermeßlich.

In den wenigen uns zur Verfügung stehenden köstlichen Augenblicken können wir immer eine kurze und hilfreiche Botschaft der Liebe finden und geben. Manchmal wird sie im voraus vorbereitet sein, manchmal wird sie ganz unmittelbar gegeben werden; denn es gibt Zeiten, wo wir unser Denken emporgehoben fühlen, Dank zu sagen, wie sich die Lerche erhebt und ihr Lied ans reiner Freude singt.

Wenn wir durch unser Zeugnis „den Gipfel des Lobes” ersteigen, gewinnen wir auf jener Höhe einen göttlich eingegebenen Lichtblick der Liebe, die immer bereit ist, alle unsere Bedürfnisse zu befriedigen.

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