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„Herr, ich habe keinen Menschen”

Aus der Juni 1940-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Evangelium des Johannes lesen wir von einem Menschen, der 38 Jahre lang krank gewesen war, und der am Teiche Bethesda lag und hoffte, in den Teich zu gelangen, wenn sich das Wasser bewegte, auf daß er geheilt werden könnte. Als Jesus ihn fragte, ob er gesund werden wolle, antwortete er: „Herr, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mich in den Teich lasse; und wenn ich komme, so steigt ein anderer vor mir hinein”!

Welch schmerzliche fast schon an Entsagung grenzende Enttäuschung aus diesen Worten spricht! Gefesselt durch die falsche Annahme, daß ihm jemand in den Teich helfen müsse, hatte dieser Mann vergeblich gewartet und gehofft. Als aber Jesus zu ihm kam, war er augenblicklich geheilt durch Christus, die Wahrheit. In einem ihrer Gedichte sagt unsere verehrte Führerin (Gedichte, S. 75):

„Mächtiger Befreier du,
Leben du aus Gottes Leben,
Bist der Freundelosen Freund,
Willst nicht Glaubensformen geben.
Du bist Christus, in der Tat
Und im Worte Christus, Wahrheit,
Bist das Lebensbrot, der Wein,
Lebensborn in ew’ger Klarheit”.

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