Unsere Führerin setzt im Kirchenhandbuch kurz fest, was die ersten Lektionen der Kinder in der Sonntagsschule sein sollen, und erklärt: „Die darauffolgenden Lektionen bestehen aus Fragen und Antworten, die sich für eine Klasse von jugendlichen Schülern eignen. Sie sind in den Lektionen des Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrshefts zu finden, die in den Kirchengottesdiensten gelesen werden” (Art. XX, Abschn. 3).
Das Kirchenhand buch sieht vor, daß „die Kinder in der Sonntagsschule in der Schrift unterwiesen werden sollen, und daß der Unterricht ihrem Verständnis angepaßt sein muß, sowie ihrer Fähigkeit, die einfachere Bedeutung des göttlichen Prinzips, das sie gelehrt werden, zu erfassen” (Art. XX, Abschn. 2). Den Hauptteil der Zeit darauf verwenden, die Lektionspredigt durchzulesen oder die Schüler sie durchlesen zu lassen, erfüllt demnach an und für sich nicht die Forderung des Handbuchs, durch Fragen und Antworten zu unterrichten.
Es sollte ein Gedankenzustand der Empfänglichkeit, der Wachsamkeit und der Ausdehnungsfähigkeit gepflegt werden. Sich steif an eine Lektion halten, weil man ihrer Vorbereitung Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet hat, dürfte ein Versäumnis einer wertvollen Gelegenheit sein, die Wahrheit zur Befriedigung der Bedürfnisse der Schüler praktisch anzuwenden. Und diese Anwendung weckt ihre Wißbegier und fesselt ihre Aufmerksamkeit.
Es ist das Vorrecht der Lehrer, die Lektion während der vorausgehenden Woche gründlich vorzubereiten und die Schüler zu ermutigen, sich mit einem gegebenen Thema zu beschäftigen. Das Unterrichten sollte jedoch den Bedürfnissen des Augenblicks gerecht werden, und dies kann eine Änderung der vorbereiteten Lektion des Sonntagsschullehrers erfordern.
Der Lehrer weiß, daß Empfänglichkeit für die Wahrheit göttlich natürlich ist. Wenn die Einflüsterung kommt, daß ein Schüler nicht empfänglich sei, sollte der Lehrer eine solch frische Inspiration ausdrücken, daß das Denken des Schülers zu der Freude an geistigem Denken und Leben erweckt wird.
Der Lehrer kann seine Schüler dadurch inspirieren, daß er ihnen das Beispiel Christi Jesu, sowie die Hingebung und den Charakter unserer Führerin vorhält und so den Wunsch fördert, so für die Heilung der Menschheit zu leben, wie sie dafür lebte.
Eine Lehrerin einer Kleinkinderklasse kam ganz beunruhigt und bedrückt zu der Vorsteherin. Sie sagte, daß sie die Kinder nicht still halten könne, daß sie umherspringen und die anderen Klassen stören. Es wurde ihr gesagt, daß sie für sich selber geistig arbeiten und mit Hilfe der Konkordanzen zu Mrs. Eddys Schriften Worte wie „still”, „ruhig”, „Inspiration” und „Liebe” erwägen solle. Sie wurde auch auf Aufsätze über die Sonntagsschule in unseren Zeitschriften, die ihr helfen würden, hingewiesen. Nach etwa drei Wochen kam sie wieder, freudig berichtend, daß die Kinder jetzt aufmerksam und still seien, und daß sie gelernt habe, ihren Gesichtspunkt zu verstehen und ihnen die Wahrheit in der einfachen Art und Weise zu geben, die sie verstehen können.
Wenn das eine Gemüt die Sonntagsschulklasse reguliert und überwacht, ist die Zeit nie zu lang; denn aus der unbegrenzten Quelle, Gott, fließt das Gute unaufhörlich dem reinen, empfänglichen Denken zu. „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen”.