Eine meiner frühesten Erinnerungen ist, daß eine Frau am Bett meiner Mutter saß und sie eindringlich bat, das Gebet des Herrn laut herzusagen. Meine Mutter sagte das Gebet, obgleich sie kaum sprechen konnte. Später erfuhr ich, daß meine Mutter einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte und am Sterben war, als diese Bekannte, eine Christliche Wissenschafterin, sie besuchte. Meine Mutter wurde vollständig geheilt, und ihr Leben war für mich und viele andere ein Segen. Diese Heilung fand vor vielen Jahren statt.
Seitdem ist mir die Christliche Wissenschaft beim Lösen der Probleme, die sich mir darboten, ob leiblicher, sittlicher, oder finanzieller Art, von unschätzbarem Wert gewesen. Wir hatten Heilungen von Kopfschmerzen mit Übelkeit, von Grippe, Vergiftung, schwerer Influenza und vielen anderen Leiden. Die Lehren der Wissenschaft des Christentums zeigen mir, wie ich besser und duldsamer gegen andere werden kann. Menschliche Beziehungen sind harmonischer geworden, und es ist mir möglich gewesen, Angehörige in der vertrauensvollen Zuversicht freizugeben, daß die göttliche Liebe alle ihre Kinder behütet, leitet und regiert. Die Lehren der Christlichen Wissenschaft haben mich befähigt, die Nichtsheit der falschen Ansprüche der Rassen- und Standesunterschiede und -züge durch die Erkenntnis des einen Schöpfers und der einen Schöpfung, des einen Gemüts und seiner Ideen, der einen Ursache und der einen Wirkung zu sehen, so daß das Gute, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit usw. im täglichen Leben kund werden können.
In schneller Aufeinanderfolge kamen das Hinscheiden meines Vaters und das Aufgeben unseres Heims wegen der Revolution in dem Lande, wo wir wohnten. Aber durch die Erkenntnis der Allgegenwart Gottes, des Guten, waren die Jahre, wo wir von unserem Heim vertrieben waren, und die Zeit nach unserer Rückkehr von Harmonie und Frieden erfüllt.
Als ich vor einigen Jahren in einem abgelegenen kleinen Indianerdorfe wohnte, befiel mich ein großes Gefühl der Niedergeschlagenheit. Ich ärgerte mich darüber, daß ich an einem Platze leben mußte, wo die Arbeiter feindlich gesinnt und die Umgebung bedrückend und trostlos war. Die Neigung zu Selbstbedauern war sehr stark, bis mir die Zeile aus dem beliebten Liede einfiel: „Die Lieblichkeit der Liebe ist rings umher”. Diese sanfte und beruhigende Botschaft stärkte mich, als ich mir die Worte immer wieder hersagte. Sehr bald machten wir angenehme Bekanntschaften in der Nachbarschaft, und einige Monate später wurden wir versetzt und zogen weg. Später erfuhren wir zu unserer Freude, daß sich die Feindseligkeit der Arbeiter dort gemildert hatte und allgemeiner Wertschätzung gewichen war.
Während wir in dieser Gegend wohnten, befiel mich eines Nachts ein heftiges Gallenleiden. Ich hatte keine Möglichkeit, telegrafisch oder telefonisch um Hilfe zu bitten, und der nächste Ausüber wohnte in einer Entfernung von etwa 1000 km. Ich konnte nicht lesen, weil ich kein Licht hatte; denn das Licht wurde jede Nacht zu einer gewissen Zeit ausgeschaltet. Jene ganze Nacht hindurch waren beharrliche Erklärungen der Wahrheit, an die ich mich erinnerte, Gottes Engel, die mich befähigten, die Morgendämmerung gesund zu begrüßen.
Es ist mir nicht möglich, den Wert der Christlichen Wissenschaft in meiner Erfahrung abzuschätzen oder auszudrücken. Indem ich meinen Dank für das Leben und die Werke unserer geliebten Führerin ausspreche, möchte ich besonders meine Anerkennung für das Handbuch Der Mutterkirche, das die Bewegung der Christlichen Wissenschaft schützt und die Christlichen Wissenschafter leitet, hervorheben. Ich bin tief dankbar, daß ich Klassenunterricht haben durfte.
Ich möchte dieses Zeugnis damit schließen, daß ich meine Dankbarkeit denen ausspreche, die vor vielen Jahren eine christlich-wissenschaftliche Zweigkirche in diesem fremden Felde gründeten, und allen, die geholfen haben, die Arbeit der Christlichen Wissenschaft weiterzuführen. Für meine eigene Beteiligung an der Arbeit der Zweigkirche, deren Mitglied ich bin, und für die Segnungen, die mir daraus erwachsen, bin ich dankbar.
Guanajuato, Mexiko.