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Metaphysische Arbeit für die Kirche

Aus der November 1941-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Manchmal fragen neue Mitglieder einer Zweigkirche: „Wie arbeitet man eigentlich metaphysisch für die Kirche? Es ist nichts Geheimnisvolles an dieser Arbeit; denn geistig mentale Arbeit für die Kirche bedeutet ganz einfach Gebet. Es ist das Gebet des Glaubens an Gott und des Verständnisses Gottes, Seiner Allheit und Seiner Liebe. Aber Gebet schließt auch Lob und Danksagung in sich und gibt Gott die Dankbarkeit und das Lob, die Ihm gebühren. Und indem wir Gott für den Schutz und das Wachstum der Kirche preisen, sollten wir nicht versäumen, auch denen zu danken, die in dieser Arbeit treu dienen. Gott wahrhaft preisen und Ihm Dank sagen, gehört zu den heiligsten Formen des Gebets, da es die Gegenwart des göttlich Guten bestätigt.

Jeder nähert sich Gott in seinem persönlichen Denken. Es kann keine feststehenden Regeln geben, die unsere Arbeit für die Kirche bestimmen; aber es gibt bestimmte Erfordernisse, nämlich: erstens, eine große Liebe zur Sache der Christlichen Wissenschaft—eine aus aufrichtiger Dankbarkeit für die Segnungen, die sie gebracht hat, geborene Liebe; zweitens, ein selbstloses Verlangen, dieser großen Sache zu dienen; drittens, eine Willigkeit, Zeit und Mühe dafür zu opfern. Und schließlich das allerwichtigste Erfordernis ist tägliche regelmäßige Andacht in ernstem, geheiligtem Gebet für die Kirche und ihre Tätigkeiten. Dieses Gebet ist auf die klare Erkenntnis der Regierung des göttlichen Prinzips gegründet und ist von dem Verneinen oder Zurückweisen jeder aufdringlichen Einflüsterung begleitet, die sich anmaßen möchte, Gottes Regierung zu entthronen.

Im Handbuch Der Mutterkirche hat unsere verehrte Führerin in Artikel VIII, Abschnitt 6, „Pflichttreue” unsere Pflicht in dieser Hinsicht klar bestimmt. Der Abschnitt lautet: „Es ist die Pflicht jedes Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu schützen und sich nicht verleiten zu lassen, seine Pflicht gegen Gott, gegen seine Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen”.

Wachsamkeit und rechte geistige Arbeit gehen Hand in Hand. Unsere erste Pflicht ist, uns gegen die anmaßenden Einflüsterungen des Bösen zu schützen. Dann werden wir uns nicht „verleiten lassen, unsere Pflicht gegen Gott, gegen unsere Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen”, was doch gewiß den Schutz der Sache der Christlichen Wissenschaft in sich schließt. Und dies bedeutet ausdrücklich Arbeit für die Zweigkirche, deren Mitglieder wir sind.

Gehorsam gegen diese Regel segnet immer den einzelnen, unsere Bewegung und unsere Zweigkirche. Man beachte die besonderen Schutzanweisungen in dieser Regel! Wir werden geheißen, uns gegen anmaßende Gedankenbeeinflussung zu schützen, was das Errichten einer starken Schutzwehr gegen tierischen Magnetismus oder das Böse bedeutet. Wenn wir dies tun, ist es natürlich immer gut, gewiß zu sein, daß wir keinen geheimnisvollen, überwältigenden Teufel, sondern nur falsche sterbliche Begriffe, Unkenntnis Gottes, Zweifel und Furcht handhaben. Wenn wir uns standhaft auf die heilige Grundlage des einen Gemüts stellen, können wir die Nichtsheit aller Erscheinungsformen des Bösen beweisen. Dieses Handhaben des Irrtums ist ein wunderbarer Schutz gegen Einflüsterungen wie Mangel an Zeit, Gedankenträgheit, Teilnahmlosigkeit oder Aufschub, die uns von unserer täglichen Erfüllung dieser Pflicht abzuhalten suchen. Jedermann hat sich mit diesen irrigen Gedankeneigenschaften mehr oder weniger zu befassen, und es ist oft starke geistige Arbeit nötig, sie zu überwinden.

So sehen wir, daß die metaphysische Arbeit für die Kirche sowohl aus dem „ja” als auch aus dem „nein”, aus der Bestätigung dessen, was geistig wahr ist, und der Zurückweisung der Lüge besteht.

Obwohl es nun gut ist, einen Teil des frühen Morgens für diese Arbeit anzuberaumen, kann sie nie auf eine Zeit begrenzt werden; denn um die Kirche zu schützen, müssen wir „am Gebet anhalten”. Wachsamkeit und schützende Arbeit gehen natürlich Hand in Hand. Der falsche Gedanke, ob er listig in unser eigenes Bewußtsein oder durch das gesprochene Wort eines andern kommt, muß zerstört werden, ehe er Gelegenheit hat, zu schaden oder zu zerstören. Laßt uns Tadel, wenn er nicht aufbauend ist, in unserem eigenen Denken heilen! Dann werden wir wahrscheinlich finden, daß wir geholfen haben, die ganze Lage zu heilen. Ist Tadel aufbauend, so sollte er in der Regel direkt an den, den er betrifft, gerichtet werden, damit er heilend helfen kann; und der aufrichtige christliche Arbeiter ist für solche Hilfe dankbar.

Wir können der Kirche und ihren Arbeitern auch dadurch helfen, daß wir „ein rechtes Gericht” richten und nie etwas Persönliches aus Änderungen machen, die in Ausschüssen oder bei ähnlicher Zusammenarbeit stattfinden mögen, sondern voraussetzen, daß Vorstands- und Ausschußmitglieder nur auf das Wohl der Kirche bedacht sind, und daß auch sie andachtsvoll um Führung bitten, damit ihre Arbeit nicht persönlich beeinflußt werde. Durch dieses Wissen würden wir jedem persönlichen Gefühl von Ärger vorbeugen und statt dessen alle segnen. Irrtum so handhaben, heißt sicher gute geistige Arbeit für die Kirche leisten.

Wie eine Kette nicht stärker ist als ihre Glieder, so ist die Kirche gewiß nicht stärker als die Hingebung ihrer Mitglieder an Pflicht, Gebet und Dienst, die letzten Endes an ihrer Liebe zur Sache der Christlichen Wissenschaft gemessen wird. Manche mögen in betreff dieses wichtigen Gegenstandes sagen: „Natürlich weiß ich die Wahrheit über die Kirche jeden Tag!” Sollte man aber von einer so unbestimmten Erklärung befriedigt sein? Beim Arbeiten für die Kirche müssen wir viel Wahrheit wissen und viel Irrtum verneinen. Wir sollten uns fragen: „Was bedeutet für uns das Wissen der Wahrheit über die Kirche?” Mrs. Eddys erleuchtende Bestimmung des Begriffs „Kirche” auf Seite 583 in Wissenschaft und Gesundheit hilft uns diese Frage beantworten. Wissen, daß Kirche „der Bau der Wahrheit und der Liebe; alles [ist], was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht”, ist die höchste Wahrheit, die wir darüber wissen können, eine vollkommene Grundlage für unsere geistige Arbeit.

Aber wir können es nicht dabei bewenden lassen. Laßt uns den nächsten Abschnitt in dieser Begriffsbestimmung betrachten und auf uns anwenden: „Die Kirche ist diejenige Einrichtung, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und das Menschengeschlecht höherhebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt”. Wenn wir über diese Begriffsbestimmung genügend nachdenken, können wir unsere Arbeit auf der Grundlage der wahren Kirche fortsetzen, indem wir erkennen, daß sie vom göttlichen Prinzip regiert, geleitet und behütet ist. Und wir sollten wissen, daß nichts den müden Pilger abhalten kann, seinen Weg zur Kirchentür zu finden. In dem Maße, wie wir durch ernstes Gebet den Samen der Wahrheit säen, erkennen wir, daß „Gott ... das Gedeihen gibt”. In den Sonntags- und Mittwochsgottesdiensten sollte unser Bewußtsein beständig von Jesu Einladung erfüllt sein: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken”.

In der Apostelgeschichte lesen wir, daß die Jünger voll des heiligen Geistes wurden, als sie „alle einmütig beieinander waren”, und daß infolge der Kraft des Geistes ungefähr dreitausend Gläubige der Kirche beitraten. Wenn wir „einmütig” in der heiligen Stätte des Gebets unsere Kirche schützen und segnen, werden wir die Plätze besetzt sehen.

In unserer geistigen Arbeit für die Kirche fließt die Liebe, die durch die Christliche Wissenschaft in unserem Herzen geboren worden ist, und welche die durch uns widergespiegelte große Liebe Gottes ist, zur Kirche und zu allen ihren Tätigkeiten und umschließt sie. Wenn wir unsere Gedanken hoch über alles, was schaden möchte, erheben und den Schutz der Wahrheit und der Liebe beanspruchen, unterstützen wir wahrhaft die Kirche und ihre Tätigkeiten und stützen die Hände der Arbeiter. Kann es uns befriedigen, weniger zu tun als unsere Zeit, unsere Gedanken und unsere Arbeit freigebig in den Dienst Gottes zu stellen?

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