An einem Frühlingstage, als ein durch starke Regen und schmelzende Schneemassen angeschwollener großer Fluß über die Ufer zu treten drohte, sammelten sich zahlreiche Zuschauer auf einer über den steigenden Strom führenden breiten Brücke an. Als der Verfasser auf der massiven Betonbrücke stand und auf den reißenden Strom hinabsah, schien er das Gefühl zu haben, als ob sich die ganze Brücke mit allen, die darauf standen, bewegte. Als er sich aber umdrehte und auf beiden Seiten das trockene Land sah, das die unbewegliche Brücke mit allen, die darauf standen, trug, war es klar, daß die Brücke feststand. Ihre scheinbare Bewegung war eine Trugvorstellung.
Wir scheinen auf einer Brücke des materiellen Sinnes zu stehen, die sich auf dem Strom der Materialität mit ihrer Sünde, Krankheit, Furcht, ihrem Mangel, Leid, Unheil und Tod bewegt. Haben wir so lang auf den Strom gesehen, daß wir glauben, wir werden mit ihm fortgetragen? Wenn dem so ist, dann laßt uns unsere Gedanken zu Gott erheben; denn die Christliche Wissenschaft ruft uns allen zu, unsern Blick von der Trugvorstellung wegzuwenden und zu sehen, daß der geistige Mensch und das Weltall sicher auf der Grundlage des göttlichen Prinzips stehen.
Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 492): „Um richtig zu folgern, sollten wir nur eine Tatsache vor Augen haben, nämlich das geistige Dasein”. Und sie fährt fort: „In Wirklichkeit gibt es kein anderes Dasein; denn das Leben kann nicht mit seinem Ungleichnis, der Sterblichkeit, vereinigt werden”. Was für ein herrlicher Ausblick! Das geistige Dasein—die einzige Tatsache! Mit andern Worten, alles tatsächlich Bestehende ist der unendliche Geist und seine unendliche Widerspiegelung, der Mensch und das Weltall, welche Gesundheit, Eintracht, Vollkommenheit, Unsterblichkeit, Freiheit, Fülle und Seligkeit bekunden.
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