Ralph war in die Korbballmannschaft der Realschule aufgenommen worden. Er war sehr stolz, daß ihm dies gelungen war, obgleich mehrere andere Knaben dachten, sie hätten ernannt werden sollen.
Als Ralph eines Abends von einem Spiel, in dem er eine wichtige Rolle gespielt hatte, nach Hause ging, wurde er vom Trittbrett des Straßenbahnwagens gestoßen, und als er stürzte, verstauchte er sich den Knöchel. Es schien ihm unmöglich, mit dem Fuß aufzutreten, daher hinkte er zum Randstein hinüber und setzte sich dort.
Der Knabe wußte, wer ihn vom Trittbrett gestoßen hatte. Als er aber dort saß und darüber nachdachte, erinnerte er sich Plötzlich der Lektion des vorausgegangenen Sonntags in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule. Seine Lehrerin hatte fast die ganze Stunde damit zugebracht, zu erklären und zu betonen, wie überaus wichtig es ist, das Böse unpersönlich zu machen, es von der Person zu trennen und dann seine Nichtsheit zu wissen und zu erklären. Sie hatte den Schülern gesagt, daß das Böse keine eigene Kraft hat, und daß wir ihm die einzige Kraft, die es zu haben scheint, selber geben, wenn wir es mit einer Person verbinden. Dies schien ihm damals ziemlich schwer verständlich; aber jetzt, als er dort auf dem Randstein saß, sah er sehr klar, was seine Lehrerin gemeint hatte. Gerade das hatte er getan. Er hatte Eifersucht und Neid mit zwei Knaben verbunden und so diesen Übeln die Kraft gegeben, ihn umherzustoßen. „Es waren gar nicht jene beiden Knaben, die mich vom Trittbrett stießen”, dachte er; „es war Eifersucht und Neid! Und was sind diese? Irrtum. Nichts, absolut nichts! Und wenn nichts mich von dem Trittbrett stieß, wurde ich ja gar nicht gestoßen!” So sehr nahm dieses Nachdenken seine Aufmerksamkeit in Anspruch, daß er aufsprang und schon fünf oder sechs Schritte gegangen war, ehe er erkannte, daß er ohne die geringste Schwierigkeit ging.
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