Vom Standpunkt des mutmaßlichen sterblichen Daseins aus betrachtet, scheint es etwas zu geben, was das menschliche Bewußtsein genannt wird, das der Erneuerung, der Heilung und der Erlösung bedarf. Wäre dem nicht so, so wäre die messianische Mission Christi Jesu nicht nötig gewesen, und seine Verheißung, daß sein Vater zur rechten Zeit einen andern Tröster senden werde, wäre ohne Grundlage gewesen. Ferner wäre die Wissenschaft des Christentums—die Christliche Wissenschaft—nicht nötig gewesen, die Mary Baker Eddy im Jahre 1866 entdeckte und später der Welt in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gab.
Weder die Lehren Jesu noch diejenigen der Christlichen Wissenschaft enthalten jedoch etwas, was die Behauptung beweist, daß das sterbliche Gemüt ein tatsächliches Dasein oder göttliche Wirklichkeit habe. Auf Seite 151 und 152 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Für die Tatsache, daß das sterbliche Gemüt den Anspruch erhebt, jedes Organ des sterblichen Körpers zu regieren, haben wir überwältigende Beweise. Aber dieses sogenannte Gemüt ist eine Mythe und muß mit seiner eigenen Zustimmung der Wahrheit weichen”. Da das sterbliche, menschliche Gemüt eine Mythe ist, ist es klar, daß sein mutmaßliches Bewußtsein ganz mythisch ist.
Paulus nennt das sogenannte sterbliche Gemüt „den fleischlichen Sinn” und bezeichnet es als „Feindschaft wider Gott”. Ob man dieses mutmaßliche Gemüt fleischlich, sterblich, menschlich, endlich oder materiell nennt, ändert an seinem Zustande nichts; denn alle diese Ausdrücke können ganz gut miteinander vertauscht werden. Es sind verschiedene Ausdrücke für dieselbe Sache, nämlich „nichts, das beansprucht, etwas zu sein” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 591).
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