Vor etwa 36 Jahren wohnte ich ein Vierteljahr bei einer Ausüberin, wo die Christliche Wissenschaft überzeugend gelebt wurde. Während meines dortigen Aufenthalts wurde mir versichert, daß diese Religion praktisch, eine größere Hilfe im Alltagsleben ist als die Religion, zu der ich mich von ganzem Herzen bekannte. Seit jenem ersten Schimmer eines neuen Lichts hat mein Interesse nie nachgelassen.
Nach einer Reihe von Jahren kam eine sehr schwere Erfahrung in mein Leben—ein solch überwältigendes Leid, daß ich mich ganz der Christlichen Wissenschaft zuwandte. Während dieser Prüfungszeit gab mir das bessere Verständnis Gottes und Seiner zärtlichen Beziehung, das ich durch Forschen in der Bibel und in Mrs. Eddys Schriften und durch die liebevolle Hilfe einer Ausüberin gewann, Trost, Stütze und Freunde.
Die Christliche Wissenschaft lehrte mich die Notwendigkeit, von meinem Bewußtsein jedes Grollgefühl fernzuhalten, und zeigte mir auch, wie es zu tun ist, damit an seiner Stelle immer ein Funke der Erbarmung glühe. Nie verlangte ich nach Widervergeltung und suchte weder Rechtsbeistand, noch sprach ich ein hartes Urteil gegen den aus, durch den die Kränkung scheinbar gekommen war. Die ganze Zeit hindurch gab ich nie die Hoffnung auf, daß ich ein ähnliches gesegnetes Vorrecht wie Joseph haben würde, als er seine Brüder speiste, und daß ich wie er sagen könnte: „Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, daß ich darum zürne, daß ihr mich hieher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich Gott vor euch hergesandt”. Nach 18 Jahren ging diese Hoffnung in Erfüllung, und demütig kann ich sagen, daß die Freude, die mir damals zuteil wurde, in der Tat der Freude verwandt war, die „niemand von euch nehmen soll”.
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