Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Wettbewerb

[Besonders für die Jugend geschrieben]

Aus der Dezember 1941-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Realschüler fragte einst einen christlich-wissenschaftlichen Ausüber, wie man es als sittlich ansehen könne, sich auf die Kraft christlich-wissenschaftlicher Behandlung zu verlassen, um einem bei Wettbewerben—bei Prüfungen, Debatten oder Spielen—zu helfen. Er konnte nicht verstehen, wie es christusgleich sein würde zu hoffen, einen andern zu überbieten.

Damals hatte der ältere Wissenschafter die Frage, wie sie ihm in diesem Lichte dargeboten wurde, nicht überlegt gehabt. Die Antwort kam jedoch sogleich; denn die Quelle, aus der ein Christlicher Wissenschafter seine rechten Antworten schöpft, ist nicht die gesammelte begrenzte persönliche Erfahrung, sondern die unerschöpfliche göttliche Intelligenz, Gott. Die Antwort lautete, daß jeder seine eigene frühere Leistung rechtmäßig übertreffen könne. Er kann ganz gut seinen früheren, menschlichen Sinn seiner selbst durch völligeren Verlaß auf geistige Eigenschaften wie Stärke, Mut, Findigkeit und Ausdauer übertreffen.

Die Isthmischen Spiele, die auf jener berühmten landschaftlichen Sehenswürdigkeit Griechenlands—dem großen Isthmus von Korinth—gespielt und nach ihm benannt wurden, scheinen dem Apostel Paulus viele seiner anschaulichsten Vergleiche geliefert zu haben. Diese Spiele, die alle zwei Jahre stattfanden, bildeten einen hervorragenden Teil im Leben und Denken derer, die in der benachbarten Stadt Korinth wohnten. So war es natürlich und angebracht, daß der Apostel in einem Briefe an die dort neubekehrten Christen seiner Veranschaulichung den Wettlauf zugrunde legte: „Ein jeglicher aber, der da kämpft, enthält sich alles Dinges; jene also, daß sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche”.

Die Schul- und Hochschulzeit ist nur das Vorspiel zur geschäftlichen, politischen, sozialen und sogar nationalen menschlichen Erfahrung der Erwachsenen. Wie wesentlich es daher ist, beim Streben nach der Meisterschaft über den falschen Sinn des Selbst die Christuslehre zu beweisen, anstatt danach zu trachten, einen andern zu überbieten! Wenn der Wettläufer willens ist, materiellen Genüssen und Annehmlichkeiten zu entsagen, um einen verwelkenden Kranz zu gewinnen, sollte er dann nicht Stolz, Eigenwillen, Anmaßung und persönliche Bevorzugung aufgeben, um „das Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu”, zu gewinnen?

Der Wissenschafter, der ganz im Wetteifern um die Herrschaft über frühere Irrtümer und um das Kleinod höherer geistiger Errungenschaften in seiner persönlichen Erfahrung aufgeht, kann in seinem politischen, sozialen und Gefchäftsleben den Sinn des Wettstreits leicht beiseitesetzen; denn er erkennt, daß das Kleinod, nach dem er trachtet—Selbstbeherrschung—alle gewinnen können.

Von dieser Art Kampf schreibt Mary Baker Eddy, die Verfasserin des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, auf Seite 323: „Dieses Streben besteht in dem Bemühen, Irrtum jeder Art aufzugeben und kein anderes Bewußtsein zu besitzen als das Gute”. Die einzige rechtmäßige Grundlage, auf der ein Christlicher Wissenschafter in der Schule, auf der Universität oder im Geschäftsleben nach Überlegenheit trachten kann, ist das beständige Streben, die Fehler und Schwächen seiner menschlichen Veranlagung abzulegen und zu wissen, daß er durch göttliche Widerspiegelung die Tugenden und die nützlichen mentalen Eigenschaften besitzt, die das Schul- oder das Sportwesen fordert.

Der menschliche Sinn sowohl des Schul- als auch des Geschäftslebens muß geläutert werden, und wer bestrebt ist, seine früheren Leistungen geistig zu übertreffen, anstatt nach Stellung und Macht zu trachten, wird finden, daß er den Lohn empfängt, den er rechtmäßig verdient hat. Man mnß immer eingedenk sein, daß das Streben nach dem Geistigen von ganzem Herzen kommen und fortdauernd sein muß— nicht ein gleichgültiger Versuch sein darf, sich zum Zweck materiellen Vorwärtskommens einige christusähnliche Eigenschaften zu eigen zu machen. Ein solcher Beweggrund stünde im Gegensatz zu dem Hauptpunkt, den Christus Jesus lehrte, und den Mrs. Eddys Offenbarung wieder bestätigt. Sie schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 131): „Die zentrale Tatsache der Bibel ist die Überlegenheit der geistigen Kraft über die physische”, und (S. 454): „Die Überlegenheit der geistigen Macht über die sinnliche ist der Mittelpunkt der Christlichen Wissenschaft”.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1941

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.