Ich möchte erzählen, wie ich zur Christlichen Wissenschaft geführt wurde.
Jahrelang war ich Assistentin hervorragender Ärzte, denen ich hauptsächlich half, wenn in den Krankenhäusern oder im Sprechzimmer operiert wurde. Eines Tages kam ein Mann ins Sprechzimmer, der ein häßliches Geschwür an der Lippe hatte, das die Ärzte für Krebs erklärten. Sie taten für den Mann, was sie konnten; aber er starb. Dieser Fall machte einen dauernden Eindruck auf mich.
Viele Jahre später bekam ich ein Geschwür an der Lippe. Ich tat dagegen, was ich konnte, und wandte die Heilmittel an, die ich durch meine Erfahrung als Pflegerin kannte, und als keine Besserung eintrat, ging ich zu einem Arzt, der mich etwa ein Jahr lang behandelte. Während dieser Zeit ließ der Arzt eine besondere Arznei aus Europa kommen. Als er sie anwandte, bemerkte er: „Wenn das nicht heilt, weiß ich nicht, was heilen kann”. Bei einem späteren Besuch machte er eine Bemerkung, die mich alle Hoffnung sinken ließ. Diese ganze Zeit hindurch hatte ich das Bild des Mannes, den die Ärzte nicht heilen konnten, im Bewußtsein. Seit jener Zeit ist mir die Wahrheit der Erklärung Mrs. Eddys überzeugend bewiesen worden (Wissenschaft und Gesundheit, S. 411): „Alles, was im sterblichen Gemüt als physischer Zustand gehegt wird, bildet sich am Körper ab”.
Ich gab den Arzt auf und ging zu einem andern, der sagte, daß er nichts für mich tun könne. Er sandte mich zu einem Sonderarzt. Dieser erklärte, daß nur eine Operation, zu der ich mich bereit erklärte, mir Hoffnung biete. Nach sechs Wochen war meine Lippe an der Oberfläche geheilt; aber sie brach bald wieder auf. Ich erinnere mich, daß ich sagte, ich würde mich nicht mehr operieren lassen; daß es ein anderes Mittel geben müsse.
„Wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten”. So aufrichtig wie Hiob betete ich: „Ach daß ich wüßte, wie ich ihn finden möchte!” Mein sehnliches Gebet wurde erhört; denn damals wurde ich von einer Verwandten zur Christlichen Wissenschaft geführt. Sie hatte mich oft gebeten, einen Versuch mit dem großen Arzt zu machen. Bis dahin war ich überzeugt gewesen, daß die Christliche Wissenschaft Krebs nicht heilen könne. Da ich aber jetzt in großer Not war, willigte ich ein, mich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen. Wie ernstlich ich las und forschte! Ich hatte Gott gefunden! Ich prägte mir mehrere Stellen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit ein, um immer darüber nachdenken zu können. Ich war so eifrig bestrebt, von dem Gott der Liebe, der nicht betrübt, zu lernen, daß ich in kurzer Zeit ganz geheilt war. Ich weiß nicht, wie lang es dauerte; denn ich war entschlossen, nicht in den Spiegel zu sehen. Ich hatte verstehen gelernt, wie wichtig es ist, den Irrtum nicht zu beobachten, und ich wandte mich von der Materie dem Geist, Gott, zu. Diese Heilung fand vor mehr als 18 Jahren statt. Ich bin auch von Erkältungen, einem chronischen Magenleiden und der Notwendigkeit, eine Brille zu tragen, geheilt worden.
Worte sind unzulänglich, meine Dankbarkeit dafür auszudrücken, daß ich Gottes Allgegenwart finden und beweisen konnte, was mir durch Mary Baker Eddys unermüdliche Arbeit ermöglicht wurde.
Seit jenen Heilungen habe ich unablässig weitergeforscht, um mehr von Gott zu erkennen und zu beweisen. Es war mir vergönnt, in fast jedem Zweig der Kirchenarbeit in einer Zweigkirche zu dienen, was mir sehr geholfen hat, das Selbst zu vergessen und Gottes Willen geschehen zu lassen. Durch Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und Klassenunterricht habe ich weitere Segnungen empfangen.
Berkeley, Kalifornien, V.S.A.