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Gebet

Aus der Dezember 1941-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wirksames Gebet bringt die Menschen Gott näher, bringt sie der unveränderlichen Harmonie des Seins näher und zerstört Sünde, Krankheit und Leiden. Die Menschen müssen ihr Denken mit dem allwaltenden Prinzip in Übereinstimmung bringen, damit es ganz harmonisch wird. Gebet ist nur in dem Maße wirksam, wie es die Menschen zu einem höheren Begriff von Gott und zu einem besseren Verständnis Gottes emporhebt und sie willig macht, ihr Leben dem Gesetz Gottes gehorsam zu gestalten.

Das Gebet, wie es gewöhnlich aufgefaßt wird, unterscheidet sich von dem Gebet in der Christlichen Wissenschaft. Jenes ist oft eher ein verzweifeltes Flehen zu einem vermeintlich weitentfernten Gott, etwas Besonderes zum Wohl eines einzelnen zu tun; dieses ist im wesentlichen eine Bestätigung, daß Gottes Schöpfung geistig, vollständig und in jeder Hinsicht gut ist. Dies müssen die Menschen erkennen, um Befreiung von Sünde, Krankheit, Leid, Mangel und allen anderen Übeln zu gewinnen.

Das Gebet, das auf der Erkenntnis der Tatsache beruht, daß die Schöpfung ganz geistig ist, veranlaßt die Menschen, so zu denken, zu handeln und zu leben, daß sie empfangen können, was Gott für Seine Kinder bereitet hat. Gott hat alles gut und harmonisch geschaffen. Die falschen Begriffe der Menschen vom Dasein sind die Ursache ihres Elends. Wahres Gebet verbessert diese falschen Begriffe und die Neigung der Menschen, ihnen entsprechend zu handeln.

Die Menschen leiden Mangel, weil sie kein rechtes Verständnis Gottes haben. Das Gute steht immer zur Verfügung, und um es zu besitzen, müssen wir es nur erkennen lernen. Gott hat Seine Kinder schon mit allem Guten versehen, und Er enthält ihnen nichts Gutes vor. Beten befähigt die Menschen, von der Fülle des für sie vorgesehenen geistig Guten Besitz zu ergreifen. Das Gebet ist keine bloße Zusammenstellung von Worten. Gute Beweggründe, Aufrichtigkeit und Bereitschaft, der Sünde zu entsagen und Gutes zu tun, bringen uns Vergebung und Hilfe in Zeiten der Not.

Jakobus sagte: „Ihr bittet, und nehmet nicht, darum daß ihr übel bittet, nämlich dahin, daß ihr’s mit euren Wollüsten verzehret”. Zweifellos wollte der Apostel damit sagen, daß den Bitten seiner Zuhörer Selbstsucht zugrunde liege, und daß sie des rechten Verlangens nach Geistigkeit ermangeln, das Segnungen mit sich bringt. Mrs. Eddy macht dies in dem Kapitel „Gebet” in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” so klar, daß wir uns, nachdem wir es gelesen haben, wundern, wie wir je einen andern Begriff von der Art des Gebets haben konnten. Sie weist wiederholt aus die wichtige Tatsache hin, daß ernstes, rechtes Verlangen wirksames Gebet ist. Dies ist im ersten Satz des Lehrbuchs klar dargelegt, wo sie schreibt (S. 1): „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, daß bei Gott alle Dinge möglich sind—ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe”.

Die drei wesentlichen Punkte, die Mrs. Eddy so klar anführt, sind: Glaube an Gott, geistiges Verständnis Gottes und selbstlose Liebe. Wenn unserem Gebet einer dieser Bestandteile mangelt, beten wir „übel”, und unser Gebet ist unwirksam. Ferner wird uns gesagt, daß es nicht genügt, unser Verlangen mit Worten auszudrücken, sondern daß es unter allen Umständen in „Geduld, Sanftmut, Liebe und guten Werken” zum Ausdruck kommen muß, wie wir auf Seite 4 unseres Lehrbuchs lesen.

Wahres und wirksames Gebet bedingt das ernste Verlangen, diese Forderungen klar zu erkennen und danach zu leben. Jeder gute Gedanke, jedes aufrichtige Verlangen nach Besserung, jede gute Tat ist ein Gebet, das uns hilft und uns Gott näher bringt. Wirksames Gebet gewährt dem Guten Einlaß und treibt das Böse aus dem Denken aus. Zu diesem Zweck müssen wir die Allheit Gottes und die Unwirklichkeit des Bösen verstehen.

In der Bibel lesen wir, daß Jesus den Glauben für unerläßlich hielt, das erwünschte Gute zu gewinnen. Er erklärte: „Alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr’s empfangen”. Außerdem ermahnte er seine Zuhörer, zu vergeben, wenn sie beten, damit der Vater ihnen ihre Schulden vergeben möge. Ein Gebet kann nie wirksam sein, wenn es aus einem von Haß und Neid erfüllten Herzen kommt. Hilfe kommt nicht bloß dadurch, daß die Menschen zu Gott flehen, ihnen zu helfen, sondern daß sie sich aufrichtig bemühen, Haß und Neid und andere Übel durch den Geist der Liebe zu überwinden. Wahres Gebet ist das ernste und ehrliche Verlangen, die Finsternis falscher materieller Annahmen zu verlassen und in das Licht geistigen Verständnisses zu kommen.

Wahres Gebet ist das Überwinden des falschen Glaubens, daß des Menschen Leben materiell und sterblich sei. Der Glaube an die Allheit und Güte Gottes ist die Grundlage des Gebets. Jesus lehrte uns beten. Er lehrte uns nicht nur durch Worte, sondern auch durch sein unerschütterliches Vertrauen auf Gott und seinen Glauben an Ihn und sein Verständnis Gottes, das sich in seinem Wandel und seinen wunderbaren Werken zeigte. „Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen”.

Rechtes Gebet besteht in dem gewissenhaften Bemühen, Gottes Gebote zu halten und nach Seinem Gesetz zu leben. Wenn wir in den Fußtapfen Christi Jesu wandeln, der seinem Vater allezeit gehorchte, werden unsere Gebete wirksam sein.

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