Die Menschen denken viel an das Ruhen von ihrer Arbeit und an den Genuß eines gelegentlichen Urlaubs, um der Runde täglicher Pflichten, die ermüdend und eintönig zu werden schienen, zu entrinnen.
Im 1. Buch Mose lesen wir: „Also vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er machte”. Mary Baker Eddy schreibt in ihrer geistigen Auslegung dieser Stelle (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 519, 520): „Gott ruht im Wirken. Geben hat das göttliche Gemüt nicht arm gemacht und kann es nie arm machen. Der Auffassung der göttlichen Wissenschaft gemäß folgt dem Wirken dieses Gemüts keine Erschöpfung. Die höchste und süßeste Ruhe, sogar vom menschlichen Standpunkt aus, liegt in heiliger Arbeit”. Diese Worte zeigen uns, daß wirkliche Ruhe darin zu finden ist, daß man die Grundlage des Denkens von der Materie in das Gemüt verlegt, weniger an materielles und weltliches Vollbringen denkt und sich von menschlichen Wünschen den Dingen des Geistes, den einzigen Wirklichkeiten, zuwendet.
Gott ist der Geist, und der zu Seinem Bild und Gleichnis gemachte Mensch ist geistig. Der Mensch ist immer in dem, das seines Vaters ist: er spiegelt Gott, das Gute, wider. Gott, das Gemüt, die unendliche Quelle alles Guten, teilt Seiner Schöpfung beständig Gutes mit. Er ist nie müde, sondern ruht immer im Wirken. Daher kann der wirkliche Mensch keine Müdigkeit, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Entmutigung oder Rückwirkung erfahren; denn seine herrliche Aufgabe ist, das eine und einzige Gemüt widerzuspiegeln.
Eine Wörterbucherklärung von „ruhen” lautet: „Frei sein von allem Ermüdenden oder Störenden; still oder ruhig sein”. Nach den Lehren der Christlichen Wissenschaft finden wir Ruhe, wenn wir alles Gott Unähnliche aus unserem Bewußtsein entfernen und nur Gedanken göttlicher Art zulassen. Dieses Ausschließen des materiellen Sinnes, daß wir mit Gott Gemeinschaft haben können, ist der sichere Weg, wahre Ruhe zu erfahren.
Jesus wandte sich immer an Gott, die eine vollkommene Quelle des Guten, wenn er geistiger Ruhe und Erfrischung bedurfte. Während er auf Erden weilte, war er immer in dem, das seines Vaters war, seine Mission erfüllend, indem er durch Heilen der Kranken und der Sünder den Christus, die Wahrheit, bewies, mit unermüdlicher Geduld wirkend, weil er sich jener unerschöpflichen Quelle, aus der er immer geistige Stärke und Versorgung schöpfen konnte, völlig bewußt war. Dieselbe Quelle der Liebe, die Jesus mit allem versorgte, was er brauchte, ist jetzt allen zugänglich, die danach trachten, die heilende Wahrheit verstehen zu lernen; die sich geistig erfrischen und vom Ermüdenden oder Beunruhigenden frei werden wollen.
Mrs. Eddy lehrt uns in ihren Schriften so heilen, wie der Meister heilte und es uns tun hieß. Durch andächtiges Sichvertiefen in den inspirierten Text ihres Lehrbuchs im Verein mit der Bibel können alle, die die Wahrheit annehmen und anwenden, den Weg zu dieser heilenden Quelle finden.
Da Gott alles schuf und alles gut machte, und da sonst nichts besteht, führt Er jede Seiner Ideen sicher und sorgt für sie. Weil Gott nur das Gute kennt, können kranke und müde Tage nicht in Seinem Plan eingeschlossen sein; daher kann der wirkliche Mensch keine Überarbeitung kennen.
Unsere Tätigkeiten in der Kirchenarbeit brauchen nicht verkürzt zu werden, noch brauchen wir uns zurückzuziehen, weil es nicht genug Arbeit für alle gibt, oder weil eine gewisse Kirchenarbeit lästig geworden ist. Wir gewinnen Inspiration und Wachstum und wahre Ruhe durch diese heilige Arbeit, diese Aufgabe, dem Meister, unserem großen Lehrer und Wegweiser, nachzufolgen.
Die von den Christlichen Wissenschaftern geforderte tägliche hingebende mentale Arbeit führt zur Vergeistigung ihres Bewußtseins und macht sie so zu wahrem Dienst nicht nur in der Kirchenarbeit, sondern auch in ihrer täglichen Beschäftigung geeignet; auch trägt sie dazu bei, sie zu guten und nützlichen Bürgern in ihren Gemeinden zu machen.
In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy (S. 455): „Der Allweise verleiht Sein höchstes Pfand nicht einem Unwürdigen. Wenn Er einen Boten bevollmächtigt, so ist es einer, der Ihm geistig nahe steht”. Das Sichvertiefen in die Lektionspredigt im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft und regelmäßiger Besuch der Gottesdienste trägt wirksam dazu bei, sich für den Dienst im Weinberg des Vaters geeignet zu machen.
Bereit sein, die von uns als Kirchenmitgliedern geforderte Aufgabe, ob sie groß oder klein ist, zu erfüllen und jede Aufgabe gut auszuführen, ist in unserer Kirchenarbeit wichtig. Diese Gewissenhaftigkeit ist ein Schrittstein in unserem geistigen Wachstum, und das Bewußtsein, daß Gott uns führt, wird durch Forschen, Willigkeit, Gewissenhaftigkeit, Sorgsamkeit, Wachsamkeit, Selbstlosigkeit, Demut, Dankbarkeit, Gehorsam und Geduld gewonnen, was uns befähigt, das Gute, das wir schon kennen, täglich anzuwenden.
Nie lag in der Weltgeschichte eine größere Notwendigkeit oder Gelegenheit zu rechtem Denken und rechtem Handeln vor als gegenwärtig. In unserem Denken die geistige Tatsache der Beziehung des Menschen zu Gott und unserer wahren Beziehung zueinander als Seinen Kindern aufrichten, ist rechtes Denken; und die Eigenschaften liebevolle Güte, Mildtätigkeit und Versöhnlichkeit ausdrücken, ist rechtes Handeln. Aus dieser Art des Denkens und Handelns besteht das, was des Vaters ist, und es muß schließlich zum Frieden und zur Harmonie für die ganze Menschheit führen.
In dem, das des Vaters ist, gibt es keine Arbeitslosigkeit, und diejenigen, die darin beschäftigt sind, werden nicht müde, sondern beständig am ewigen Brunnen der Wahrheit, des Lebens und der Liebe, wo die einzige wahre Ruhe zu finden ist, erfrischt.