Die Weisheit und die Klarheit des Denkens, die sich in den in „Miscellaneous Writings” erscheinenden Antworten auf Fragen bekunden, die in den ersten Jahren der Christlichen Wissenschaft an Mrs. Eddy gesandt wurden, machen auf jeden Leser tiefen Eindruck. Daß sie sich mit der göttlichen Wissenschaft befaßte, die sowohl in ihrer Theologie als auch in ihrer Philosophie umwälzend war, war sie sich völlig bewußt. Überdies wußte sie, daß ihre veröffentlichten Worte sowohl von Freunden als auch von feindlichen Beurteilern genau geprüft wurden. Daher die weise Vorsicht, die in vielen ihrer Antworten zum Ausdruck kommt.
Als Mrs. Eddy nach dem Namen des Kritikers gefragt wurde, der unter dem Schriftstellernamen „Quibus” in einer Bostoner Zeitung wohlwollende Bemerkungen über die Christliche Wissenschaft gemacht hatte, vermied sie geschickt eine direkte Antwort und lenkte, ohne zu verletzen, das Denken des Fragers von der Person des Kritikers auf den Wert der Botschaft hin, die er geschrieben hatte. Dadurch wurde vermieden, daß eine wohlwollende Person in etwas hineingeriet, was sich zu einem persönlichen Meinungsstreit hätte entwickeln können.
Die Christliche Wissenschaft wurde der Welt während des goldenen Zeitalters der Literatur in Neuengland gegeben. Unter jener glänzenden Schar literarischer Leuchten befanden sich manche, deren Namen in der ganzen englisch sprechenden Welt allgemein bekannt geworden sind. Es war unvermeidlich, daß die geistige Herausforderung der Offenbarung Mrs. Eddys wenigstens bei einigen jener Wahrheitssucher Anklang gefunden hatte. Dafür, daß auch mehrere, die ihr Lehrbuch erhielten und durchlasen, für die darin enthaltene Botschaft aufrichtigen Dank ausdrückten, liegt veröffentlichter Beweis vor. In „Miscellaneous Writings” erscheinen Briefe von Longfellow und A. Bronson Alcott, die den Empfang des Buchs bestätigen; und Alcott drückt seinen Dank aus für den am Himmel geistiger Erleuchtung so glänzend strahlenden neuen Stern. Bei seiner Forschernatur hatte diese neu enthüllte Auslegung der Lehren des Meisters Anklang gefunden.
Daß Mrs. Eddy mit dem Dichter Whittier bekannt war, geht aus einer Anmerkung auf Seite 54 in „Pulpit and Preß” hervor, worin seine Heilung von einer gefährlichen Krankheit im Anfangsstadium durch geistige Mittel erwähnt ist, die das Ergebnis ihres erfolgreichen Wirkens war. Der Verfasser eines in einer Michiganer Zeitung erschienenen Aufsatzes schilderte ihn als den „bedeutendsten mystischen Dichter”, wobei er offenbar das Wort „mystisch” gebrauchte, um jemand zu beschreiben, der an die Möglichkeit direkter Gemeinschaft mit Gott im Bereiche der menschlichen Erfahrung und an die Anwendung dieser Überzeugung durch gerechtes Gebet glaubt. Das Wort „mystisch” war offenbar eher in seiner wahren Bedeutung als im Sinne von etwas Geheimnisvollem, Unklarem gebraucht.
Andere bekannte Schriftsteller kamen zu Mrs. Eddy, z.B. Fräulein Lilian Whiting, die Verfasserin des damals weitverbreiteten Buchs „The World Beautiful”. Fräulein Whitings entzückender Vers erscheint in „Pulpit and Preß”. Im Ohio Leader beschrieb Fräulein Whiting in schöner Ausdrucksweise eine Unterredung mit unserer Führerin, worin sie für deren seltene Geistigkeit eine lebhafte und sympathische Wertschätzung bekundete. Sibyl Wilbur erwähnt diese Unterredung in ihrer Beschreibung des Lebens der Mrs. Eddy.
Außer Mrs. Eddys vielen persönlichen Verbindungen mit berühmten Leuten zogen ihre Schriften viele hervorragende Schriftsteller jener Zeit an, und nicht selten entwickelte sich ein Briefwechsel, der für beide Seiten ein Genuß war. Ein solcher befreundeter Verfasser war James T. White in Neuyork, ein Verleger und Dichter von bewährtem Ruf, der, von Mrs. Eddys Schriften angezogen, ein feinsinniges Gedicht schrieb, das Mrs. Eddy ebenso geistreich und freundlich erwiderte. Sowohl Herr Whites „Rondelet” als auch Mrs. Eddys Erwiderung sind in „Miscellaneous Writings” zu finden.
Dafür, daß Mrs. Eddys Schriften, besonders ihr Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, schnell Anklang fanden, liegt reichlicher Beweis vor. Namentlich Geistliche zeigten großes Interesse sowohl für ihre Theologie als auch für ihre Philosophie. Ein Beweis hiefür befindet sich in „Rückblick und Einblick” unter der Überschrift „Theologische Erinnerung”, wo berichtet ist, daß Mrs. Eddy gebeten wurde, in Boston in der Baptistenkirche des Ehrw. Daniel C. Eddy, D.D., des Pastors der Kirche, zu predigen. Sie setzte diese Tätigkeit einige Zeit fort und bewahrte sich seine Freundschaft, obgleich sie in der Theologie nicht mit ihm übereinstimmte. Mehrere andere hervorragende Geistliche äußerten sich freundlich über die Christliche Wissenschaft, z.B. Ehrw. William R. Alger, ein berühmter Bostoner Geistlicher. Und einer der glänzendsten Redner und Tagesschriftsteller in Massachusetts sagte betreffs Mrs. Eddys Werk: „Hätte ich junges Blut in den Adern, so würde ich dieser Frau helfen”.
Die Christliche Wissenschaft war unter den hervorragenden Persönlichkeiten Neuenglands nicht ohne Anerkennung und Wertschätzung.
Wie leicht und zufrieden wir doch von Jesus Christus als unserem Beispiel sprechen! Sind wir uns bewußt, was es bedeutet? Wäre es der Fall, so würde es unser Leben von Grund aus ändern. Beginnen wir zu beten, wie er betete? Denkt doch, was es für ihn bedeutete, wie ein Sklave ein Waschbecken und ein Handtuch zu nehmen und seinen Jüngern die Füße zu waschen! Lassen wir uns herab zu dienen? Können wir von uns sagen, wie es von ihm hieß, daß wir umherziehen und „wohltun”? Denkt doch, ihr seine Diener, an seine Worte: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr tut, wie ich euch getan habe”!—