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Treue

Aus der März 1941-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es war am Sabbat. Jesus lehrte in einer Synagoge, als er ein Weib zu sich rief, das 18 Jahre lang so gekrümmt gewesen war, daß sie „nicht wohl aufsehen konnte”. Nach seiner Erklärung: „Weib, sei los von deiner Krankheit!”, war sie sofort geheilt.

Der Oberste der Synagoge rügte ihn und sagte zu den Versammelten: „Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an ihnen kommt und laßt euch heilen, und nicht am Sabbattage”. Jesus fragte ihn: Wenn es angebracht ist, für die Haustiere am Sabbat zu sorgen, wieviel mehr ist dann „eine Tochter Abrahams” berechtigt, am Sabbat befreit zu werden? Der Oberste schwieg, und das Volk freute sich. Daß Jesus das Weib „eine Tochter Abrahams” nannte, muß einen bedeutungsvollen Sinn gehabt haben.

In jener im 8. Kapitel des Evangeliums des Johannes berichteten wichtigen Erörterung mit den Pharisäern lesen wir, daß Jesus auf den Anspruch der Juden, daß Abraham” ihr Vater sei, erwiderte: „Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so tätet ihr Abrahams Werke”. Ferner machte er sie darauf aufmerksam, daß sie auch ihn und die Wahrheit, die er lehrte, lieben würden, wenn sie Gott liebten, wie Abraham Ihn geliebt hatte. Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy ist „Abraham” ausgelegt wie folgt (S. 579): „Treue; Glaube an das göttliche Leben und an das ewige Prinzip des Seins. Dieser Patriarch veranschaulichte den Vorsatz der Liebe, Vertrauen auf das Gute zu schaffen, und zeigte die lebenerhaltende Kraft geistigen Verständnisses”.

Es war kein willkürliches Gebot, das an Abram, der später Abraham hieß, in Haran erging. Es lag ihm die Aufforderung der göttlichen Weisheit zugrunde, aus dem materiellen Sinn des Lebens in der Materie herauszukommen und nach dem geistigen Verständnis Gottes und des Menschen zu trachten. Im Briefe an die Hebräer heißt es, daß Abraham „auf eine Stadt wartete, die einen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist”. Diese „Stadt” stellt nach dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch (S. 575) „das Licht und die Herrlichkeit der göttlichen Wissenschaft” dar. Verschiedene Ereignisse im Leben Abrahams waren Bekundungen oder Beweise seines geistigen Verständnisses.

Als Abrahams und Lots Herden für das Land, in dem sie wohnten, zu groß wurden und sich Streit zwischen ihren Hirten erhob, handhabte Abraham die Lage mit größter Liebe und Selbstlosigkeit. Obgleich er als der ältere berechtigt war, für sich das Land zu wählen, das ihm gefiel, überließ er die Wahl seinem Neffen Lot, der unverzüglich den besseren Teil — das Jordantal — wählte und „in den Städten der Jordangegend wohnte”. Als diese Städte, Sodom und Gomorra, später zerstört wurden, floh Lot sicherheitshalber ins Gebirge und verlor durch die Verheerung seine ganze Habe. Abraham dagegen wohnte in Frieden in Kanaan, reichlich belohnt für sein Vertrauen in das Gute. Mit Nächstenliebe, Mitgefühl und Erbarmen hatte er für die Gerechten, die in den Städten Sodom und Gomorra etwa sein mochten, Fürbitte eingelegt.

Die Bibel berichtet, daß er mit den Leuten der verschiedenen Länder, in denen er wohnte, weise, freundlich und nachbarlich verkehrte, daß er öffentlich seinen Altar baute und den einen Gott der Stimme seines Gewissens gemäß anbetete. So gewinnen wir einen Einblick in den Charakter Abrahams, und es fällt uns auf, wie Jesus von dem Weib sprach, das er geheilt hatte. Mag sie nicht trotz ihres Gebrechens Treue, Geduld und Vertrauen in das Gute ausgedrückt haben?

Die Christliche Wissenschaft erläutert heute die Wahrheit, die Jesus lehrte. Des Vaters liebevolle Aufforderung, nach der Wahrheit zu trachten, die die Menschen frei macht, können heute alle hören, die horchen. Der Weg der Erlösung ist für die Welt in der Christlichen Wissenschaft enthüllt. Auf uns, die die Aufforderung gehört haben und ein Teil der von unserer verehrten Führerin Mary Baker Eddy gegründeten Bewegung geworden sind, ruht die Verantwortung, diese weiterzuführen. Unsere Treue kommt in unserer Unterstützung der Kirche, in unserem Gehorsam gegen das Kirchenhandbuch und in unserer Unterstützung der Zeitschriften zum Ausdruck. Durch diese Unterstützung unserer Kirchentätigkeiten tragen wir zur Vergeistigung der Menschheit bei, wovon die Erlösung abhängt.

Treue gegen die richtige Anschauung vom Menschen, nämlich daß er geistig und nicht materiell ist, wird alle Probleme lösen helfen, ja sie wird die Menschheit von allen Gebrechen befreien, die „unseres Fleisches Erbteil” sind. Treue gegen den wahren Geschäftsgeist, die Tätigkeit des göttlichen Gemüts, wird alle Probleme der heutigen Geschäftswelt, gleichviel welcher Art, lösen. Es wird keine Ausstände oder Streike geben, wenn die göttliche Liebe die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Angestellten regiert und die Treue und das Vertrauen in das Gute, die Abraham kennzeichneten, allgemeiner ausgedrückt werden.

Treue gegen das geistige Verständnis der Vaterschaft Gottes und der Menschenbrüderschaft wird die Probleme aller Völker lösen. Wenn durch das Verständnis Gottes, des unendlich Guten, einer zum andern sagen kann: „Laß doch nicht Zank sein zwischen mir und dir; ... denn wir sind Gebrüder”, wird es keinen Krieg mehr geben. Unsere Führerin schreibt (Miscellaneous Writings, S. 343): „Unter den mannigfaltigen sanften Klängen, die die Erinnerung unablässig erfüllen werden, ist dies der lieblichste: ‚Du bist getreu gewesen!‘”

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