Es war am Sabbat. Jesus lehrte in einer Synagoge, als er ein Weib zu sich rief, das 18 Jahre lang so gekrümmt gewesen war, daß sie „nicht wohl aufsehen konnte”. Nach seiner Erklärung: „Weib, sei los von deiner Krankheit!”, war sie sofort geheilt.
Der Oberste der Synagoge rügte ihn und sagte zu den Versammelten: „Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an ihnen kommt und laßt euch heilen, und nicht am Sabbattage”. Jesus fragte ihn: Wenn es angebracht ist, für die Haustiere am Sabbat zu sorgen, wieviel mehr ist dann „eine Tochter Abrahams” berechtigt, am Sabbat befreit zu werden? Der Oberste schwieg, und das Volk freute sich. Daß Jesus das Weib „eine Tochter Abrahams” nannte, muß einen bedeutungsvollen Sinn gehabt haben.
In jener im 8. Kapitel des Evangeliums des Johannes berichteten wichtigen Erörterung mit den Pharisäern lesen wir, daß Jesus auf den Anspruch der Juden, daß Abraham” ihr Vater sei, erwiderte: „Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so tätet ihr Abrahams Werke”. Ferner machte er sie darauf aufmerksam, daß sie auch ihn und die Wahrheit, die er lehrte, lieben würden, wenn sie Gott liebten, wie Abraham Ihn geliebt hatte. Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy ist „Abraham” ausgelegt wie folgt (S. 579): „Treue; Glaube an das göttliche Leben und an das ewige Prinzip des Seins. Dieser Patriarch veranschaulichte den Vorsatz der Liebe, Vertrauen auf das Gute zu schaffen, und zeigte die lebenerhaltende Kraft geistigen Verständnisses”.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.