Versorgung ist geistig, daher allgegenwärtig und allumfassend. Die Wahrnehmung dieser Tatsache ist für rechtes Denken, Fühlen und Handeln wesentlich. Substanz ist das unendliche Gemüt, das göttliche Prinzip, das die immerwährende Versorgung aufrecht erhält. Wenn wir wahre Eigenschaften ausdrücken, erfüllen wir das Gesetz des göttlichen Prinzips und vereinigen uns dadurch mit Gott, der Quelle aller Versorgung. Jesus sagte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen”.
Den wahren Gott, das Leben, die Wahrheit, die Liebe erkennen, befreit uns von dem Glauben an Mangel und Begrenzung und befähigt uns, das göttliche Prinzip, die Quelle aller Versorgung, wahrzunehmen. Gott ist die Quelle der Fülle. Es ist nicht nur unser Recht, sondern auch unsere Pflicht, den Reichtum Gottes auszudrücken. Mangel an Gerechtigkeit, Wahrheit und Liebe, an Gehorsam, Treue und Dankbarkeit, an Freude, Gesundheit und Kraft, an Ordnung, Fleiß und Sauberkeit, an Wohlergehen, Fortschritt und Erfolg zeugt nicht von Gott. Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 453): „Ehrlichkeit ist geistige Kraft. Unehrlichkeit ist menschliche Schwachheit, welche die göttliche Hilfe verwirkt”. Ehrlichkeit und alle anderen wahren Eigenschaften wie Aufrichtigkeit, Treue, Reinheit, Güte, Sanftmut, Liebe, Selbstlosigkeit, Barmherzigkeit usw. enthüllen das göttliche Gemüt und sind der Beweis geistiger Kraft und Versorgung.
Alles, was Gott gehört, gehört dem Menschen durch Widerspiegelung. Gott ist die Quelle aller wirklichen Tätigkeit. Gott — das Gemüt, das Leben, die Liebe —kommt ununterbrochen zum Ausdruck. Der wirkliche Mensch, die Widerspiegelung Gottes, ist ewig mit dem Widerspiegeln göttlicher Eigenschaften beschäftigt. Diese Tätigkeit hängt nie von Zeit oder materiellen Umständen ab. Der Christliche Wissenschafter kann gerade dort, wo er ist, beginnen, diese rechte Tätigkeit auszudrücken. Und so wird er in bessere Lebensverhältnisse kommen; seine Gesundheit, seine Kraft und seine Freude werden zunehmen, und er wird in gewissem Maße Gottes Fülle beweisen.
Mrs. Eddy schreibt in „Miscellaneous Writings” (S. 307): „Gott gibt dir Seine geistigen Ideen, und diese wiederum geben dir, was du täglich brauchst”. Man muß diese geistigen Ideen empfangen, um zu haben, was man täglich braucht. In Wirklichkeit ist Tätigkeit nicht materiell, sondern geistig. Je mehr wir daran denken, mit unserer Arbeit Gott und den Menschen zu dienen, desto mehr Selbstlosigkeit, Sorgfalt, Fleiß und Ausdauer müssen wir zum Ausdruck bringen. Je freudiger wir alles um des göttlichen Prinzips willen, „alles zu Gottes Ehre” tun, desto müheloser, erfolgreicher und lohnender wird unsere Arbeit werden. Jede Idee ist in Gottes unendlichem Plan nötig. Keine ist überflüssig. Keine ist unbedeutend. Keine rechte Arbeit wird umsonst getan. Auch die niedrigste Arbeit bietet so gewiß Gelegenheit, geistige Eigenschaften auszudrücken, wie die hervorragendste, verantwortlichste Tätigkeit. Demut und Willigkeit, der Menschheit zu dienen, sind unerläßlich. Jeder muß in der rechten Weise dazu beitragen, Gottes unendlichen Plan zum Ausdruck zu bringen, damit die Fülle des Lebens und die Herrlichkeit Gottes offenbar werden können.
Die Christliche Wissenschaft lehrt uns den rechten Begriff von Versorgung verstehen, indem sie uns die wahre Beziehung zwischen Gott und dem Menschen lehrt. Das Verständnis Gottes schließt unumgänglich das Verständnis des Menschen in sich, der das Gleichnis oder die Widerspiegelung Gottes ist. Wer über die geistige Wahrheit nachdenkt, daß Gott „der große Ich Bin; der Allwissende, Allsehende, Allwirkende, Allweise, Alliebende und Ewige; Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz” ist (Wissenschaft und Gesundheit, S. 587), versteht, daß Gottes Vertreter, der Mensch, der durch die Widerspiegelung Gottes geistige Eigenschaften besitzt, jetzt und immerdar versorgt ist. Da es im göttlichen Gemüt keine Untätigkeit, keine Arbeitslosigkeit gibt, gibt es auch keine für den Menschen, der Gott ausdrückt.
Wir beweisen diese wahren Tatsachen des Seins in dem Maße, wie wir aufhören, an irrige materielle Zustände wie Mangel, Begrenzung, Schwachheit, Krankheit und Armut zu glauben und wissen, daß sie Gott unbekannt und daher unwirklich und machtlos sind. Sie verschwinden aus unserer Erfahrung, wenn wir uns an das göttliche Prinzip wenden, unser göttliches Geburtsrecht beanspruchen und Gehorsam und Dankbarkeit bekunden. Gott enthält keinem Seiner Kinder etwas vor. Jeder hat freien Zugang zu der göttlichen Kraft und Intelligenz. Diese Kraft und ihre treue und gewissenhafte Anwendung führen uns stufenweise aus der Knechtschaft menschlicher Annahmen heraus. So beweisen wir nach und nach unsere Herrschaft über sie.
Durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft lernen wir unsere gottgegebenen Fähigkeiten, Geschicklichkeiten und Talente in der rechten Weise anwenden, so daß wir immer bereit sind, mehr zu empfangen. Die Verheißung der Heiligen Schrift geht in Erfüllung: „Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!”
