Heute bieten junge Männer ihrem Vaterland überall freiwillig ihren Dienst zur Erhaltung des demokratischen Ideals in der ganzen Welt an. Dieser selbstlose und großmütige Dienst geht oft auf Kosten ihrer Ausbildungspläne oder des Fortschritts in einer Friedenszeitlaufbahn, häuslicher Bande und anderer menschlicher Bestrebungen, die allen teuer sind.
Überdies ist die Änderung in ihrer Erfahrung oft so vollständig und drastisch, daß radikale Berichtigungen stattfinden müssen, die viel mehr Gefaßtheit und Verständnis von ihnen fordern, als sie früher aufbringen mußten.
Die Christliche Wissenschaft bietet jedem dieser Männer wahrhaft praktische und wirksame Hilfe. Sie bringt ihnen Ermutigung, Sicherheit, Frieden und Zuversicht, sooft Furcht, Verwirrung und Ungewißheit sie zu bedrängen suchen.
In gewissem Sinne waren auch die zwölf Jünger Jesu unter den Waffen. Sie hatten auf den zwingenden Antrieb seiner liebevollen Aufforderung Heimat, Beschäftigung und frühere Bestrebungen verlassen. Jesus wußte, was für große Prüfungen ihnen bevorstanden, und muß ihre Sicherheit und ihre Seelenruhe mit zärtlichstem Erbarmen im Auge gehabt haben. In seinem denkwürdigen Gebet im 17. Kapitel des Evangeliums des Johannes tröstete Jesus sich und sie, als er ihr Los in Betracht zog.
„Ich bitte nicht, daß du sie von der Welt nehmest, sondern daß du sie bewahrest vor dem Übel”. Hier werden wir gewiß ermahnt und versichert, daß auch wir unsere Rolle auf dem heutigen Schlauplatz menschlicher Ereignisse spielen und uns ganz auf unsern Vater, die göttliche Liebe, hinsichtlich des Schutzes „vor dem Übel” verlassen können. Aber wie? Der Schlüssel zu dem Verfahren dieses göttlichen Schutzes ist in den unmittelbar folgenden beiden Versen gegeben, die lauten: „Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich auch nicht von der Welt bin. Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit”. Die Christliche Wissenschaft erläutert diese wichtigen Erklärungen und zeigt so ihre praktische Nützlichkeit. In ihrem Lichte zeigen uns diese Worte, daß wir es uns nicht gestatten dürfen, die Erscheinungen betrübender oder beunruhigender menschlicher Vorkommnisse, vergangener, gegenwärtiger oder künftiger, als wirklich anzusehen. Denn unser wahres Selbst ist geistig, nicht materiell, und auf immer sicher, weil es „nicht von der Welt” ist.
Wir werden inspiriert, auf der geistigen Wahrheit zu bestehen, daß es einen Gott, also ein Leben gibt, das vollkommen, harmonisch und ewig, allumfassend, unteilbar und fortdauernd ist; daß dieses Leben daher unser Leben ist, und daß wir diese wunderbare, erhaltende Tatsache verstehen können. Wir sehen, daß es ein unendlich bewußtes Gemüt gibt, dessen Klarheit und Selbstbestimmung durch die Entfaltung geistiger Ideen unaufhörlich den Beweis der Allgegenwart Gottes als des einen göttlichen Bewußtseins liefern. In wunderbarer Weise zeigen diese göttlichen Ideen gleichzeitig den Weg aus dem beschränkenden menschlichen Sinn des Unglücks heraus, was für eine Gestalt es auch immer anzunehmen drohen mag.
So sehen wir, wie des Meisters Gebet erfüllt ist: wir sind durch die Wahrheit geheiligt — heilig oder heil gemacht. Hierin liegt unsere Sicherheit. Es ist wichtig, zu erkennen, daß die Verantwortung für die Sicherheit der Jünger vornehmlich bei den Jüngern selber, d.h. in ihrer eigenen Anwendung der Wahrheit lag. Mit allem, was zur Sicherheit, zur Gemütsruhe und zum Erfolg in ihrer Tätigkeit beitrug, was für die Menschheit so wichtig ist, wurden sie von der göttlichen Liebe durch die heiligende Wahrheit versehen. Aber es war die Aufgabe der Jünger, die errettende Wahrheit zu erkennen. Dieselbe Wahrheit existiert heute und wirkt zugunsten des Guten; aber es liegt an uns, sie zu erkennen. Wir müssen sie nicht unentschlossen oder nur zeitweise, sondern von ganzem Herzen erkennen und leben, über sie frohlocken und sie standhaft erklären, an ihr festhalten und sie in unserem Leben kund werden lassen.
Der Mensch ist so ewig wie Gott und ist geborgen. Er ist unzertrennlich eins mit dem Leben, daher nie getrennt von seiner Versorgung, seiner Unterstützung und Stärke im Geist. Unbegrenzte Intelligenz und göttliche Weisheit regieren ihn jeden Augenblick unfehlbar; denn er ist die Kundwerdung des einen Gemüts, das sich nie irrt oder verrechnet. Überdies kann das Gemüt, Gott, unmöglich einen Widersacher kennen oder antreffen, sondern existiert allerhaben in der unbestrittenen Allheit als das eine und einzige göttliche Wesen, und die Liebe sorgt immer zärtlich für ihre Schöpfung, den Menschen.
Ein solches direktes Gebet zeigt uns, daß wir in unserem wahren Sein nicht Sterbliche sind, nicht in das immer wiederkehrende Ringen zwischen guten und bösen Kräften untergetaucht sind, sondern daß wir schon geistig, unsterblich sind. Diese Erkenntnis des wahren Seins bewahrt uns so „vor dem Übel”, gleichviel was für eine Form dieses in seiner mentalen Haltung, unsere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, anzunehmen versuchen mag. Sie hebt uns auf starken Schwingen über die ganze Unwahrheit des Glaubens an die Wirklichkeit des Bösen oder böser Umstände empor.
Ist derselbe Weg für uns heute möglich? Gewiß! Und die Ergebnisse sind des Erfolgs gewiß, weil wir jetzt die Wissenschaft des Christus haben, von der Mrs. Eddy in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 106) erklärt: „Es ist bereits bewiesen, daß die Christliche Wissenschaft auf der Grundlage des feststehenden Prinzips beruht und den Augenschein kranker Empfindung überwindet. Das göttliche Gemüt beruhigt und begrenzt mit einem Wort die in Krankheit, Sünde und Tod, in Sturm und Flut ausgedrückte menschliche Mentalität”.
Die Christliche Wissenschaft bietet jedoch heute dem Mann im Kriegsdienst eine noch fesselndere und beruhigendere Ermutigung und Befriedigung als das Freisein von Furcht und Gefahr. Sie befreit ihn von einem falschen Schicksalssinn, von dem Glauben, daß er in der Gewalt eines menschlichen Schicksals sei, das Ereignisse schafft, die ihn als einen unbedeutenden hilflosen Teil einer großen Menschen- und Maschinenmasse mitschleppen. Manchen mag diese falsche Einflüsterung auch alle rechten Bestrebungen, Hoffnungen und Pläne vollständig zu vereiteln oder wenigstens auf unbestimmte Zeit zu unterbrechen scheinen. Anderen mag die gegenwärtige Veränderung vielleicht eine Zeitlang etwas Abenteuerliches versprechen, ihnen Befreiung aus beschränkter früherer Umgebung und begrenzter Gelegenheit zu Freiheit und Glück bieten. Aber selbst für diese ist das Entrinnen nur vorübergehend; denn im stillen sehnen sich alle Menschen danach, sich selber und den Grund ihres Daseins zu verstehen, zu fühlen, daß es eine vernünftige Erklärung hat, die ihm Sinn, Wert und Adel gibt.
Mrs. Eddy schreibt in Miscellany (S. 158): „Wir leben in einer Zeit des göttlichen Vorgehens der Liebe, das All-in-allem zu sein”. Hier können wir uns in der Tat willig und intelligent unserem Los anvertrauen; denn es ist göttlich. Des Menschen Los ist gut und nur gut; denn er ist Gottes Idee.
Gewinnt man einen Schimmer von der Bedeutung und dem Umfang des „göttlichen Vorgehens der Liebe, das All-in-allem zu sein”, so sieht man, wie unnatürlich, geringfügig und vergänglich bloße menschliche Pläne sind, und wie zuverlässig, befriedigend und ununterbrochen die Laufbahn ist, sein wahres Selbst als die Widerspiegelung des Gemüts zu finden.
So finden wir nicht Vereitelung, sondern hier und jetzt Erfüllung, gleichviel, wo wir sind oder was unsere materielle Umgebung ist. Denn was kann uns von dem Gemüt trennen oder das stärkende Einströmen seiner göttlichen Ideen hemmen, die so allgegenwärtig wie die Wahrheit sind? Wir brauchen weiter nichts zu tun, als sie anzuerkennen, zu sehen, daß diese Ideen dazu bestimmt sind, daß wir sie anwenden.
In einer solchen Haltung wahrer Demut können wir uns ohne Bedenken den von Mrs. Eddy in einem Briefe an eine Zweigkirche ausgedrückten Segen in unserer eigenen Erfahrung zu eigen machen (Miscellany, S. 155): „Möge sie den frühen Posaunenruf vernehmen, mit dem 20. Jahrhundert Schritt halten, was dahinten ist, dahinten lassen, die billigen Lorbeeren eitler Ehre niederlegen und, in dem Vormarsch der Wahrheit vorwärts dringend, in Freude, Gesundheit, Heiligkeit den ihr verordneten Lauf vollenden, bis sie, endlich daheim, den vollen Genuß ihres Glaubens, ihrer Hoffnung und ihres Gebets findet”.
